Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Weheneinleitung

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Weheneinleitung

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Wie groß ist das Risiko nach Weheneinleitung doch beim Kaiserschnitt zu landen? Wie lange sollte man, vorausgesetzt, dem Kind geht es gut und Fruchtwasser und Mutterkuchen sind i.o.,warten, bis die Wehen künstlich eingeleitet werden. Welches Mittel ist am Besten?


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Hallo, das Kaiserschnitt-Risiko ist zwar erhöht, aber ich kann nicht sagen um wieviel Prozent. Es spielen hier viele gründe zusammen, z.B. kann ja alleine der Grund für die Einleitung auch ein Grund für den Kaiserschnitt werden. Bei einer Geburteinleitung wird mit Hilfe von Medikamenten Wehen erzeugt, um die Geburt in Gang zu bringen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Einleitung der Geburt ist, dass der Gebärmutterhals weich ist eburtsreif), damit die Wehen nicht gegen einen straffen Muttermund arbeiten müssen. Dieses Weichwerden des Muttermundes wird im Körper durch Gewebshormone, die sogenannten Prostaglandine hervorgerufen. Diese Gewebshormone spielen bei der natürlichen Geburt eine grosse Rolle, da sie zeitlich koordiniert die Reifung des Gebärmutterhalses und die sich anschließende Wehentätigkeit auslösen. Deshalb werden diese Prostaglandine auch zur künstlichen Einleitung der Geburt benutzt. Sie werden in Form einer Vaginaltablette oder eines Gels in die Nähe des Gebärmutterhalses gebracht, wo sie dann praktisch den natürlichen Geburtsbeginn nachahmen. Bei bereits reifem und weichen Muttermund kann die Geburt auch mit Wehenhormon eingeleitet werden, das als Infusion verabreicht wird. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus


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