Mitglied inaktiv
Ich bin 34 Jahre und mit dem 4. Kind schwanger. Nun sind wir am Überlegen, was wir bezüglich der Verhütung machen sollen. Zuerst wollte ich mich sterilisieren lassen, doch mittlerweile bin ich nicht mehr davon überzeugt, hab sogar Angst vor der endgültigen Entscheidung. Mein Mann scheint auch nicht gerade begeistert zu sein, daß er sich sterilisieren läßt. Nun meine Frage: Wie vertragen denn Männer so einen endgültigen Schritt, und wie wirkt sich das auf die Psyche, Lust und auf den Körper? Kann man die Sterilisation beim Mann wieder rückgängig machen, wenn die Probleme überhand nehmen?
Liebe Despina, das Wiederherstellen der männlichen Fruchtbarkeit funktioniert meist nicht. Häufig muss auf eine künstliche Befruchtung zurückgegriffen werden. Wie Männer die Sterilisation verkraften ist sehr individuell. Wenn aber die geringsten Bedenken bestehen, sollte man Abstand von der Sterilisation nehmen. Das Ausmaß der psychischen Schäden ist nicht abzuschätzen. Generell zur Sterilisation: Sterilisation der Frau Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Sterilisation des Mannes ein paar Gedanken zur Sterilisation des Mannes: - Vorsicht, wenn der Mann sich „kastriert“ fühlt. Hier sind erhebliche sexuelle Probleme zu erwarten - Bei Verletzung der Blutgefäße (selten) Verlust der Hoden denkbar. Schwere Folgen für Sexualität. - Nach OP lokale Schmerzen und Wundheilungsstörungen. Langfristige Beschwerden sehr selten. - Wiederherstellung der Fruchtbarkeit kaum möglich. Meist künstliche Befruchtung erforderlich. - Guter Schutz aber nicht 100% sicher. - grundsätzlich keine Änderung der Sexualität. - nur lokale Betäubung erforderlich. Also gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann
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