Pap3D1 HPV 16/18 negativ, nicht näher benannte onkogene Stämme positiv

Dr. med. Helmut Mallmann Frage an Dr. med. Helmut Mallmann Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Pap3D1 HPV 16/18 negativ, nicht näher benannte onkogene Stämme positiv

Lieber Herr Dr. Mallmann, ich bin 48 Jahre alt und hatte bereits 2006 eine Konisation, der nur ein einziger Pap3 vorausging. Weil meine Familienplanung abgeschlossen war, wurde direkt konisiert (Leep). Dysplasien am Muttermund waren sichtbar. Ich hatte im Frühjahr 2021 einen kontrollbedürftigen Pap II mit HPV 16 und 18 negativ, aber nicht näher benannten onkogenen Stämmen positiv. Daher war Ende September eine weitere Untersuchung, bei der sich der Pap auf 3D verschlechtert hatte. Ich wurde zur Dysplasiesprechstunde überwiesen, bei der sich am Muttermund nach Essig und Jod keine Auffälligkeiten erwiesen. Dann wurde mit einer Kürettage aus dem Zervixkanal ein "spärliches Gewebsmaterial von weniger als 1 mm" entnommen. Dazu steht folgendes: An der Schleimhautoberfläche Plattenepithel m it entzündlicher Infiltration. fokal basale Kernunruhe und leichte Verbreiterung der Parabasalschicht. In superfiziellen Zelllagen Kratinozyten mit perinukleärem Halo udn hyperchromatischen Kernen. In der PAS-Färbung kein Nachweis von fädigen Pilzstrukturen. Zylinderepithelbedeckte Schleimhautanteile mit PAS-positivem Zytoplasma ohne nukleäre Atypien. Chronisch-entzündliche Infiltration des Schleimhautstroms. Beurteilung: (klin.: CK-Kürettage) Entzündlich-überlagerte HPV-assoziierte geringgradige squamöse zervitale intraepitheliale Neoplasie (CIN I, low grade SIL). Kein Nachweis von Anteilen eienr high grade SIL oder eines invasiven Karzinoms. Chronische Endozervitis. Ich bin ein sehr ängstlicher Typ. Bedeutet endozvervikal nicht, dass man gar nicht alles sehen konnte bei der Dysplasiesprechstunde? Wie hoch ist die Gefahr, dass an einer anderen Stelle im Zervixkanal etwas Schlimmeres ist? Kann Pap 3 D auch durch andere Gründe entstehen außer HPV? Ich soll in einem halben Jahr wieder zur Untersuchung zum Frauenarzt. Gefühlt würde ich lieber früher gehen. Ich danke Ihnen für die Mühe und Zeit, die Sie sich hier nehmen, um Fragen zu beantworten und damit auch Ängste zu nehmen. Mit freundlichen Grüßen aus Berlin Gabriele

von Gabriele1973 am 03.12.2021, 10:26



Antwort auf: Pap3D1 HPV 16/18 negativ, nicht näher benannte onkogene Stämme positiv

Ein feingeweblicher Befund aus dem Gebärmutterhals ist sicherer als eine Kolposkopie. Die Kontrolle in einem halben Jahr reicht völlig aus. Sie müssen dem Befund auch die Chance geben sich wieder zurückzubilden, deshalb macht ein früherer Termin nicht wirklich Sinn. Lassen Sie aber die Chlamydien bestimmen, die können auch zu chronisch entzündlichen Veränderungen führen. Meist ist Gebärmutterhalskrebs mit HPV verbunden. Aber es gibt auch Fälle ohne nachweisbaren HPViren. Und vor allen die meisten Fälle positiver HPViren führen nicht zu Gebärmutterhalskrebs !! Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 03.12.2021



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