Mami2026
Guten Tag In der ssw8+1 (29J.) wurde folgendes bei meinem Bluttest festgestellt: CMV IgG: 79.9 CMV IgM: reaktiv IgG Avidität: 0.33 (bei dem Labor liegt der Referenzwert bei >/= 0.25 spricht für > 3M erworbene Primoinfektion) Ich verstehe es so, dass ich vor der SS die Erstinfektion hatte (jedoch nicht viel früher da tiefe Avidität), das Virus jedoch wieder reaktiv ist und ich Stand heute einige Antikörper habe. Da die Avidität trotz Grenzwert von dem Labor eher tief ist, kann es auch sein das die Erstinfektion kurz vor Befruchtung stattgefunden hat und somit ein höheres Risiko für mein Baby birgt? Ich weiss ja leider auch nicht wie hoch meine Antikörper zu Beginn der SS waren. Ehrlich gesagt kann ich mir eine Erstinfektion in den letzten 3-4 Monaten nicht vorstellen, da ich bereits längere Zeit keinen Kontakt mehr mit Kindern hatte. Mein Arzt meinte ich soll mich auf die Avidität verlassen und es demnach nur eine Reaktivierung in der SS stattgefunden hat, was ein tiefes Risiko birgt. Ich wäre trotzdem froh um eine Zweitmeinung. Aktuell tendiere ich zu einer Fruchtwasseruntersuchung in der 12 ssw.
Guten Abend! Das ist eine ziemlich komplexe Frage, für die ich auch auf einen Labormediziner verweise. Ein Problem um diese Frage sinnvoll zu beantworten, sind zum einen die verschiedenen Referenzbereiche der Labore; freundlicherweise haben Sie ja den der Avididität angegeben. Wenn ich das in Ihrer Nachricht richtig interpretiere, würde Ihre Avidität aber oberhalb des Wertes liegen, welcher für eine Primärinfektion vor > 3 Monaten liegt; also etwas vor der Empfängnis. Möglicherweise ist es bei Ihnen so, dass sie eine Immunität aufgrund einer durchgemachten Infektion haben (daher das positive IgG). Die Aussage „IgM reaktiv“ lässt eine Reaktivierung der Infektion vermuten. Bei einer Reaktivierung ist die Übertragungsrate des Virus auf den Embryo geringer als bei einer Primärinfektion. In Ihrem Fall und auch im Falle einer potentiellen Reaktivierung würde man sicherlich eine qualifizierte Ultraschalluntersuchung durch einen Kollegen/Kollegin der Pränataldiagnostik empfehlen. Zum Nachweis einer Infektion des Kindes kann frühestens ca. 8 Wochen nach vermuteter Primärinfektion eine invasive Diagnostik also Punktion mit PCR erfolgen. Sicherheitshalber würde ich, auch wenn ich ihre behandelnde Frauenärztin wäre, immer auch mit dem zuständigen Labormediziner sprechen. Da eine potentielle CMV-Infektion um den Zeitpunkt der Empfängnis bzw. in den ersten Schwangerschaftswochen schwerwiegende Folgen für die Entwicklung des Embryos haben kann, ist eine klare Aussage bzgl. der Interpretation der Laborwerte essentiell; auch weil ggf. eine antivirale Therapie im Falle einer Primärinfektion in der Frühschwangerschaft diskutiert werden würde. Also am besten noch einmal im Labor nachfragen, ob sie eine Möglichkeit sehen, den Infektionszeitpunkt genauer zu bestimmen. Manchmal werden in der Schwangerschaft auch Proben zurückgehalten. Vielleicht ist noch eine ältere Blutprobe von Ihnen im Labor. Alles Gute für Sie, C.Mallmann
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