Mitglied inaktiv
Guten Tag, ich bin derzeit in der 32. Woche schwanger und hatte bereits eine wirklich schlimme Geburt vor acht Jahren. Mein Sohn steckte sehr lange im Geburtskanal und trotz Saugglocke und riesigem Dammschnitt war es nicht so einfach und schnell ihn zu entbinden. Ich habe fast zwei Jahre mit dem Trauma und vor allem mit den Schmerzen gekämpft. Mußte sogar eine Therapie machen seinerzeit und meine erste Ehe ist darüber zerbrochen. Nun bin ich wie gesagt nach all der Zeit wieder schwanger und höre seit Anfang der Schwangerschaft von meinem Doc, daß das Baby recht groß und gut entwickelt ist. Wenn ich nun hier ständig höre, daß NORMAL entbinden das einzig wahre ist und alle Frauen die das nicht wollen Versager sind, könnte ich mich echt übergeben. Sicherlich ist unter guten Umständen eine normale Geburt das beste, aber soll man sich dann quälen und die Gefahr eingehen, daß man wieder monatelang oder jahrelang leidet? Also ich habe zum Glück einen FA der absolutes Verständnis für mich hat und mich in die Diakonie in Kaiserswerth geschickt hat, dort hat man nämlich auch vollstes Verständnis dafür, daß ich einen Kaiserschnitt möchte. Sicher ist das eine richtig große OP, aber ich hatte gesundheitsbedingt so viele große OPs in meinem Leben (Milzentfernung- Schnitt über den ganzen Bauch, Nieren-Op mehrfach, Gallen OP etc.), daß ich denke, daß ich durchaus abschätzen kann, was auf mich zukommt. Deshalb finde ich es recht unfair, wenn hier Frauen nach einem WKS nachfragen und von einem männlichen Arzt, der nie wissen wird wie sich Geburtsschmerzen anfühlen können, direkt runter gespielt werden. Wieso können Sie diesen Frauen nicht sagen, daß Sie persönlich es nicht ok finden oder was auch immer, daß es aber durchaus Kliniken wie die Diakonie (Florence-Nightingale-Krankenhaus) und noch viele andere gibt, die das durchaus machen. Zudem werde ich mich gleich bei der Geburt auch noch sterilisieren lassen. Wieso also zwei OPs machen lassen, wenn es doch heut zu Tage die Möglichkeit gibt alles auf einmal zu erledigen?? Dies ist nicht wirklich eine Frage und ich erwarte auch keine Reaktion von Arzt oder Hebamme, aber ich mußte das nach dem Lesen einiger Beiträge hier einfach mal loswerden. Also laßt die Frauen so entbinden wie sie möchten. Guckt euch mal die Statistiken der Düsseldorfer Kliniken an: Diakonie 49 % der Entbindungen im letzten Jahr waren Kaiserschnitte, Uni 43 %. Das waren sicherlich mindestens die Hälfte gewünschte. Und geht es der GEsellschaft deshalb schlechter ?...............Schönen Gruß aus Düsseldorf
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, in welchem Posting wurde eine Frau von mir (männlicher Arzt mit 20 Jahren Berufserfahrung als Geburthelfer) wegen des Wunsches nach Kaiserschnitt "runter gespielt"? Dieses Posting werden Sie nicht finden. Im Gegenteil, ich höre und lese oft beim Thema Wunschkaiserschnitt, dass dieser von den (männlichen) Ärzten empfohlen wird, da man damit mehr Geld verdienen könne. Sie werden von mir nicht erwarten, dass ich hier Empfehlungen zum Wunschkaiserschnitt abgebe. Aber ich kann durchaus Frauen verstehen, die diesen Wunsch äußern. Auch wir führen nach einem Gespräch in der Geburtsplanungssprechstunde, in der wir die Frauen auch über die möglichen Risiken, die ein Kaiserschnitt mit sich bringen kann, aufklären, auf Wunsch oder bei relativen Indikationen einen Kaiserschnitt durch. Letztendlich gehört das für mich zum Selbstbestimmungsrecht jeder Frau. Wenn hier öffentlich derartige Vorwürfe geäußert werden, müssen Sie schon damit rechnen, dass eine Antwort erfolgt. Ich würde Sie aber bitten, sollten Sie noch einmal den Drang verspüren, hier einen Beitrag zu posten, dass dieser dann etwas sachlicher ist. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
Mitglied inaktiv
Hallo Muss mich über dein Posting schon wundern, vor allem über den letzten satz!! eines vorweg: ich habe volles verständnis für das erlebte vor acht jahren und die konsequenzen, die du draus gezogen hast. aber du verspielst das verständnis alsbald, weil du unfair generalisierst und von dir auf andere schließt. im grunde genommen versteht jeder, dass eine frau mit so schwerer geburt zunächst einen KS haben will, das ist verständlich und nachvollziehbar. aber dann zu so einer beschimpfung auszuholen, das verstehe ich nicht. nun einige überlegungen: 1. du suggerierst, dass eh jede frau besser mit KS entbinden sollte, das sei eine entwicklung unserer zeit. ich sage dir was, das ist eine entmündigung der frauen, das merken die meisten nur nicht. 2. du vermischt zwei sachen: deine eigene erfahrung - für die ich verständnis habe - und den allgmeinen trend. der ist bedenklich: warum: viele KS wären unnötig, es belastet die Krankenkassen, es entmündigt die frauen, risiken werden verschwiegen und langzeitfolgen (nachfolge-SS, anpassungsschwierigkeiten des neubgeborenen usw) 3. du hast für DICH einen weg gesucht, aber du haderst immer noch mit dir und der ersten geburt. eine geburt ist eine extremsituation, die eben nicht immer vaginal gelingt. dazu gibt es eben den KS. Aber was du machst, ist Angstmache all jenen gegenüber, die null Probleme haben, aber wachsende Angst und dann meinen, eine große Bauch OP wäre die Lösung. Ich finde das unfair! Alles Gute für die geburt
Mitglied inaktiv
Hallo, dass hier im Forum Menschen aus einer Klinik ehrenamtlich zu helfen versuchen, finde ich sehr lobenswert. Das erstmal vorweg. Nun habe ich die Expertenmeinungen zum WKS hier nicht verfolgt, aber sehen wir das Ganze mal losgelöst vom Forum. In der Öffentlichkeit gilt eine WKS-Mutter als Mutter zweiter Klasse. Das ärgert dich, und ich kann dir da nur Recht geben. Wäre wirklich wünschenswert, wenn man mal wertfrei beide Entbindungsarten nebeneinanderstellen könnte. Ist schon merkwürdig, dass werdenden Müttern da so massiv in etwas reinzureden versucht wird, was definitiv ihre und ganz allein nur ihre Sache ist. Das geht ja dann noch weiter übers Stillen, Familienbett, "Grenzen setzen" usw. usf. Immer wieder glaubt man da, sich für seine Art und Lebensphilosophie rechtfertigen zu müssen, weil andere Menschen mit ihrer Entbindung, mit den Eigenheiten ihres Kindes usw. andere Erfahrungen gemacht haben und nicht verstehen, dass man nicht von sich auf andere schließen kann. Also, liebe Schreiberin: Mach, was Du für richtig hältst. Laß Dir nicht reinreden. Du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen.
Mitglied inaktiv
Hallo, erst einmal gut zu wissen, daß man solche Reaktionen hervorruft. DAmit weiß ich zumindest, daß ich einen wunden Punkt getroffen habe. Zu der ersten Antworterin: ich will hier niemanden zu einem Kaiserschnitt antreiben oder sonst irgendwas. Dann hast Du meinen Beitrag nicht richtig gelesen. Ich möchte Verständnis für meine Lage und jeder der normal entbindet und es gut läuft soll sich freuen und ich freue mich mit. Im Endeffekt ist doch nur wichtig, daß ein gesundes Baby dabei rum kommt. Vielen Dank an den Dr. für seine Stellungnahme, habe Ihre Sätze sehr aufmerksam gelesen und finde es prima, wie Sie darauf reagiert haben. Vielen Dank, daß ich Gehör gefunden habe. Weiterhin allen alles Gute. Gruß aus Düsseldorf
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