Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Westerhausen, ich hab jetzt schon so oft gehört, das man das ungeborene tote Kind auf natürlichem Wege zur Welt bringen muß. Stimmt das? Und wenn ja warum? Ist das nicht für die Mutter eine quälerei? Oder gibt es da noch andere Möglichkeiten? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Nicole
Hallo Nicole, Ein Kind still auf die Welt zu bringen ist für die Mutter sehr wichtig zur Trauerverarbeitung, zusätzlich birgt eine Spontangeburt weniger mütterliche Risiken. Es hört sich vielleicht sehr hart an, doch sich vom Kind zu verabschieden,gegenwärtig all seiner Kräfte, trägt eine große Bedeutung, die die Frau vielleicht nach eine gewissen Zeit erst auch so sehen kann.... der geschilderte Bericht von Petra verdeutlicht dies, während der andere Beitrag von fiammetta in keinster Weise der Regel entspricht und es mir leid tut für alle Frauen ,die derartige Erfahrungen machen müssen. LG Silke Westerhausen
Mitglied inaktiv
Hallo Nicole, ich hatte vor fünf Jahrem das Unglück, unseren Sohn in der 22. Woche tot auf natürlichem Wege zur Welt bringen zu müssen. Während der Einleitung, den stundenlangen Wehen und sogar danach wurde ich fortwährend gefragt, ob ich überhaupt noch Kindern haben wollte! Als wäre ich daran schuld gewesen. Zudem bekam ich nicht im Entferntesten die Schmerzmittel, die hinterher in der Krankenakte verzeichnet waren. Meinem Mann wurde überdies nicht gestattet bei der Entbindung, die im medizinischen Sprachgebrauch nicht einmal eine ist, dabei zu sein. Außerdem wurde ich nicht über die nachfolgende Kürettage aufgeklärt, sondern erst in allerletzter Minute auf dem Weg in den OP damit konfrontiert. Wir durften das Kind zudem nicht beerdigen. Die Krankenakte habe ich auch erst Jahre später nach der Drohung gegebenenfalls vor Gericht zu ziehen, erhalten. Dies nur als kurzen unvollständigen Abriß des möglichen Horrortrips. Die mehr als idiotische Begründung für eine solche psychische Vergewaltigung ist und war, eine natürliche Entbindung sei leichter zu verarbeiten. Späßle gemacht - für den betreffenden Arzt vielleicht, aber nicht für mich, die ich meine Psyche besser kenne als ein Mediziner, der mich nie zuvor gesehen hat und ohne meine Einwilligung über meinen Kopf hinweg entscheidet... Das Endresultat war, daß ich vier qualvolle Jahre lang nicht mehr schwanger wurde, psychisch nahezu am Ende war, zumal ich nach den Vorgängen damals davon überzeugt sein mußte, daß die Frage nach einem weiteren Kinderwunsch einen Grund haben mußte, eine Psychoterapie brauchte und bei der Geburt unseres Sohnes vor zwei Monaten den ganzen Horrortrip noch einmal erleben durfte, was die Sache dank entsprechender Verkrampfung erheblich erschwerte. Der zuvor informierte Chefarzt der Klinik hatte uns vor der Entbindung die bestmögliche Betreuung diesmal zugesagt und uns garantiert, daß der Oberarzt, der damals Halbgott spielen mußte auf meine Kosten (muß ein geiles Machtgefühl gewesen sein) nie mehr in diesem Krankenhaus arbeiten wird. Inzwischen hört man auch fast nur Negatives von dem Knaben, der sich mit seiner eigenen Praxis selbständig gemacht hat. Naja, auch Ärzte gehen inzwischen Konkurs... Alles in allem kann ich nur sagen, daß die Einzelne über die mögliche Art der Geburt eines toten Kindes, das meistens obendrein bereits seit einiger Zeit im Mutterleib verstorben ist (und was dann eine extreme psychische Belastung darstellt!), selbst entscheiden können sollte. Ärzten fehlt zumeist eine wirklich gute psychologische Ausbildung (mein Bruder ist selbst Mediziner) und Männer können, mangels der Fähigkeit selbst schwanger zu werden, kaum wirklich ermessen, was eine Schwangerschaft und Fehlgeburt für eine Frau bedeuten. Ich stelle nicht in Frage, daß eine Reihe von Frauen sich auf diese Art von ihrem Kind verabschieden können, aber das gilt eben nicht für alle. Eine Entbindung in Vollnarkose wäre auch medizinische ohne weiteres möglich und wird laut dem Chefarzt "unserer" Klinik u.U. auf Wunsch der Patientin ermöglicht und war im Übrigen bis vor einigen Jahren auch in Unikliniken üblich. Solltest Du selbst in der schrecklichen Situation sein, dann wünsche ich Dir alles erdenklich Gute und vielleicht ist Dir mein Bericht Anlaß genug, auf Deine Rechte zu beharren, statt Dich überrollen zu lassen. Laß` Dich ansonsten nicht kirre machen - dieses Unglück betrifft gerade einmal etwa 1-2% der Schwangeren nach der 12.Woche. Liebe Grüße Fiammetta
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe dir mal meinen Beitrag den ich leztes Jahr geschrieben habe einfüge. Betreff: Wichtig für die Trauerverarbeitung und das geringste Risiko für die Mutter... Das war im Mai 2002 Hallo, ich habe vor bald 5 Mon. unsere Tochter in der SSW.40+2 still zur Welt gebracht, auf ganz normalem Weg. Und wenn es dich interessiert,bin ich ganz arg froh drüber, es ist doch mein Baby, warum soll ich dieses Baby, auf, dass ich mich sooo gefreut habe, nicht auf normalem Wage zur Welt bringen, es ist doch so eine Art "verabschieden", dass ich mit meiner Kraft, dieses Baby zur Welt bringe, für dieses Baby die Schmerzen auf mich nehme... Es ist doch für eine Mutter nicht weniger Wert, es ist ihr Baby... Das schlimmste für mich wäre es gewesen, wenn ich eine Vollnarkose bekommen hätte, sie mir den Bauch aufgeschnitten hätten, ich aufgewcht wäre und ich dann nicht mehr so richtig weiß, was mit mir und meinem Baby ist. Früher wurde das so gemacht, die Frauen durften nicht mal ihre Babys sehen... Man war schließlich bis zum Ende schwanger und dann nicht mal eine "normale Geburt"..., für mich unvorstellbar... Es ist doch ganz arg wichtig für die Trauerverarbeitung, es wäre unendlich schlimm für mich, nicht zu wissen, wie mein Baby aussieht, wem es ähnlich sieht...es einfach in den Arm nehmen, es anschauen... So schlimm diese Zeit war und auch heute noch ist, möchte diese Zeit der Geburt nicht missen, denn es war so eine Harmonie im Kreissaal, ruhig und doch war es etwas ganz besonderes, es war die Geburt, meines ersten Kindes... Ich weiß, eine Frau die nicht davon betroffen ist, kann das nicht nachvollziehen aber selbst betroffene Frauen, die dies selbst erlebt haben, haben wieder eine andere Wahrnehmung und Meinung, zu normaler Geburt und per Kaiserschnitt. Gruß Petra mit Laura Marie im Herzen und in Gedanken http://www.beepworld3.de/members26/laura_marie 1.3.2003 Ich würde auch nun 13 Monate später immer noch entscheiden, dass ich mein Baby selbst auf die Welt bringebn möchte, weil es einfach für die Trauerverarbeitung wichtig ist, zu mindest für mich. Gruß Petra mit Laura Marie im Herzen
Ähnliche Fragen
Ich hatte vor der Schwangerschaft einmal genitalherpes. In der gesamten ss( jetzt 36ssw) keinen Ausbruch. Meine Ärztin meinte; eine Prophylaxe mit Aciclovir wäre nicht notwendig... da es keine erstinfektion und auch kein rezidiv in der ss gab. Sehen Sie das ähnlich? Oder würden Sie die Prophylaxe trotzdem durchführen? Was wäre im Falle einer late ...
Hallo, ich komme gerade von meiner zweiten Biopsie nach auffälligem PAP-4g Abstrich. Es wurde ein Polyp zu Beginn meiner Schwangerschaft festgestellt, der nach dem ersten Biopsie Befund Zellveränderungen (laut meines Arztes leichte Krebsvorstufe) aufweist. Ich wurde damals zwar mit Gardasil geimpft, mein Hpv-Test ist jedoch HP 16 und 18 negativ, j ...
Guten Abend, bei mir wurde 2014 mit 16 Jahren ein ODS-Syndrom mit Rektozele und Rektumprolaps diagnostiziert. Da sich die Beschwerden bisher gut mit Macrogol behandeln lassen haben und der Prolaps noch nicht nach außen getreten ist, wurde nichts weiter gemacht. Nun bin ich in der 11. Woche schwanger und mache mir Gedanken, ob eine natürliche Geb ...
Sehr geehrte Frau Westerhausen, ich bin in der 25. SSW und habe einen Leistenbruch entwickelt..ich habe am Dienstag erst wieder Ultraschalltermin, werde es dort bestätigen lassen, aber wir sind halbwegs vom Fach und ist der Befund für uns leider ziemlich eindeutig... (linksseitige Schwellung, mann kann es zurückmassieren beim liegen, beim steh ...
Guten Tag Frau Westerhausen, Bin 31 Jahre alt und schwanger. Als ich geboren wurde, wurde bei mir eine Huftdysplasie festgestellt. Ich hatte eine Schiene an den Beinen, ale ich dann bisschen groesser war, dann wurde ich gegipst und ungefahr im 2-3 Lebensjahr an der Huefte operiert. Habe so keine Problemem, die Hueftspreizung ist am operie ...
Sehr geehrte Frau Westernhausen, habe dem vorigen Eintrag gelesen und habe auch Angst vor Operationen und allgemein Kommunikationen. Warum ist ein sekundärer Kaiserschnitt risikobehafteter als ein geplanter? Ich möchte unbedingt eine natürliche Geburt beim zweiten Kind... wäre es besser darauf zu verzichten? Grund damals war, geburts ...
Hi :) Ich bin in der 22. Woche mit meinem ersten Baby schwanger und wünsche mir nichts mehr als eine natürliche Hausgeburt. Ich hatte 2019 einen schweren Unfall, wo ich mir mein Becken zertrümmert habe. - Danach wurde alles verschraubt und verplattet. Die Ganzen Schrauben wurden 2020 wieder entfernt. Nur die Platte ist noch drin, und d ...
Hallo Frau Westerhausen, ich bin Z.n. Sectio und hoffe sehr darauf mein 2. Kind spontan entbinden zu können, ein erneuter KS wäre für mich wirklich schlimm. Ich habe schlimme Schmerzen aufgrund eines ISG Syndroms, ist für mich bzw Patientinnen wie mich überhaupt eine natürliche Geburt machbar und möglich? Begünstigt das ISG Syndrom Lageanomalien? ...
Sehr geehrte Frau Westerhausen, vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Nach einem Kaiserschnitt muss nun meine Sectionaht laparoskopisch korrigiert werden, vor erneuer Schwangerschaft. Mir wurde mitgeteilt, dass dann eine natürliche Geburt ausgeschlossen ist, können Sie mir mitteilen ob dies so korrekt ist und falls ja, woran dies liegt. ...
Hallo Frau Westerhausen, bedingt durch Cervixinsuffienz seit der 20 SSW wurde mir ein Pessar gelegt und Bettruhe verordnet, inkl. Progesteron und Thrombose-Prophylaxe. Nun haben wir es schon in die 35 Woche geschafft, der Pessar soll in der 37 entfernt werden. Wie schätzen sie die Situation ein - kann ich eine natürliche Geburt anstreben, oder ...