Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Sicheres Verhütungsmittel

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sicheres Verhütungsmittel

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Hallo Herr Dr. Mallmann, wir haben nun drei Kinder, damit ist unsere Familienplanung abgeschlossen. Ich möchte in keinem Falle noch weitere Kinder haben, und habe mich auch schon für eine Sterilisation entschieden. Nun bin ich aber noch voll am stillen (Tochter 3 Monate alt), und möchte mit der Sterilisation noch warten, bis meine Tochter auch andere Lebensmittel essen kann. Wir haben bis dato mit Kondomen verhütet, aber letzte Woche ist uns eines kaputt gegangen. Ich habe dann die Pille danach eingenommen. Nun ist unsere Lust natürlich gedämmt, da wir Angst haben, dass es uns wieder passiert. Was habe ich denn nun noch für Möglichkeiten um sicher zu verhüten? Ist denn die Mini-Pille wirklich sicher? Ich hatte mal die Packungsbeilage studiert und gelesen, dass man während der fruchtbaren Tage zusätzlich noch verhüten soll. Meine Frauenärztin dagegen sagte mir, dass sie sicher sei, wenn ich sie so ca. einen MOnat eingenommen habe? Was stimmt denn nun? Für einen schnellen Rat wäre ich mehr als dankbar. Gruß, DANI


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Dani, während des Stillens ist die Minipille doch recht sicher. Wenn Sie sich aber zu einer Sterilisation entschlossen haben, ist das Stillen kein Hinderungsgrund. Sie können z.B. vor der Narkose die Milch abpumpen. 8 Stunden nach der Narkose können Sie dann wieder stillen. Fragen Sie Ihren FA, ob bei Ihnen individuelle Gründe gegen diese Vorgehensweise sprechen. Noch zu Sterilisation: Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


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