Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Geburtsplanung 2. Kind

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Geburtsplanung 2. Kind

Hashomy

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Liebe Experten, ich erwarte in Kürze mein zweites Kind. Bin 39 Jahre alt, habe Gestationsdiabetes (bin chronisch krank und leide dadurch "sonst immer" unter Insulinresistenz und durfte dann ab Schwangerschaftsbeginn kein Metformin mehr nehmen). Unser erster Sohn wurde in der 39. Woche eingeleitet - die Blutzuckerwerte waren in Ordnung, seine Entwicklung auch altersgerecht, damals hieß es, er würde von der Plazenta nicht mehr ausreichend genug versorgt werden. Zwischen dem 3. und 7. Monat musste ich in der ersten Schwangerschaft Insulin spritzen, danach pendelten sich die guten Werte allein durch entsprechende Ernährung ein. Morgen haben wir im Geburtskrankenhaus Termin zur Geburtsplanung und dazu würde ich vorab gern noch ein paar Fragen los werden: - woran erkennt man, wenn das Baby nicht mehr ausreichend von der Plazenta versorgt wird? - ist es bei Gestationsdiabetes immer erforderlich, die Geburt einzuleiten? Meine Gynäkologin sagte mir das so, daß die Entbindungsärzte die Kinder gerne spätestens am errechneten Termin "auf der Welt haben möchten" - diesmal musste ich nämlich die ganze Schwangerschaft über kein Insulin spritzen und es gab sogar zwei, drei Wochen, da sah es aus, als wenn das Baby ins Untergewicht gerutscht wäre, was wir aber durch Ernährungsänderung dann schnell wieder auf Normalniveau bekamen - muß eine evtl. morgens mit Tabletten eingeleitete Geburt unbedingt abends wieder ausgebremst werden, nur, weil die Wehen noch nicht stark genug sind, daß das Kind in absehbarer Zeit hinaus möchte? (unser erstes lag lt. Hebamme damals noch nicht weit genug mit dem Köpfchen im Becken drin, wurde, wie beschrieben ab morgens mit Tabletten eingeleitet, abends gab es Entspannungsmittel und kaum, daß ich eingeschlafen wäre, ist die Fruchtblase geplatzt und die Wehen kamen mit 200% über mich gerollt, was wohl damals auch nicht im Sinne der Belegschaft war - ich hatte das Gefühl, es sollte für sie eine Geburt werden, die "gut geplant in deren zeitlichen Arbeitsrahmen paßt". Nachdem unser Sohn dann am nächsten Morgen mit Unterstützung durch Dammschnitt und Saugglocke endlich da war, wurde ich unmittelbar nach der Entbindung gefragt, ob sie ihn gleich sauber machen dürften oder ob ich ihn vorher unbedingt sehen möchte, was mich damals und heute auch noch, sehr geschockt hatte! Es blieb sogar nicht einmal so viel Zeit die Nachgeburt abzuwarten, die Hebamme zog an der Nabelschnur, in der Hoffnung, daß es dann wohl schneller ging und dabei ist ein Gefäß geplatzt, weswegen ich dann kurz vorm Verbluten war und notoperiert werden musste. Als dann die Vollnarkose saß, kam die Nachgeburt ganz von allein heraus und die OP-Ärzte hatten alle Ruhe der Welt, mir eine kosmetisch schöne Dammnaht zu machen. So etwas möchte ich bei diesem Kind nicht noch mal erleben, weil es aber die einzige Klinik ist, an der gleich eine Kinderklinik angeschlossen ist, bleibt uns leider nichts anderes übrig, als dort wieder zur Entbindung hin zu gehen. - wegen meiner chronischen Erkrankungen (Hashimoto Schilddrüsenentzündung mit geschädigten Muskeln im ganzen Körper), habe ich nach Absprache damals gleich eine PDA bekommen, die meinen kompletten Unterkörper lahm gelegt hatte und ich nicht mehr auf den Beinen bleiben konnte. Ich weiß ja noch nicht, ob eine Spontanentbindung diesmal möglich ist und wenn ja, ob die Schmerzen darunter langsamer ansteigen und ich sie eventuell besser überstehen könnte, ich wäre froh, diesmal auf dem Gebärhocker zu entbinden, um meinem Kind besser hinaus helfen zu können. Geht das eventuell auch mit PDA? Momentan bin ich noch total verunsichert wegen des Vorgehens. Einerseits ist es ja "ganz praktisch", wenn man im Vorhinein weiß, wann es in etwa losgehen wird - bei einer Einleitung, andererseits weiß ich nicht, ob die erste Geburt einfacher verlaufen wäre, wenn wir noch etwas hätten warten können... Danke fürs lange Lesen und Ihre Rückantwort/en! Schöne Grüße, Hashomy (35+6)


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Hallo, eine Plazentafunktionsstörung macht sich durch eine Wachstumsverzögerung und evtl. auffällige Doppler oder CTG-Befunde bemerkbar. nur bei insulinpflichtigem Gestationsdiabetes sollte am Termin eingeleitet werden. Bei diätetisch eingestelltem Gestationsdiabetes kann man auch abwarten. wenn eine Geburt eingeleitet wird, sind wehenhemmende Mittel nur erforderlich, wenn es zu einer Überstimulation kommt. je nach PDA-Technik ist es auch möglich mit PDA auf einem Hocker zu entbinden.


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