Mitglied inaktiv
Liebe Hebamme, lieber Herr Doktor, ich habe vor 8 Jahren sechs Wochen zu früh meine Tochter auf dem Hocker zur Welt gebracht. Es war ein gutes Erlebnnis, obwohl die Austreibungsphase sich über drei Stunden (ca. 55 Presswehen) hinzog. Nun hatte meine Tochter ein Geburtsgewicht von 2250g und einen Kopfdurchmeser von 32 cm, was wirklich klein ist, wie sie ja wissen. Die Hebamme war sehr bemüht- nachdem ich ihr erklärte, daß ich keinen Dammschnitt haben wollte- meinen Damm stundenlang auf den Austritt meines Babys vorzubereiten (mit Kaffeekompressen, etc.). Sie machte das wirklich großartig, finde ich, obwohl sie paarmal meinte, daß mein Beckenboden (ich bin Tänzerin) enorm stark sei und das für sie sehr anstrengend sei, das zu dehnen.... Als meine Kleine dann da war, stellte man einen Riß fest, 3 Stiche bloß wurden gemacht, aber immerhin. Zum ersten hatte ich täglich in meiner Schwangerschaft Dammmassagen durchgeführt und außerdem hatte der Damm ja eigentlich genug Zeit gehabt, sich zu dehnen in der langen Preßphase. Es wurde also alles versucht. Dennoch meinte der Arzt, hätte meine Tochter ein halbes Kilogramm mehr gewogen, hätte ich einen Kaiserschnitt bekommen müssen - nicht wegen der Beckenmaße, sondern wegen der Geburtswege. Nun bin ich in der 8. Woche schwanger und ich freue mich auf dieses Baby und auch auf die Geburt, doch ich habe auch große Angst, denn einen Kaiserschnitt möchte ich nicht bekommen. Mich interessiert ihre Meinung zu meinem Thema. Haben sie Erfahrung mit so etwas ähnlichem? Was kann ich erwarten, worauf sollte ich mich einstellen? Was kann ich tun? Es heißt doch, der Beckenboden müßte stark sein, um das Baby rauszupressen; oder ist es nicht doch besser, ihn für die Geburt "erschlaffen" zu lassen?? Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar! Lg, Margo
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, dia Aussage des Kollegen halte ich für Quatsch oder Sie haben etwas falsch verstanden. In fast 20 Jahren Geburtshilfe musste ich noch nie einen Kaiserschnitt wegen der Geburtswege durchführen. Auch wenn das erste Kind klein war, so haben Sie es doch vaginal geboren. In der Regel verläuft dann die zweite Geburt leichter und schneller, auch wenn das Kind dann etwas größer sein sollte. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus