Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Kupferspirale musste vorzeitig gezogen werden, welche Verhütung nun?

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kupferspirale musste vorzeitig gezogen werden, welche Verhütung nun?

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Hallo Herr Dr. Mallmann, ich bin 31, habe zwei Kinder und ein echtes Verhütungsproblem. Nachdem ich sowohl vor den Kindern als auch dazwischen lange Zeit die Pille genommen habe (Leios und dann Aida), wollte ich endlich von den Hormonen wegkommen. Anfang Januar wurde mir dann eine Kupferspirale gelegt, die ich leider überhaupt nicht vertragen habe. Ich hatte schlimme Krämpfe und kräftige Dauerblutungen, die stärker als jede Menstruationsblutung waren und seit Anfang Januar andauerten. Am Wochenende war es dann so schlimm, dass ich sie im Krankenhaus ziehen lassen musste. Laut Ärzten dort war dies eine eindeutig Abstossungsreaktion. Einen weiteren Versuch mit der Cu-Spirale will ich deshalb natürlich nicht. Die Hormonspirale fällt dann ja wohl auch flach, oder? Mal angenommen, sie wird ebenfalls abgestossen, ist jede Menge Geld weg.. Die Pille möchte ich eigentlich nicht nehmen, da zwei nahe Verwandte an Brustkrebs erkrankt sind und ich zudem unter der Pille immer leicht erhöhte Leber-und Cholesterinwerte habe, die ohne Pille stets im unteren Normbereich liegen. Bleiben für mich wirklich nur Kondome und natürliche Familienplanung übrig? Könnte ich eine normale Minipille vielleicht mal ausprobieren? Cerazette verursachte bei mir DAuerblutungen und Hautunreinheiten... Viele Grüsse und sorry für den langen Text. Silvia


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Silvia, na ja, ist schon etwas schwierig. Die Hormonspirale wäre schon ein Versuch wert, aber das finanzielle Risiko ist gegeben und in der Fachinfo lesen Sie dann auch, dass es sein kann, dass die Hormonspirale auch das Brustkrebsrisiko erhöht usw. das gilt auch für die Minipille (Gestagenpille). Und da liegt das Problem: die Studienlage zu Pille und schwerwiegenden Erkrankungen ist völlig uneinheitlich. Wenn Sie also ganz sicher gehen wollen, bleibt nur die natürliche Verhütung. Die sicherste Variante ist die Temperaturmethode mit strengen Regeln. Die Sicherheit der Temperaturmethode ist davon abhängig, wie konsequent die Methode durchgeführt wird. Die wichtigsten Punkte: Die Temperatur muss vor dem Aufstehen gemessen werden. Zuvor sollte die Nachtruhe von 6 Stunden und mehr dauern. Die Temperatur muss im Enddarm gemessen werden. Ab dem 6. Zyklustag (vom ersten Tag der Blutung gezählt) muss verhütet werden. Jeder Tag länger ohne Verhütung verschlechtert die Sicherheit der Methode stark. Wenn die Temperatur 4 Tage erhöht ist, kann auf Verhütung verzichtet werden. Wenn in der kritischer Zeit ein Kondom zerreißt oder abrutscht, bzw. keine Verhütung erfolgt, sollte die „Pille danach“ genommen werden. Die „Pille danach“ sollten Sie sich möglichst sofort kaufen und nicht auf den Notfall warten. (Rezept stellt Ihnen Ihre Frauenarztpraxis aus) Lassen Sie sich die Methode vor der Anwendung anhand Ihrer Temperaturkurve noch einmal erklären. Denn individuelle Abweichungen sind häufig. Bei strenger Einhaltung der Regeln können Sie so einen Pearl-Index von 0,6 bis 1 erreichen. Von 1000 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden, werden also bei optimalen Verhältnissen also 6 Frauen schwanger. Gruß Dr. Mallmann


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