Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Vorzeitige Einleitung??

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Vorzeitige Einleitung??

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Hallo liebes St.Anna-Team! Das Thema vorzeitige Einleitung wurde schon vor wenigen Beiträgen mal behandelt, jedoch liegt mein Fall anders (bzw. in dem Beitrag zuvor wurden keine Gründe genannt). Kurz zum Grund meiner Gedanken. Ich habe eine Gerinnungsstörung und im Falle einer Blutung müssen 250ml Plasma gegeben werden, welches nicht älter als 2 Stunden sein darf. Der fehlende Faktor XII ist nicht lagerungsstabil (z.B. im Fresh-Frozen-Plasma) und es gibt ihn auch nicht als Konzenztrat. Bisher stand immer mein Vater bereit und kam leider auch schon zum Einsatz. ES gehört wahnsinnig viel Vertrauen dazu eine Person zu wählen (wer weiß wie unvorsichtig diese in den Monaten zuvor war?). Wie es der Zufall will habe ich am 22.11 den errechneten ET und mein Dad fliegt am 03.11 beruflich nach Texas. Da er Berufssoldat ist kann er da auch nicht einfach wiedersprechen. Der Einsatz wird 6 Wochen gehen. Meine Nerven liegen blank und ich mache mir sehr große Sorgen, da es gerade im urologischen Bereich bei mir zu großem Blutverlust kommt...dies ist in der Klinik bekannt und meinen Vater kennen die dort auch schon :o) Hinzu kommt SS-Diabetes, d.h. übertragen lassen wird man mich in der ortsansässigen Klinik eh nicht. Aber 22 Tage zu früh sind für mich so verdammt viel - fast ein ganzer Monat. Sollte ich es trotzdem realisieren? Letztenendes ist es mein Körper und auch mein Leben, welches ich ohne meinen Vater riskieren würde. Ich bin sehr verunsichert und hätte gerne eine Einschätzung, ob diese letzten 22 Tage so wichtig sind, dass es sich empfiehlt auch unter solchen Umständen bis zum ET zu warten. Von der Größe her ist meine Tochter den Durchnittswerten derzeit um 2 Wochen voraus (das heisst aber wenig, da es ja große und kleine Babys gibt). Vielen lieben Dank. Jule


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Hallo, aus der Ferne ist es mehr als schwierig Ihnen in dieser Situation einen Rat zu geben. Normalerweise kann man mit der abgeschlossenen 37. SSW. von einem ausreichend reifen Kind ausgehen. Allerdings können Kinder diabetischer Mütter unreifer sein als Kinder stoffwechselgesunder Mütter, so dass man bei Diabetes eigentlich immer eine Entbindung am errechneten Termin anstrebt. Ein weiteres Problem ist, dass es manchmal mehrere Tage dauern kann bis die Einleitung zum gewünschten Erfolg führt. Was ist, wenn es länger dauert als bis zum 3.11. und Ihr Vater doch noch vor der Geburt weg muss? Es gibt also Argumente für, aber auch Argumente gegen eine vorzeitige Einleitung. Diese gegeneinander abzuwägen ist eine schwierige Afgabe, die den behandelnden Kollegen in Ihrer Geburtsklinik vorbehalten bleiben sollte. Sie kennen auch den Schweregrad des Diabetes bzw. die Stoffwechseleinstellung während der Schwangerschaft genau so dass Ihnen noch mehr wichtige Informationen zur Verfügung stehen. Bitte besprechen Sie das Problem deshalb mit den verantwortlichen Geburtshelfern in Ihrer Klinik. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital


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