julchen1986
Lieber Prof. Costa, auch wenn sie hier im Bereich Ernährung beraten und meine Fragen nicht ganz thematisch sind, hoffe ich auf ihren fachlichen Rat. Im Januar letzten Jahres mussten wir unseren Sohn in der 29+2 SSW leider tot zur Welt bringen. Bei der Obduktion der Plazenta wurden mehrere Infarkte und Thromben festgestellt, ausserdem entsprach die Plazenta in Größe und Gewicht der 23. Woche. Unser Sohn war ebenfalls zu leicht (35cm/940Gramm), sodass von einer massiven Unterversorgung als Todesursache ausgegangen wird. Nun hatte ich gestern wieder einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand, die Freude ist riesig – aber leider auch die Verunsicherung. In den letzten Monaten wurden umfassende Untersuchungen und Behandlungen vorgenommen, mit folgenden Ergebnissen und Ausgangswerten: Gerinnungsdiagnostik: ergab eine MTHFR-Mutation heterozygot, weitere Ergebnisse o.B., familiäre Vorbelastung (Faktor V homozygot bei fast allen Verwandten mütterlicherseits, insgesamt vermehrtes Auftreten von Thrombosen in der Familie) Wir sind alle Nichtraurer!!!! SD: Hypothyreose, eingestellt mit L-Thyroxin 75 Sonstiges: PAP4a- Befund mit anschliessender Konisation im Dez 12 (CIN II) Nun der Start in eine neue Schwangerschaft mit folgenden Fragen an Sie: 1) Lt. Uniklinik HD soll in der nächsten (also dieser) Schwangerschaft ein „individueller Heilversuch“ mit NMH / ASS stattfinden zur Vermeidung einer weiteren Plazentainsuffizienz. Sind wirklich beide Präparate in Kombination sinnvoll? Ab wann? 2) Was muss ich in Bezug auf die MTHFR-Mutation beachten? Ich nehme momentan 5mg Folsäure und 10 ug VitB12 ein. Soll ich diese Dosierung so beibehalten oder reicht die „Normaldosierung“ aus? 3) Gibt es noch weitere Vitamine, die ich zuführen sollte? Ich achte auf ausgewogene Ernährung. 4) Bei der Frage nach Jodzufuhr bei bekannter SD-Unterfunktion scheiden sich ja sehr die Geister. Bisher habe ich kein zusätzliches Jod zugeführt. Sollte ich dies tun und in welcher Dosierung? Schon im Vorraus herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und ihre tolle Arbeit hier im Forum. LG Julia
Es tut mir Leid, dass Sie all das durchmachen mussten. In der nächsten Schwangerschaft muss das nicht so sein. Die Vorschläge, nun eine Behandlung mit NMH/ASS durchzuführen, sind ohne Zweifel gut und das sollten Sie auf jeden Fall befolgen. Bei der MTHFR-Mutation ist die Folsäure - Einnahme eine gute Idee - aber das sollten alle Schwangeren einnehmen. Mir sind die Bedenken gegenüber der Jodaufnahme bei bekannter SD-Unterfunktion bekannt, kann sie aber angesichts der wissenschaftlichen Literatur nicht nachvollziehen. Meiner Ansicht nach sollten Sie Jod in Tablettenform einnehmen, sie schaden Ihnen mit Sicherheit nicht. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass es besser ist, bei SD-Unterfunktion in der Schwangerschaft Jod einzunehmen als dieses nicht zu tun... Andere/mehr Vitamine müssen Sie nicht einnehmen, wenn Sie sich normal ernähren. Es würde mich freuen, weiterhin von Ihnen zu hören, damit ich weiß, wie es in der Schwangerschaft weiter geht. Grüßen Sie meine erste berufliche Heimat, HD...