Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Ihre Meinung

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Ihre Meinung

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Hallo, ich habe vor drei Jahren mein erstes Kind per KS entbunden. Der KS war lange geplant, da angeblich ein relatives Missverhältnis vorlag. Leider durfte ich nicht einmal den Versuch starten, mein Kind auf natürlichem Wege zu entbinden. Ich hatte vorher und auch hinterher arg daran zu ´knaubeln´. Leider hatte ich damals auch nicht mehr die Kraft, weitere Wege zu gehen (andere Klinik, MRT usw...) Ich hab dann einfach versucht zu vertrauen. Mein Kind war zur Geburt 3400 kg und 50 cm, Kopfumfang 36 cm. Hinzu kommt, dass ich sehr klein und zierlich bin (1,54 und 49 kg). Jetzt - wie gesagt nach drei Jahren - stehe ich kurz vor der Entbindung meines zweiten Kindes. Diesmal hab ich nichts unversucht gelassen. Ich war zum MRT - mit dem Ergebnis: komplett passierbar, alles im grünen Bereich. Letzte Woche habe ich dieses Ergebnis erfahren und sie können sich sicher vorstellen, wie happy ich darüber war. Doch diese Woche mußte ich nochmal in die Klinik um das Narbengewebe nochmal begutachten zu lassen. Und dann der HAMMER! Dünne Gebärmutterwand bzw. Narbenbereich zu dünn (liegt unter 5 mm, also so bei 4 mm...). Endgültig aus der Traum von der normalen Geburt. Das hat mich echt schwer getroffen. Und ich hab ganz große Probleme, dies zu akzeptieren. Aber ich muss das wohl??? Gruß K. Jung


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Hallo, meine Meinung: suchen Sie sich eine andere Klinik. Sofern kein Mißverhältnis vorliegt, spricht nichts gegen einen vaginalen Entbindungsversuch. Die Dicke der Gebärmutterwand läßt keine sicheren Rückschlüsse auf das Risiko einer Narbenruptur zu und es steht nirgendwo geschrieben, daß die Gebärmutterwand mehr als 5 mm dick sein muß, damit man vaginal entbinden darf. Unter http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/gyn-g005.htm finden Sie die Leitlinie der wissenschaftlichen Fachgesellschaften zu der Frage einer vaginalen Geburt nach Sectio. Hier ist als nicht notwendige Maßnahme explizit die sonographische Messung der Uterotomienarbe erwähnt. Vielleicht können Sie mit diesem Hinweis ja auch die Geburtshelfer Ihre Klinik umstimmen. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital


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