Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Sterilisation

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sterilisation

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Dr. Mallmann, mein Mann und ich wünschen uns noch ein zweites Kind. Danach möchten wir allerdings keine Kinder mehr. Wir überlegen ob sich einer von uns sterilisieren lassen kann. Ich bin jetzt 24 bis es aber soweit ist sicherlich schon 26 Jahre alt, mein Mann ist jetzt 27 dann bestimmt 29 Jahre alt. Ich habe bedenken, wenn ich mich sterilisieren lasse bekomme ich Probleme mit den Hormonen, ist das so? Wie verhält sich das in den Wechseljahren? Können hormonelle Probleme dann auch beim Mann auftreten und ist die Sterilisation beim Mann eigentlich wirklich umkehrbar? Sie sehen, wir stehen noch ganz am Anfang über dieses Thema Infos einzuholen. Können Sie uns weiterhelfen? Bis dahin, Solveig


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Solveig, Hormonelle Störungen kommen vor. Entsprechende Störungen beim Mann sind sehr selten. Die Umkehr der Sterilisation gelingt meist nicht. Weder beim Mann noch bei der Frau. Ein paar generelle Fakten zur Sterilisation: Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mich vor 4 Wochen sterilisieren lassen. Und bis jetzt bereue ich es nicht. Wir haben auch lange überlegt. Bei meinem Mann hätte es 330 € gekostet, bei mir hat es die Krankenkasse bezahlt. Ich bin um 13.00 Uhr in die Tagesklinik gegangen. Um ca 15.30 Uhr wurde es gemacht und um 19.00 Uhr bin ich wieder nach Hause gegangen. Habe keinerlei Probleme. Hatte hinterher bißchen Blutungen, wahrscheinlich durch die Ausschabung die vorher gemacht wurde. Sicher ist es gleich nach der Steri. Beim Mann muß hinterher (ca 3 Monate danach) noch der Samen untersucht werden, ob er noch Zeugungsfähig ist. Mit den Wechseljahren hat mein FA gemeint, die kommt vielleicht ein paar Monate früher wie sonst, aber das ist ja nicht soooo tragisch. Trotzdem müßt Ihr es Euch gut überlegen. Ich habe ca 6 Wochen gebraucht, bis ich mich dafür entschieden habe es zu machen. Bin aber froh darüber, daß ich es jetzt habe machen lassen. Wir haben 3 Kinder im Alter von 4,5 Jahre, 3 Jahre und 6 Monate, und das reicht völlig. Habe mit denen Arbeit genug. Also, wünsche Euch eine gute Zeit. Gruß Tanja


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