Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Hilfe: Einleiten, KS oder warten?...(etwas länger)

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Hilfe: Einleiten, KS oder warten?...(etwas länger)

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Hallo, vielleicht können sie mir in meiner Entscheidung helfen. Kurz meine Vorgeschichte: 2004 kam mein erster Sohn ( IVF Baby) 6 Tage nach ET zur Welt. - 5Tage vorher war ich schon wg heftiger Wehen im KH die aber plötzlich wieder weg waren. - Es wurde mit einer kleinen Saugglocke nachgeholfen... - Ich hatte leider einen Dammriss bis in den Schließmuskel hinein... mit folgender Nahtrevision, etc 2006 wurde ich spontan schwanger. - Wegen der Verletzung in der 1. SS rieten mir so viele einen KS zu machen. - Das wollte ich aber nicht... - Ich hatte schon sehr früh (2Wochen davor) heftige Wehen, die aber nicht Muttermundaktiv waren. - Am ET war noch alles super, aber ich hatte immer das Grfühl der Kleine will raus und kann nicht. - Ein Tag danach hatte ich keine Bewegungen mehr und der Kleine war tod. - Er hatte einen echten Nabelschnurknoten der sich trödlich zugezogen hat:-( - Ich habe ihn still geboren, ich hatte ja schon längere Zeit Wehen und die Einleitung per Tropf war schnell erfolgreich und der Muttermund öffnete sich. - Abgesehen von dem Unglück durfte ich eine Traumgeburt erleben. - Der Kleine war sogar 500g schwerer ( nämlich 4000g) als unser Erster. - Ich hate einen mini Dammris der überhaupt keine Probleme machte. - Andernseits mußte man ja nicht auf das Wohlergehen des Kindes achten. - Es war aber eine recht kurze Geburt Nun bin ich wieder schwanger und habe am 8. August den Stichtag. - Die SS verlief eigentlich sorgenfrei und ich war sehr ruhig und angstfrei. - Nun merke ich langsam, daß ich immer unruhiger werde und Angst habe etwas falsch zu entscheiden, deshalb wieder so ein Unglück zu erleben. - Ich hätte 4 Möglichkeiten 1. Ganz normal abwarten, bis ich irgendwann Wehen kriege. Ich möchte aber nicht wieder über den Stichtag gehen. Ich glaube ich würde mich total verrückt machen. 2. Vor dem ET im KH liegen, um dort vor Ort zu sein, falls ich wieder keine Bewegungen mehr habe und Panik bekomme. Und so abwarten, bis die Wehen kommen. So hätte der Kleine wenigstens die Chance normal zu kommen. Wenn ich Pech hätte wäre ich aber so ziemlich lange im KH. Mein Mann und Familie würde aber in der zeit den Großen versorgen können. 3. KS Wie auch beim zweiten Kind möchte ich das irgendwie nicht. Würde man mir aber sagen, ich sollte einen KS machen weil das Kind nicht gedreht ist oder das Kind zu groß ist... würde ich sofort einen KS machen, aber ich sehe einfach nicht wirklich die Indikation dafür. Trotz schlimmen Riss durch die erste Geburt, war die zweite Geburt ja `ohne` Proleme. Andernseits würde ich aber nicht über den Et gehen wollen. 4. Enleiten lassen vor dem ET Geht das überhaupt? Damit hätte ich nicht solche gedanklichen Probleme wie beim KS. Aber was man darüber hört ist auch nicht toll... viel schlimmere Schmerzen, endet oft im NotKS, Wehen kommen nicht etc.... Gedanklich würde ich mir wünschen, das ich einfach spontan vorm ET die Wehen bekomme. So wäre der Kleine nicht ganz so groß, ich würde nicht über den Stichtag gehen und der Kleine muß nicht unnötig per Ks kommen, nur weil wir ihn früher holen wollen, um nicht wieder eine Todgeburt nach dem Stichtag zu haben. Da aber beide SS über den ET gingen, habe ich da leider nicht wirklich Hoffnungen. Wie entscheiden sich die Frauen, die schon eine Todgeburt hatten..? Was sagen sie zum Einleiten...? Vielleicht gibt es Punkte an die ich nicht gedacht habe die meine Entscheidung erleichern können...?Ich freue mich auf Antwort... LG MIN


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Hallo, auch wenn es streng genommen kein erhöhtes Wiederholungsrisiko für eine Totgeburt und damit für eine Geburtseinleitung oder einen Kaiserschnitt gibt, kann man verstehen, dass Frauen, mit einer Totgeburt in der Vorgeschichte sich häufig für die eine oder die andere Maßnahme entscheiden. Welche der 4 genannten Alternativen gewählt werden sollte, muss man ganz individuell entscheiden. Ich persönlich würde zur Geburtseinleitung am Termin tendieren, aber da triftige medizinische Gründe, die einen Weg zwingend vorgeben, fehlen, muss man bei der Entscheidung eben auch die Wünsche der Patientin berücksichtigen und man sollte als Geburtshelfer alle Entscheidungen unterstützen. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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