Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

ET verstrichen

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: ET verstrichen

Mom2be1911

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Liebe Frau Westerhausen,  ich würde gerne etwas fragen zu dem Vorgehen bei Terminüberschreitung.  Es ist unser 1. Kind und ich bin heute bei ET + 4. Ich habe wegen Umzugs meine Gynäkologin gewechselt zu Beginn des 3. Trimesters. Diese meinte nun, dass der ET wohl damals etwas zu früh festgelegt war, weil zum einen mein Zyklus im Schnitt 32 Tage hat (und der ET wohl nach 28 Tagen berechnet) und die Ultraschallbilder aus dem 1. Trimester eher für den 2/./23.6. sprechen würden. Nun sagte sie aber, dass man das nach dem 1. Trimester auch nicht mehr korrigieren dürfe.  Mein Befund von gestern ist auch noch nicht geburtsreif.  Regelmäßig leitet die Klinik bei ET+10 ein. Für mich ist es allerdings so, dass sich beim Thema Einleitung alles in mir sträubt, es ist ein reines Bauchgefühl. Ich habe einfach das Gefühl, das wäre nicht gut für mich. Ich habe jetzt schon das ein oder andere Mal gefragt, ob man nicht auf Wunsch eine Sectio machen könnte und wenn, dann würde ich gerne ET+14 abwarten. Mir wurde dann gesagt, man mache das normalerweise über die Einleitung, weil die Kinder „die Wehen für die Lungen bräuchten“. Was kann es denn für nachteilige Auswirkungen haben, wenn man sofort die Sectio macht? Und es gibt doch auch einige Frauen, die sowieso nur die Sectio machen können. Ist das für die Kinder denn wirklich gefährlich, ohne Wehen? Und anders herum gefragt, wäre es nicht für die Kinder viel schlimmer, wenn nach Einleitung dann eine Intervention nach der nächsten käme und es am Ende doch in einer Sectio endet, kann man denn dann nicht lieber sofort und geplant vorgehen?   Vielleicht können Sie mir ja Ihre Auffassung und Erfahrung dazu schildern.  Vielen herzlichen Dank 


Silke Westerhausen

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Hallo, Zunächst sollte der ET aufgrund des ersten Ultraschalles verifiziert werden. Sie können dies mit dem geburtshilflichen Team absprechen,dass der ET im Prinzip etwas später ist,so kann das bei der Geburtseinleitung berücksichtigt werden und wenn alles iO ist kann zugewartet werden. Eine Sectio ohne medizinische Indikation wäre sowohl für die Mutter als auch für das Kind nachteilig. Die Sectio ist nach wie vor die Maßnahme,die greift,wenn die Kinder nicht vaginal geboren werden können. Für Spekulationen wie ...." was wäre wenn..." ist es zu früh; bei einem Geburtsverlauf kann nur von einem Schritt zum nächsten gedacht werden. Es gibt bei keinem Geburtsverlauf die Garantie,dass dieser nicht mit der Sectio endet,doch die Chance auf eine normale natürliche Geburt sollte nicht mit einer primären Operation vertan werden. Alles Gute und viele Grüße Silke Westerhausen    


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