Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Scheidenriss vermeiden?

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Scheidenriss vermeiden?

sonnenblume105

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Hallo, ich hatte bei meinen beiden Geburten einen vorzeitigen Blasensprung ohne eigene Wehen. Bei der ersten Geburt wurde sehr früh eingeleitet (mit Scheidenriss und Dammschnitt, da VE), bei der zweiten ebenfalls Einleitung, allerdings deutlich später - ohne VE und nur ein kleiner Riss, Damm blieb unverletzt. Kann man bei einer weiteren Geburt: 1. abschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, wieder eingeleitet zu werden wegen Blasensprung (eine Geburt war vor, die andere nach ET) ? 2. irgendwas machen, um einen Scheidenriss zu verhindern? Die Verletzungen verheilten immer ohne größere Probleme, mich hat nur das Nähen unmittelbar nach der Geburt jedes Mal sehr gestört. Ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden und das war einfach nicht so. Mir graust einfach nur vor der Vorstellung, wieder genäht werden zu müssen, die Entbindungen waren an sich eine sehr schöne Erfahrung. Ich hab vor den Entbindungen Dammmassage gemacht und Himbeerblättertee getrunken.


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Hallo, 1. nein, kann man nicht. 2. es gibt keine Möglichkeit zur 100%igen Vorbeugung von Dammschnitten, Scheidenrissen oder Dammrissen. Damm-Massagen oder Dehnung des Dammgewebes mit dem Epi-No-Gerät können zwar die Rate an Geburtsverletzungen senken, können sie aber nicht verhindern. Es spielen auch mehrere Faktoren bei der Entstehung einer Geburtsverletzung eine Rolle. Die wichtigsten sind Dehnbarkeit des Gewebes, Größe des Kindes, Anzahl vorausgegangener vaginaler Geburten und Dringlichkeit der Geburt. So kann es unter Umständen notwendig sein die Geburt durch einen Dammschnitt zu beschleunigen, wenn die Herztöne in der Schlussphase der Geburt schlechter werden. Nur die Dehnbarkeit des Gewebes läßt sich durch Damm-Massage oder Dehnung mit dem Epi-No-Ballon beeinflussen. Auf die anderen Faktoren hat man keinen Einfluss, so dass sich die Verletzungs-Rate nie auf 0% reduzieren läßt. Dennoch sollte beim 3. Kind die Chance groß sein, dass keine Verletzung entsteht.


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