Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Symphysenlockerung=Sectioindikation?

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Symphysenlockerung=Sectioindikation?

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Hallo, Dr.Kniesburges, ich war heute bei der VU (35.SSW) beim Frauenarzt. Seit mehreren Wochen habe ich typische Symphysenbeschwerden (schmerzhafter Einbeinstand, Schmerzen bei Druck auf die crista iliaca, Schmerzen bei Adduktion des Beines etc.). Die Symphyse selber war allerdings bisher nicht druckdolent. Heute hat mein Frauenarzt noch mal danach geschaut, da war der Druck auf die Symphyse selber deutlich unangenehmer als vor zwei Wochen, aber lange nicht so stark wie die Schmerzen, die ich beim Gehen und Stehen habe. In den letzten Tagen sind auch starke ISG-Schmerzen (das tut eigentlich mehr weh als das Schambein) dazugekommen. Mein FA hat mir eine Einweisung ins KH mitgegeben, die ich quasi "einlösen" kann, wenn die Schmerzen zu unangenehm werden und sprach direkt von einem Kaiserschnitt. Ich gehe mal nicht davon aus, dass man diesen in der 35.SSW machen würde (zumal mein Kind ziemlich zart geraten ist), oder? Wie groß ist die Gefahr, dass eine möglicherweise gelockerten Symphyse bei einer vaginalen Geburt ein Trauma erleidet? Die Lockerung, wurde mir erklärt, ist hormonell bedingt. Bleiben diese Hormone über die Dauer der Stillzeit erhöht oder sinkt der Spiegel schnell nach der Geburt ab- so dass ich hoffen kann, dass die Beschwerden dann rasch vorbei sind? Ich würde mich über eine zweite Meinung freuen, denn eigentlich war mir eine Spontangeburt lieber... Vielen Dank, Jeanie.


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Hallo, ich sehe in einer Symphysenlockerung in der Schwangerschaft keine Indikation für einen Kaiserschnitt. Diese Symphysenlockerung entsteht durch eine hormonell bedingte Auflockerung der Symphyse. Grund für diese Lockerung der Bandverbindungen der Beckenknochen ist die Vorbereitung des Beckens zur Geburt. Hierdurch kann sich das knöcherne Becken unter der Geburt etwas erweitern. Es handelt sich somit um einen physiologischen Vorgang, der kein Risiko für einen geburtsbedingten Symphysenschaden darstellt. Nach der Geburt fällt der Hormonspiegel schnell ab und die Beschwerden werden anch einigen Tagen abgeklungen sein. Hiervon unterscheiden muss man einen Symphysenschaden, der unter der Geburt entsteht, wenn sich das Becken nicht ausreichend weiten kann. Sollte solch ein Ereignis aus der Vorgeschichte bekannt sein, würde ich auch zu einem primären Kaiserschnitt raten. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital


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