Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

unterbindung

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: unterbindung

Nina+3Kids

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, als erstes möchte ich ihnen sagen wie toll ich es finde wie intensiv und genau sie auf jede Frage hier eingehen. Man hat nicht das Gefühl einfach nur einen Standardtext zu lesen. Das finde ich wirklich klasse. Nun würde ich sie auch gerne etwas fragen: Nach 3x Sectio bin ich nun mit unserem 4. Kind schwanger. Die Gebärmutterwand war von Anfang an ein Problem, da sie bei der Kaiserschnittstelle nur mehr 1/4 (also ca 2mm) dick ist. Nun stehe ich unter ständiger Beobachtung und wie es aussieht werden wir nicht über die 34-35ssw kommen. Es wurde mir ans Herz gelegt nicht mehr zu heben und mich sehr zu schonen, da die Ärzte eine Ruptur während der Ss befürchten. Bald muss ich wieder ins KH zur Kontrolle und es wird so sein dass ich die letzten Wochen vor der Entbindung auch dort verbringen werde, da es von Woche zu Woche wohl immer gefährlicher wird. Auch steht seit Anfang der SS schon die Frage im Raum ob die Gebärmutter an dieser dünnen Stelle eine Dehizenz aufweist, welches aber durch US nicht sicher beurteilbar ist. Das US-Gerät gibt ein gebrochenes Bild wieder, soll so viel heissen als dass die Gebärmutter an der Sectiostelle unterbrochen aussieht. Leider kann man hier im Expertenforum kein Bild hochladen, ansonsten würde ich ihnen gerne zeigen was ich meine, da ich das vermutlich sehr kompliziert beschreibe. Wenn die Bauchdecke eröffnet ist lässt sich die Wandstärke erst wirklich feststellen und auch kann erst hier eine Dehizenz ausgeschlossen oder festgestellt werden wurde mir gesagt. Nun haben meine Kinder mich auch noch mit Bronchitis und Rachenentzündung angesteckt. Dagegen nehme ich Biocef 200mg Antibiotikum ( 1/2-0-1/2). Jetzt frage ich mich aber natürlich wie sich die Gebärmutter bei Husten verhält. Ist sie denn dadurch einer stärkeren Belastung ausgesetzt und sollte ich deswegen eventuell schon früher ins KH? Merken tue ich den Husten natürlich schon im Bauch, aber es ist schwer zu beurteilen ob denn nun die Gebärmutter weh tut, oder etwas anderes. Meine zweite Frage ist folgende: In Österreich ist eine Unterbindung vor dem vollendeten 25Lj. wohl verboten. Dennoch würde ich diese gerne machen lassen. Ich habe auch schon mit dem OA gesprochen. Dieser sieht es ähnlich und meinte, er würde mit dem Leiter der Geburtshilfe sprechen welche Möglichkeiten wir haben. Gibt es denn für so einen Fall ein Hintertürchen? Andererseits habe ich Angst vor diesem Schritt, da es so endgültig ist und da ich gehört habe man würde seine Tage auch noch stärker bekommen und das wäre der reinste Horror für mich, da ich meine Tage immer sehr stark und lange habe (ca 10-12Tage und hier muss zwischen dem 2. und 10. Tag jede Stunde Tampon und Binde gewechselt werden). Auch habe ich jedes mal nach den Blutungen einen starken Eisenmangel. Nun würde mich auch interessieren ob man denn die Gebärmutter beim Kaiserschnitt soweit "flicken" kann, dass eine erneute Ss möglich wäre. Oder ist es so, dass sich die Wandstärke weiter verringern würde und man diese Stelle unmöglich wieder besser herstellen kann? Ich weiss das ist eine komplizierte Frage, doch ich mache mir natürlich in letzter Zeit sehr viele Gedanken. Derzeit bin ich Ende 29ssw. Und wie sieht es denn bei der Sectio aus. Wird es für den Operateur schwerer sein in ein vernarbtes Gewebe zu schneiden und werde ich das durch vermehrtes Rütteln am Op-Tisch merken? Kann es durch die dünne Gebärmutterwand auch zu schweren Komplikationen während dem Kaiserschnitt kommen, oder bin ich da dann in sicheren Händen? Sie sehen so viele unbeantwortete Fragen die man sich stellt. Es wäre schön wenn sie mir ein paar davon beantworten könnten. Natürlich erwarte ich keine Diagnose, aber da der Fall bei mir so kompliziert ist und die Ärzte sich alle einig sind, dass sie soetwas noch nicht vor sich hatten, ist es für alle ein "Expriment" und wir tasten uns nun eben alle zusammen an die Sache heran. Vielleicht haben sie von solchen Fällen schon gehört oder hatten welche vor sich... Vielen Dank schon im Vorraus für ihre Antwort. Lg Nina


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

Beitrag melden

Liebe Nina, Wenn der Husten sehr stark ist, sollten Sie sicherheitshalber eine frühere Kontrolle machen lassen. Das Hintertürchen ist die medizinische Indikation. Wenn das KH sagt, dass eine weitere Schwangerschaft Ihre Gesundheit oder Ihr Leben gefährdet, wird’s wohl passen. Eine Alternative sehe ich in der Hormonspirale. Ich denke, dass man die Gebärmutter wieder so herrichten kann, dass auch eine weitere Schwangerschaft möglich ist. Zu den weiteren Fragen: Und wie sieht es denn bei der Sectio aus. Wird es für den Operateur schwerer sein in ein vernarbtes Gewebe zu schneiden? Das lässt sich meist gut machen. Bei Ihnen wird ja mit Sicherheit ein erfahrener Arzt operieren. und werde ich das durch vermehrtes Rütteln am Op-Tisch merken? Nein. Wenn es vermehrt Rütteln sollte kann das tausend harmlose Gründe haben. Kann es durch die dünne Gebärmutterwand auch zu schweren Komplikationen während dem Kaiserschnitt kommen. Grundsätzlich stellt das für die Operation kein Problem dar. Noch etwas, aus der Ferne ohne Untersuchung und ohne Kenntnis der genauen Umstände kann man die Situation zwar nicht wirklich beurteilen. Aber auch wenn die Narbe aufgeht, und das kann manchmal recht weit sein, bleibt an der Stelle der Fruchtsack erhalten, so dass das Fruchtwasser in der Gebärmutter bleibt. Ich wünsche Ihnen, dass alles gut geht. Ich bin recht zuversichtlich. Gruß Dr. Mallmann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.