Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

PAP, CIN, Krebs?

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: PAP, CIN, Krebs?

fischle

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, bitte entschuldigen Sie wenn meine Frage etwas länger ist. Ich hatte im Juli einen PAP 3D2 (mein Abstrich hat leider drei Wochen gedauert), bei der Kolposkopie im August sagte die Ärztin, es sehe nach einer mäßigen Dysplasie aus und überhaupt nicht nach Krebs. Die Pathologie stellte in meinen Gewebsproben jedoch eine CIN3 fest. HPV wollte niemand bei mir testen. Meine größte Angst ist nun dass ich in den nächsten 3-4 Monaten einen invasiven Krebs entwickeln könnte oder schon Krebs habe. Gleichzeitig lese ich dass zwischen CIN3 und Krebs meist viele Jahre liegen, und ich denke ich bin eigentlich früh dran da ich großes Glück hatte so schnell einen Termin für die Kolpo zu bekommen (normal wartet man wohl fast drei Monate, eine Praxis wollte bei 3D2 garkeine Kolposkopie machen). Zum Hintergrund: Ich bin knapp 32 Jahre alt, Abstriche in 2023, 2021, 2020, 2019 waren unauffällig. Seit Anfang Juli wurden 2 transvaginale Ultraschalls und ein normaler Ultraschall aller Bauchorgane gemacht, mein Differenzialblutbild ist völlig unauffällig, ich war Anfang August beim MRT Abdomen ohne Kontrastmittel (eigentlich wegen meines Darms), es stand aber auch die Zervixdysplasie auf der Überweisung, man hat also auch hier auf Auffälligkeiten geachtet. "Keine Anzeichen für Tumorwachstum, keine Anzeichen für Entzündungen" schrieb der Radiologe. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ich bereits einen invasiven Krebs habe? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass mein Körper noch in diesem Jahr einen invasiven Krebs entwickelt? Egal wie Ihre Antwort ausfällt, ich werde mich natürlich noch im Herbst behandeln lassen! Ich habe nur momentan das Gefühl mit jeder Sekunde wuchert es weiter in mir und ich habe absolut keine Zeit mehr. Leider fühle ich mich bei meinem Gyn auch alles andere als gut versorgt. Das macht mir psychisch sehr zu schaffen und die nächste Zeit wäre viel leichter zu ertragen wenn ich dahingehend beruhigt sein könnte, dass in meiner Situation die "Chance" auf einen Krebs eher einem umgekehrten Lottogewinn gleicht. Haben Sie es oft erlebt dass nach einem 3D2 in meinem Alter direkt ein Karzinom diagnostiziert wurde? Ein riesen Dank an Sie, dass Sie sich hier die Zeit nehmen und mir Antworten!


Dr. med. Helmut Mallmann

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Wie Sie schon richtig schreiben, entwickelt sich Gebärmutterhalskrebs recht langsam. Aber es gibt keinen Zweifel, dass eine histologisch nachgewiesene CIN III-Veränderung entfernt werden sollte. Ich kann mich jetzt an keinen Fall erinnern, wo es Krebs gekommen ist, wenn sich die Frau an die Zeitempfehlung des Pathologen gehalten hat. Aber das müssen Sie mit Ihrem Frauenarzt besprechen, da kann es individuell zu anderen Einschätzungen und Vorgehnsweisen kommen.   Alles Gute !!   Gruß Dr. Mallmann


fischle

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Mein Gynäkologe spricht leider nicht viel mit mir, im Bericht des Pathologen stand keine Empfehlung. Insgesamt ist alles etwas paradox für mich, mein Gyn meinte, wenn die Kolposkopie erst im November gewesen wäre wäre es kein Problem gewesen, wenn ich auf Nummer sicher gehen will dann wäre es gut wenn ich die Konisation in den nächsten 2-3 Monaten machen lasse, aber bis aus meinem Befund ein Krebs wird vergehen Jahre, aber sicher ausschließen kann man ihn immer erst nach der Konisation. Das passt für mich alles nicht zusammen. Das einzige was ich mir erklären kann ist dass die Ärzte eben auch auf Nummer sicher gehen wollen, damit es nicht hinterher heißt sie waren nachlässig. Anscheinend gibt es auch Frauen die das Thema verdrängen wenn man ihnen "zuviel" Zeit einräumt, und sich dann garnicht darum kümmern. Ich kann daraus nicht schließen wie hoch das Risiko ist dass ich bereits Krebs habe, oder in zwei Wochen plötzlich Krebs habe, oder Ende September. Meinen Befund habe ich einer Zytologin vorgelegt, die meinte in den nächsten Wochen und Monaten würde daraus sicherlich kein Krebs werden. Kann ich mich darauf verlassen?  


Dr. med. Helmut Mallmann

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Also so lange würde ich nicht damit warten. Ich würde tendenziell in 2 Monaten eine Konisation durchführen lassen. Sich darauf verlassen, dass es manchmal Jahre dauern kann, würde ich nicht.   Gruß Dr. Mallmann  


fischle

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Entschuldigung, so war das nicht gemeint. Natürlich warte ich nicht Jahre damit, nichtmal bis nächstes Jahr. Mir geht es ja lediglich darum dass ich Angst habe dass es jetzt schon, oder bis in 2-3 Monaten Krebs sein könnte.


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