Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Nahtrevision empfehlenswert?

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Nahtrevision empfehlenswert?

BriddamitD

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Hallo, mich beschäftigen mehrere Fragen. Ich habe vor 7 Monaten einen gesunden jungen zur Welt gebracht. Unter der Geburt fielen während der Presswehen (wegen einer 2-fachen NSU) die Herztöne ab und eine Zangengeburt wurde notwendig. Bevor der Arzt die Zange am Kopf des Babys angesetzt hat wurde durch die Hebamme ein Dammschnitt gemacht, weil der Damm unter starker Spannung stand. Der Schnitt wurde Lateral gesetzt, doch leider ist es im Anschluss beim rausziehen des Babys nach Medial weiter ausgerissen. Ergebnis des Ganzen: Ein DR3.° mit komplettem Sphinkterdurchriss. Nun zu meiner ersten Frage: Die Hebamme war völlig von der Rolle und total nervös und unkonzentriert (kenne Sie beruflich und privat, was es nicht gerade leichter macht). Kann das tatsächlich trotz vorangegangenem Schnitt mal passieren oder hat Sie einfach nicht korrekt geschnitten? Mich quält diese Frage ohne Ende!!!! Nach etwa einer Woche hatte ich einen Wundinfekt im Nahtbereich und die Naht ging auf :( Inzwischen ist alles gut verheilt und auch nicht mehr schmerzhaft, aber das Ergebnis ist optisch ne Katastrophe wie ich finde. Der Bereich zwischen Scheide und After ist sehr wulstig und hart. Dazu kommt, dass ich keinen GV mehr haben kann mit meinem Mann, weil es unglaublich schmerzhaft ist (auch für meinen Mann). Es scheint einfach viel zu Eng genäht worden zu sein?! Meine FÄ findet nicht dass es besonders eng wäre. (Wobei Sie mir natürlich auch nicht versucht einen Penis einzuführen). Ich fühle mich nicht ernst genommen von Ihr. Es ist kein Problem von nicht genug Feuchtigkeit oder so. Wäre in meinem Fall eine Nahtrevision möglich? Mit welchem Ergebnis kann man nach einer solchen OP rechnen? Eventuell sogar Verschlimmerung der Problematik? Der Gynäkologe bei der Entbindung hat mir im nachhinein noch etwas mit auf den Weg gegeben: Ich solle bei der nächsten Geburt darauf achten, dass die zuatängige Hebamme von vorn herein einen großzügigen Dammschnitt vornimmt, da das Risiko eines Dammrisses 4.° sonst enorm groß wäre. Können Sie das so bestätigen? Meine FÄ hingegen sieht das ganz anders, ich könne völlig angstfrei an eine weitere Spantangeburt heran gehen. Wenn ein ernsthaftes Risiko besteht diesen Leidensweg noch einmal durchmachen zu müssen, dann habe ich in der Tat Angst. Fragen, über Fragen... aber vielleicht haben Sie trotzdem ein paar Antworten für mich. Liebe Grüße


Silke Westerhausen

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Hallo, Bei einer Geburt mit Hilfe der Zange entstehen oftmals leider sehr große Geburtsverletzungen - wenn diese aber richtig versorgt werden (nur durch einen Facharzt!) dürfte es in der Regel keine Probleme geben. Ob die Hebamme richtig gehandelt hat kann ich nicht beurteilen,sie hat geschnitten und es ist aufgrund der Zange weiter gerissen,was wiederum der Arzt zu verantworten hat... Für Sie ist natürlich Ihre situation nicht tragbar und es sollte eine Nahtkorrektur erfolgen,stellt sich die FÄ quer sollten Sie sich direkt an die Klinik wenden,denn die Geburtshelfer bzw der diensthabende Arzt hat die Naht versorgt. Auch für eine weitere Schwangerschaft / Geburt ist es wichtig,dass es ordentlich und ohne Probleme aussieht/anfühlt und Sie den GV wieder genießen können. bei einer weiteren geburt sollten Sie den Damm gut vorbereiten (Dammmassage,Heublumendampfsitzbäder...),so dass die geburtsverletzungen kleiner bleiben. Eine Wassergeburt wäre von Vorteil und eine Zangengeburt wiederholt sich selten... Alles Gute, liebe Grüße Silke Westerhausen


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