Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Amnioninfektsyndrom

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Amnioninfektsyndrom

Oktaevlein

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Hallo, ich würde gerne wissen, wodurch ein Amnioninfektsyndrom entsteht. Ich hatte in meiner Schwangerschaft zu Beginn immer wieder Blutungen, ein Hämatom und später eine Zervixinsuffizienz, wobei der Gebärmutterhals wochenlang nur noch ca. 1 cm lang war. Meine Tochter wurde dann bei 34+2 per sekundärer Sectio (nach Geburtsstillstand in der Austreibungsphase) geholt. Davor hatte ich 16 Stunden Wehen, die spontan einsetzten, nachdem ich in die Klinik gefahren war, da ich meine Tochter nicht mehr gespürt hatte. Kann da diese Infektion (AIS) schon bestanden haben und wurden evtl. dadurch die Wehen ausgelöst? Wodurch wird so ein Amnioninfektsyndrom ausgelöst? Und warum konnte man vorher z. B. keine Infektion erkennen, obwohl ich zum Schluss jede Woche beim Arzt war? Und noch eine weitere Frage: der APGAR-Wert war 2/6/9. Hängt dieser schlechte erste Wert auch mit dem AIS zusammen oder spielt auch die Vollnarkose, die ich hatte, eine Rolle? Meine Tochter mußte zu Beginn auch beatmet werden. Vielen Dank und viele Grüße PS: Meiner Tochter (18 Monate) geht es heute Gott-sei-Dank gut und sie ist gesund, aber mich beschäftigt der Ausgang der Geburt eben noch


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Hallo, ein Amnioninfektionssyndrom entsteht durch Keime, die von der Scheide oder aus dem Gebärmutterhals in die Fruchthöhle aufsteigen. Meistens geht ein Blasensprung voraus. Hierdurch ist die schützende Barriere der Eihaut durchbrochen und Keime können leichter in die Fruchthöhle aufsteigen. Je länger es vom Blasensprung zur Geburt dauert, umso größer wird das Infektionsrisiko. Es gibt aber auch Infektionen der Fruchthöhle bei intakter Eihaut. Die Bakterien besiedeln die mütterliche Scheide ohne unbedingt für die Mutter schädlich zu sein. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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