Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Sterelisation

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sterelisation

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Hallo, ich hätte gerne gewußt, wie das bei einer Sterelisation genau vor sich geht. Wie lange dauert der Eingriff, wie lange ist der Aufenthalt im Krankenhaus, übernimmt die Kasse die Kosten oder muß ein Eigenanteil geleistet werden? Schon mal vielen Dank Grüsse Lola


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Lola, über eine Bauchspiegelung werden die Eilleiter unterbunden. Dauer ca. 20 Minuten. Kann ambulant gemacht werden. Wegen der Kosten müssen Sie Ihre Krankenkasse fragen, ist unterschiedlich geregelt. Noch ein paar Gedanken zur Sterilisation: Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


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