Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

"2Wochen drüber

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: "2Wochen drüber

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Guten Abend, nun bin ich 2 Wochen über die Zeit,soll am Dienstag ins Krankenhaus wenn sich vorher nix tut, dann würde ich Gelzäpfchen bekommen.Ist das Okay?Fruchtwasser ist noch klar.Aber baby wird ein Riese er soll ungefähr schon 60 cm sein.Es ist 3tes Kind ,die anderen kammen immer pünktlich.Ich kann nicht mehr was mach ich nur, alles tut weh vorallem die Rippen liebe Grüsse aus Dinslaken ihre Cora.


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Hallo, ab einer Überschreitung des errechneten Termins von 14 Tagen spricht man von einer Übertragung. Normalerweise wird etwa an dem 10. bis 12. Tag eingeleitet. Solange es dem Kind gut geht kann man aber auch länger warten. Die Schwangerschaft muss nur engmaschig überwacht werden. Wenn die Geburt eingeleitet werden soll oder muß, wird bei unreifem Befund ein Prostaglandin-Gel, bei reiferem Muttermundsbefund eine PG-Tablette in die Scheide eingelegt. Das Gel kann relativ schnell wirken, die Tablette wirkt frühestens nach 2 Stunden. Letztendlich kann man die Wirkungsstärke aber nie voraussagen. Es ist häufig so, dass das Gel wiederholt eingelegt werden muss, das früheste Wiederholungsintervall liegt bei 8 Stunden. Andererseits kann auch schon die einmalige Anwendung von Gel oder Tablette zu einer Überstimulation führen. Dass auch wiederholte Einleitungsversuche erfolglos bleiben ist selten, kommt aber vor. Bei reifem Muttermundsbefund kann man dann auch versuchen die Geburt mit einem Wehentropf einzuleiten und/oder die Fruchtblase zu sprengen. Bleiben auch diese Maßnahmen erfoglos bleibt nur ein Kaiserschnitt. Das ist aber sehr selten. Ein Wehentropf enthält Oxytocin, das nur die Wehentätigkeit stimuliert aber keinen Effekt auf den Gebärmutterhals hat. Bei unreifem Befund würden zwar Wehen erzeugt, die aber gegen einen sehr festen Gebärmutterhals arbeiten müssen. Deshalb kann der Wehentropf erst bei sehr geburtsreifem Befund, möglichst schon bei leicht geöffnetem Mutermund, eingesetzt werden. Vorteil des Wehentropfes ist die gute Steuerbarkeit. Wirkungsvolle Maßnahmen, die den natürlichen Geburtseintritt beschleunigen gibt es eigentlich nicht. Manchmal helfen homöopathische Mittel wie Pulsatilla oder eine Akkupunktur (ja nach Erfahrung und Ausbildung der Hebamme). Auch Rhizinus oder ein rhizinushaltiger Wehen-Coctail können stark wehenanregend wirken. das Beste, was Sie tun können, ist Geduld zu haben. Der Körper hat ein eingebautes Geburtsprogramm und er bestimmt, wann es soweit ist. Nur wenn es dem Kind nicht mehr gut geht oder wenn die Geburt auch 2 Wochen nach dem errechneten Termin noch nicht beginnt, sollte man eingreifen.


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