Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Verhütung - von Pille weg

Frage: Verhütung - von Pille weg

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Hallo Herr Dr. Mallmann, da ich 27 Jahre (zwei Kinder) mit Krampfadern und Venenklappeninsuffizienz zu tun habe, möchte ich gerne von meiner Pille weg. Was können Sie mir da empfehlen, was mit der Pille gleichzusetzen ist? Ich habe schon einmal von der Gestagen-Spirale gehört! Die hat aber doch auch Hormone wie die Pille oder nicht? Wie sieht das mit den Nebenwirkungen aus? In einem etwas älteren Buch habe ich gelesen, das es zu Eileiterschwangerschaften und Eierstockentzündungen bzw. -verklebungen kommen kann! Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Was ist ein Tubenligatur? Bin bei Qualimedic darauf gestoßen ist aber nicht erläutert. Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung der vielen Fragen. Gruß Melanie


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Melanie, wenn sie die Pille nicht vertragen, ist die Gestagen-Spirale eine Altenative. Sie ist ähnlich sicher und die üblichen NW der Kupferspirale treten nur sehr selten auf, da bei der Gestagen-Spirale keine entzündlichen Veränderungen in der Gebärmutter gesetzt werden und die Sicherheit größer ist. Die Tubenligatur ist gleichbedeutend mit der Sterilisation der Frau. Sterilisation der Frau Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht viel besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


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