Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Würden Sie mir zu einer Refertilisation raten?

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Würden Sie mir zu einer Refertilisation raten?

lapin

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Sehr geehrter Herr Mallmann, vielleicht können Sie mir ja einen Rat geben. Ich bin 41, habe drei kleine Kinder, und habe mich bei der dritten Sectio vor gut zwei Jahren sterilisieren lassen - obwohl ich noch einen Tag vor der OP beim Beratungsgespräch mit der Gynäkologin zu 1000% (wirklich!) dagegen war. Ich hatte mich monatelang im Internet informiert und meine Bedenken auf einem langen Zettel notiert, den ich zu dem Gespräch in der Praxis mitnahm. Meine Ärztin nahm sich sehr lange Zeit für mich, zeigt sich aber von Anfang an restlos begeistert von der Idee einer Sterilisation - warum, weiß ich nicht. Sie lachte die ganze Zeit euphorisch, als ginge es um etwas extrem erstrebenswertes, einmaliges, warf enthusiastisch den Kopf nach hinten und ließ kein einziges meiner zahlreichen kritischen Argumente gelten. Auch dass ich mit der Pille nie die geringsten Probleme hatte, sie immer pünktlich nahm und dass die nun wirklich günstig ist, interessierte sie nicht. Mit der Bemerkung, "wenn Ihr Mann" - sie zeigt auf ihn - "mal tot umfällt und Sie haben einen anderen, können Sie sich immer noch künstlich befruchten lassen" - "knackte" sie mich schließlich. Das hatte ich vorher nicht gewusst. Also ließ ich mir einen Beratungsschein geben und den Eingriff bei der Geburt mit durchführen. Wenige Wochen später hatte ich mit starken psychischen Problemen zu kämpfen, keine Kinder mehr kriegen zu können. Jetzt, über zwei Jahre später, habe ich (wie vor der OP befürchtet) mit Hitzewallungen etc. zu kämpfen und befürchte, aufgrund der in letzter Minute aufgeschwatzten Sterilisation zu früh in die Wechseljahre mit allen Folgen zu kommen. Es geht mir - Entschuldigung! - dreckig: Haarausfall, Ziehen in der Leiste, starkes PMS, was ich vorher überhaupt nicht kannte, Depressionen, Aggressionen. Alle Hormone (Progesteron, Östrogen, Schilddrüse) sind in Ordnung, wie ein Bluttest beim Hausarzt vor ein paar Tagen belegt hat. Weitere Kinder will ich nach wie vor nicht. Würden Sie mir trotzdem zu einer Refertilisation raten (die den Blutfluss in den Tuben aber wohl auch nicht verbessert) - ich würde die OP sogar gern selbst zahlen. Oder haben Sie einen anderen Trost? Vielleicht können Sie mir wenigstens einen Tipp gegen diese ekelhafte wandernde Hitze geben, die mich fast daran hindert, mich um meine Kinder zu kümmern. Mit meiner Gyn habe ich mich restlos verkracht. Als ich ihr meine Probleme aufgrund meines Leidensdrucks etwas "massiver" schilderte, beleidigte sie mich und warf mich fast aus der Praxis. Entschuldigen Sie, dass es so lang geworden ist. Daniela


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Daniela, durch eine Refertilisierung wird sich die Durchblutung der Eierstöcke nicht verbessern. Vorausgesetzt dass andere Ursachen für Ihre Beschwerden ausgeschlossen sind, kann man überlegen eine Hormontherapie zu beginnen. Dazu folgender Stufenplan: Naturheilkunde: Cimicifuga pflanzlich: Isoflavone Hormone: Hormonersatztherapie bei ausbleibendem Erfolg ggf. auch die Pille. Besprechen Sie die Situation mit Ihrem (ggf. neuen) Frauenarzt. Gruß Dr. Mallmann


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