Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Wann ist der Befund reif?

Silke Westerhausen

 Silke Westerhausen
Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Wann ist der Befund reif?

Mama1911

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Vielen Dank zunächst für Ihre schnellen Antworten. Leider ist mir nicht klar, wann ein Befund geburtsreif ist, da meine Recherchen ergeben haben, dass regelmäßige, schmerzhafte Wehen, die am Muttermund eine Veränderung herbeiführen (hier Schleimpfropfen- und Blutabgang sowie Eröffnung für Fingerkuppe . bei Erstgebärender) Oft lese/hhöre ich auch: dies sei "individuell" Aber ich frage mich, "was hat bei mir noch gefehlt"? ein halber Zentimeter? Ich kam mit Blaulicht in die Klinik und wurde nachts wieder auf die Straße gestellt, obwohl ich da bleiben wollte und zu dem Zeitpunkt schon 8 Stunden Wehen hinter mir hatte, die seit drei Stunden bei ca. alle drei Minuten lagen. Dass der Muttermund sich sehr langsam öffnet ist nichts Seltenes - oder gibt es eine Mindest-Muttermunds-Weite für eine stationäre Aufnahme? Verstehen Sie bitte, dass ich es schwer nachvollziehen kann, wenn man im Vorbereitungskurs und beim Gyn lernt: Wenn die Wehen bei alle 5-10 Min. und regelmäßig sind, dann ab in die Klinik und ich werde mit alle 3 Min. wieder nach Hause geschickt. (8 Std. später war es per Notkaiserschnitt entbunden) Wie hätte also ein reifer Befund in meinem Falle aussehen müssen, damit ich da bleiben darf? Danke.


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Naja,aber wie ich Ihnen schon sagte sind "schmerzhafte" Wehen sehr subjektiv,insofern gibt es hier kein Pauschalstatement .hier gehört die frau in die Klinik...manche Frauen bringen mit diesem befund ihre anderen Kinder noch ins Bett oder gehen einkaufen,schwimmen...was auch immer... Wie Sie es selbst beschrieben haben ist das "individuell"... Wenn Sie mit einem Muttermund,der für fingerkuppeneinlegbar ist ,in die Klinik fahren ist es für die Hebammen nicht klar ob die Geburt schon angefangen hat...das erste Kind braucht einfach viel Zeit... wenn die Frauen unsicher sind und bereits schmerzhafte Wehen angeben sollte durchaus über eine stationäre Aufnahme nachgedacht werden.Also hängt die stationäre Aufnahme nicht nur vom MM-Befund ab sondern auch vom Zustand der Frau. Wie gesagt,wahrscheinlich wäre in Ihrem ersten Fall weniger diskutiert worden,wenn der MM bei 5-6cm Öffnung gewesen wäre. herzliche Grüße Silke Westerhausen


Mama1911

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Danke für Ihre Antwort. Hm, eine Muttermundseröffnung von 5-6cm? Das macht mich sehr stutzig. Zu dem Zeitpunkt wurde bei mir bereits der Notkaiserschnitt gemacht - nach einem Wehensturm und insgesamt über 18 Std. Wehen. Ich bin eben sehr verzweifelt, weil ich bis heute keine Entschuldigung erhalten habe und davon überzeugt bin, dass ich bei rechtzeitiger Aufnahme, d.h. zu dem Zeitpunkt als ich das wollte, eine sehr viel weniger traumatische Geburt erlebt hätte (keine Notarzteinsatz, vielleicht gar kein Kaiserschnitt, weil man keinen Grund feststellen konnte.) Ich lag eine Std. am CTG-Schreiber, der die Wehen mit über 10-12 kPA aufzeichnete und dem Typ 2 von Wehen entsprachen. Wie auch auf den späteren CTG waren hypertone Wehen zu erkennen, die leider nicht behandelt wurden. Aber die Stärke der Wehen ist letztlich nicht wichtig? Vielleicht habe ich es nicht deutlich genug dargestellt, aber ich habe die ersten drei Stunden auch versucht, normale Tätigkeiten weiter zu erledigen - wie schon den ganzen Tag über bei der Wehentätigkeit, die noch weiter auseinander und weniger lang war. Die Wehen waren aber deutlich über eine Minute lang und stark (deutlich von Außen sichtbar). Der Krankenwageneinsatz, der dann von den Rettungssanitätern mit Blaulicht gefahren wurde, kam aufgrund der häufigen starke Wehentätigkeit zustande. Beste Grüße, Mama1911


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Die MM-Weite von 5-6cm ist natürlich nur ein Beispiel - ich möchte damit sagen bei fortgeschrittenem MM-Befund kann davon ausgegangen werden,dass sich eine Frau bereits "unter der Geburt" befindet. Wir rechnen auch anders - eine Geburt beginnt nicht mit der ersten Wehe - sie beginnt,wenn zB über zwei Stunden lang regelmäßige Wehen alle 4-5 min auftreten,die MUTTERMUNDSWIRKSAM sind. Sie hatten Wehen,doch war der MM noch nicht geöffnet... Es ist sehr schade,dass Sie kein aufklärendes Gespräch nach der Geburt hatten,denn hier können Missverständnisse von beiden Seiten beleuchtet und uU ausgeräumt werden. Doch ,die Stärke der wehen ist wichtig,doch sie kann nicht "gemessen" werden - gibt es zB häufige kurze Wehen bringen diese oftmals die Geburt nicht voran,genauso wenig wie seltene länger anhaltende Wehen - nur als Beispiel. Manchmal müssen die Wehen koordiniert werden;mittels eines Wehentropfes oder mittels eines wehenhemmenden Medikamentes... Nocheinmal:die Stärke der Wehen wird subjektiv empfunden - werden sie stark empfunden fährt der RTW natürlich mit Blaulicht,da sich die Frau entprechend gibt und die Sanitäter die Situation nicht einsch ätzen können und vor einer Geburt im RTW schlichtweg Angst haben... Ich kann natürlich nur spekulieren,da ich nicht dabei war und den Geburtsbericht nicht kenne. Meiner Meinung nach wäre hier ein Gespräch mit allen beteiligten Personen sinnvoll - das ginge zB in einem Brief an den Chefarzt,dass Sie zum Gespräch bitten.... Freundliche Grüße Silke Westerhausen


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