Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Zweifel an Sinn von HPV-Impfung

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zweifel an Sinn von HPV-Impfung

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Hallo Herr Dr. Mallmann, bei mir wurde im Mai nach einem Pap IVa eine Konisation durchgeführt (Ergebnis Carcinoma in Situ, "im Gesunden entfernt"). Bereits im Vorfeld wurde ich positiv getestet auf die HPV High-Risk-Typen 16 und 18. Der Befund des 1. Abstrichs nach der Konisation war dann zum Glück wieder Pap I. Nun habe ich fürchterliche Angst davor, dass es wieder zu Zellveränderungen bzw. sogar Gebärmutterhalskrebs kommt. Mein Frauenarzt rät dringend zu einer HPV-Impfung, da diese in seinen Augen auch dann sinnvoll ist, wenn bereits eine HPV-Infektion vorliegt (Begründung "Es handelt sich um eine lokale Infektion und selbst wenn irgendwo im Körper noch HPV-positive Zellen stecken, kann man mit der Impfung doch verhindern, dass sich HPV-freie Zellen infizieren"). Ich hatte mir auch eine 2. Meinung bei der operierenden Ärztin im Krankenhaus eingeholt, die die Impfung aufgrund fehlender Studien nicht für sinnvoll hielt. Nun bin ich verunsichert und würde Sie gerne um eine 3. Meinung bitten. 500 Euro ist eine Summe, die ich nicht "auf Verdacht" ausgeben möchte und kann... Gibt es ggf. schon neuere Studien? Vielen Dank für Ihre Einschätzung!


Dr. med. Helmut Mallmann

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Die Krebsvorsorge des Gebärmutterhalses ist ein sehr sicheres System. Schon beim Verdacht auf eine mögliche Krebsvorstufe, dem Ca in situ bzw. CIN III, kann man durch eine Konisation den betroffenen Bereich mit Elektrokauter oder Laser entfernen. Neben der Entfernung der Zellveränderung werden meist auch die HPViren abgetötet. Durch den Kontakt mit diesen Viren kann der Körper eine Art Immunisierung aufgebaut haben, was einer Impfung vielleicht ähnelt. Das ist denkbar, gilt aber nicht als gesichert. Die Konisation kann meist so schonend durchgeführt werden, dass die Veränderungen am Gebärmutterhals nach ein paar Monaten nicht mehr zu erkennen sind. Die Kontrolle durch den Abstrich kann danach weiter problemlos erfolgen, so dass mögliche Rezidive, die eher selten sind, wieder frühzeitig erkannt werden. Auch bei Ihnen hat das System doch bestens gegriffen. Ich finde das beruhigend. Bleiben Sie weiter in Kontrolle, es handelt sich um eine echte Vorsorge. Gesicherte Arbeiten über den Profit einer HPV-Impfung nach Konisation liegen mir nicht vor. Gruß Dr. Mallmann


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