Ich habe vor, bei meinem 2.Kind einer Nabelschnurblutspende zuzustimmen. Dies bedeutet aber sofortige Abnablung meines Kindes und stände somit in Widerspruch zu den Prinzipien der sanften Geburt, meint mein Mann. Obwohl ich finde, dass ersteres sicher wichtiger ist, habe ich doch einige Zweifel, zumal mir schon mein 1.Kind sofort abgenabelt wurde (hatte damals Nabelschnur eng um Hals) und mein Sohn litt dann unter starken 3Monats-Koliken (Dauerschreien von 7 Uhr Früh bis 11 Uhr nachts). Besteht da ein Zusammenhang oder brauch ich mir mit meiner Spende keine Sorgen zu machen? Da eigentlich heute mein Entbindungstermin wäre, würde ich mich über eine rasche Antwort freuen.
Gruß
Astrid
Mitglied inaktiv - 06.08.2008, 16:28
Antwort auf:
Nabelschnurblutspende
Hallo,
auch bei einer NS-Blutspende sollte man mit dem Abnabeln mindestens 30 Sekunden warten. Das Prinzip jeder Nabelschnurblutspende ist es die Gesundheit von Mutter und Kind nicht zu gefährden. Deshalb sollte der Zeitpunkt des Abnabelns nicht nach vorne geschoben werden, auch wenn die Stammzell-Menge um so größer wird je früher abgenabelt wird. Ganz bis zum Auspulsieren kann man aber nicht warten, da dann oft nur noch wenig Blut gewonnen werden kann. Ich persönlich habe noch nie einen Nachteil bei Kindern gesehen, deren Nabelschnurblut zur Spende entnommen wurde.
Ein Zusammenhang zwischen frühem Abnabeln und Darmkoliken gibt es nicht. Der Zeitpunkt des Abnabelns beeinfluss lediglich die Blutmenge, die von der Plazenta zum Kind verschoben wird. Zu wenig bedutet möglicherweise Bluarmut, zu viel kann aber auch Probleme machen (Gelbsucht).
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 07.08.2008