Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Ich klinke mich aus...

Thema: Ich klinke mich aus...

Liebe Leute – ich bin SO froh, dass ich jetzt, um 3:52, es doch noch geschafft habe, auf alles zu antworten und dass es mitten in der Nacht ist, also dass keiner schon antworten kann während ich antworte, sodass ich immer weiter lesen muss.... dass ich mich jetzt ausklinke, sonst hänge ich ewig hier. Von meiner Mailingliste warten 75 ungelesene Mails – seit Tagen häufen sie sich an (mann, sie die fleißig!! genau wie ihr) und ich war nur hier am Aufholen... Außerdem fahre ich morgen weg und kann eh nicht gucken. Ich hoffe ich kann im Auto schlafen... Ich entschuldige mich bei allen, die von dieser Diskussion genervt sind. Ich bin schon weg! Und es tut mir Leid, dass ich jetzt hier so meinen "Pups" hinterlasse und dann abhaue – mir fehlt einfach die Zeit. Ich weiß außerdem aus Erfahrung, dass wir uns spätestens jetzt im Kreis drehen werden, wenn ihr wieder Einwände bringt und ich auch noch.... und so weiter... Sorry also, wenn ich eure – zum größten Teil sehr interessnaten Antworten und Rückfragen – nicht mehr beantworten kann. Vina, Mamaselio, SusanneZ, Mama Heike und die Light-Erzieher bleiben ja da :-) Ich will mich gar nicht so wichtig tun, wie diese Abschiedsmail anmutet, aber mir ist wichtig, dass Nichterzieher nicht im respektlosen Licht erscheinen, die einfach hier ihren Senf ablassen und dann plötzlich nicht antworten – daher wieder, wie vor ein paar Monaten, meine offizielle Abmeldung :-) Alle die weiterhin interessiert sind, sind herzlich eingeladen, der Unerzogen-Mailingliste beizutreten oder einfach bei unerzogen.de immer wieder Mal reinzuschauen. Wer direkte konkrete Fragen an mich hat – gerne beantworte ich sie privat: dialog (a t) unerzogen.de – ich würde sie auch gerne hier beantworten aber dann muss ich doch noch dies und jenes lesen und komm nicht mehr weg... privat wird weniger sein :-) Ich danke für diesen wunderbaren Austausch, der uns alle, egal in welche Richtungen, so viel weiter gebracht hat – so habe ich das Gefühl jedenfalls :-) Mir bringt es unheimlich viel, um meine Materie zu festigen, meine Argumentation zu verbessern und zu überdenken, um meine Gedankengänge in Frage zu stellen. Mich der Kritik auszusetzen bringt mich jedes Mal total weit – vielen Dank, auch wenn das eigentlich gar nicht Absicht war, ich wollte ja nur Makira antworten. Wir sehen uns in ein paar Monaten! Dann komme ich wieder nerven :-) Viele liebe Grüße Johanna www.unerzogen.de

Mitglied inaktiv - 13.01.2007, 04:04



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Nun hast Du ja genug Werbung für Deine Seite und Deinen Verein gemacht. Ich kann nicht ernsthaft glauben, dass es Eltern gibt, die Ihre Kinder nicht erziehen. Das ist, als würde mir jemand sagen, atme mal ohne Luft zu holen. Das geht nicht. Gruß alfalfa

Mitglied inaktiv - 13.01.2007, 18:23



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hallo alfalfa, es ist eine definitionsfrage. die nicht-erzieher definieren erziehung anders als du oder ich, also ist es aus ihrer sicht klar, dass sie nicht erziehen. werbung für die seite ist das sicher auch. wobei solelos ansinnen nicht wirtschaftlicher natur ist, sondern rein ideeller.

Mitglied inaktiv - 13.01.2007, 19:49



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ernsthaft.. ich erziehe nicht. Aber ich hole schon Luft, um zu atmen. Ich glaube aber nicht, dass man Erziehung im Zusammenleben mit Kindern braucht. lg vina

Mitglied inaktiv - 13.01.2007, 19:59



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Weiß Dein Kind die Bedeutung von Bitte und Danke? Hört es der Lehrerin im Unterricht zu oder läuft es in der Stunde umher? Isst es im Vorbeigehen, oder im Sitzen am Tisch? Rülpst es am Tisch? Pullert es mitten im Wohnzimmer oder geht es dazu auf die Toilette? Wäscht es sich danach die Hände? Wäscht es sich überhaupt? Darf es zu Besuch bei fremden Leuten einfach an die Schränke gehen und was zu m Naschen suchen? Darf es andere Menschen schlagen oder anschreien? Darf es respektlos gegenüber Menschen und Tieren sein? Gratuliert es seiner Oma zum Geburtstag? Ist es pünktlich zu einer Verabredung? Ich könnte noch endlos fragen. Woher weiß Dein Kind die Anworten auf diese Fragen, wenn Du nicht erziehst?

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 15:11



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auf all deine fragen findest du antworten, wenn du das stichwort "nichterziehung" in den suchlauf eingibst. ist viel lesematerial, aber du hast ja auch viele fragen. :) miebop

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 17:12



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Das habe ich schon getan und der Witz an der Sache ist ja, das sich hier die Nichterzieherinnen als Erzieherinnen outen, sie merken vielleicht gar nicht, wie sehr sie erziehen. Der Begriff Nichterziehen ist schlichtweg falsch. Gruß alfalfa

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 17:57



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der begriff ist nicht falsch, er ist auslegungssache. so wie die nicht-erzieher definieren, erziehen sie tatsächlich nicht. andere (auch pädagogen) definieren experten ganz anders. dann lässt sich der begriff nicht mehr aufrechterhalten. analog zu schulz-von thun: man kann nicht nicht kommunizieren. es ist nur eine frage der definition. deshalb auch kein grund, sich DARÜBER zu streiten.

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 18:54



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ich tipp immer so schnell und schreibe dann oft müll. also, es ging mir um die definition von erziehung, die die nicht-erzieher anders vornehmen als andere (z. b. bestimmte pädagogen.

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 18:55



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Hallo! Ich verstehe den Satz nicht: ...definition von erziehung, die die nicht-erzieher anders vornehmen als andere... Hmmm. Also erziehen Nichterzieher trotz allem ihre Kinder (aber nennen es anders)? So verstehe ich den Satz... Oder verstehe ich das falsch? LG Antje

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 19:12



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antje, ich hab´s auch nicht verstanden. aber ich denke mir, was ny oder auch alfalfa (obwohl ich bei letzterer das gefühl habe, sie will provozieren -alfalfa, ist das richtig oder interpretiere ich über´s internet deine wortwahl falsch?) meinen, ist, dass auch nichterzieher ihr kind prägen, beeinflussen, sprich: sozialisieren. lg miebop

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 19:23



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Hallo alfalfa, Bitte/Danke Dir ist wichtig, dass Deine Kinder "Bitte" und "Danke". Nichterziehern ist dies typischerweise egal. Nichterzieher wissen aber, dass auch junge Menschen soziale Wesen sind. Sie orientieren sich am erfahreneren (meist älteren) Menschen. Kinder sehen, dass man sich bedankt, wenn einem etwas gutes widerfahren ist (Geschenk, Tür aufgehalten u.s.w. u.s.f.). Die Kinder werden also diese Verhaltensweisen ganz automatisch übernehmen, ohne dass ich ständig insistieren muss. Ganz ähnlich ist das mit allen anderen Beispielen, die Du aufgezählt hast. Ich habe nicht die Intention, dass meine Kinder sich bei der Oma bedanken. Anders ist dies mit dem Urinieren im Wohnzimmer. Hier geht es um persönliche Grenzen. Den meisten Nichterziehern wird es nicht egal sein, ob ins Wohnzimmer gepullert wird. Also sagt man: "Ich will nicht, dass Du ins Wohnzimmer pullerst, weil...(es stinkt, ich es saubermachen muss, es mich einfach stört oder oder). Zitat Woher weiß Dein Kind die Anworten auf diese Fragen, wenn Du nicht erziehst? Zitatende Wahrscheinlich, weil es mich permanent beobachtet. Grüße olefin

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 20:42



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kinder, die nicht erzogen werden, orientieren sich aber am verhalten der eltern. diese prägen sie, sozialisieren sie (genau, miebop). die kinder erkennen ihre eltern als autorität an, wachsen an ihnen, entwickeln sich mit ihrer hilfe. das ist meiner ansicht nach auch der große unterschied zu einer beziehung zwischen erwachsenen (freunde, paare). die prägen sich auch gegenseitig, sind aber aufgrund ihres alters schon autonom, gefestigt, müssen sich nicht mehr in dem maße entwickeln und in dem maße wachsen wie kinder. ich nenne daher auch die nicht-erziehung erziehung. aber nur, weil ich erziehung per se nicht verstehe als einen autoritären, respektlosen und unterdrückenden akt. versteht man erziehung aber so und handelt bewusst anders, erzieht man selbstverständlich nicht. nicht-erziehung ist für mich eine form der erziehung. eine besonders liberale, freie und demokratische form der erziehung, aber eben doch eine erziehung.

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 21:07



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Hallo olefin, genau das meinte ich mit Nichterziehung gibt es nicht. Du erziehst Dein Kind/Kinder, zwar nicht mit erhobenen Zeigefinger und Verboten aber mit Taten, nämlich als Vorbild oder Abkuckbild. Aber das ist Erziehung. Du zeigst es bzw. machst es vor, Dein Kind macht es nach bzw. verhält sich wie Du. Also führst Du Dein Kind bzw. lenkst es in eine von Dir gewollte Richtung. Und das ist Erziehung. Gruß alfalfa

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 21:35



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Finde doch ganz einfach mal eine Treffendere. Auch das hatten wir hier im Forum schonmal diskutiert, aber eigentlich nichts wirklich treffendes gefunden. Vielleicht kannst du dich ja dabei nützlich machen. Im übrigen weiß ich nicht, ob Nachahmung zur Erziehung gehört. Wohl eher nicht, denn der Wille zur Nachahmung geht vom Kind aus - erzieherische Absichten vom Erziehenden. Zumal das Kind sich an allen möglichen Personen orientiert. Das nur mal am Rande. LG LG

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 22:01



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Hi, du hast schon eine Menge Antworten erhalten. Trotzdem antworte auch ich dir gern. Zitat Weiß Dein Kind die Bedeutung von Bitte und Danke? Zitatende Ja, es weiss die Bedeutung. Er benutzt diese Worte sogar recht häufig. Ich habe das nie eingefordert. Aber ich bin ein recht höflicher Mensch - vielleicht kommt das daher. Und: für mich sehr wichtig - er meint auch diese Worte, wenn er sie sagt. Zitat Hört es der Lehrerin im Unterricht zu oder läuft es in der Stunde umher? Zitatende Er ist noch nicht schulpflichtig. Was dann kommt, obliegt ihm. Sollte er sich für die Schule entscheiden, glaube ich, so wie ich ihn kenne, dass er sowohl zuhören als auch sitzen bleiben wird. Zitat Isst es im Vorbeigehen, oder im Sitzen am Tisch? Zitatende Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wofür es wichtig ist im Sitzen am Tisch zu essen, isst er in der Regel im Sitzen. Meist auf der Couch mit einem Klapptablett davor. Zitat Rülpst es am Tisch? Zitatende Gelegentlich. Wie ich auch. Zitat Pullert es mitten im Wohnzimmer oder geht es dazu auf die Toilette? Zitatende Auf der Toilette. Er war mit 2 Jahren und 2 Monaten von heute auf morgen sauber, ohne unsere Einwirkung dahin gehend und geht seit her auf die Toilette. Obwohl ich zugeben muss, dass er es liebt im Freien zu pullern... natürlich nicht auf der Straße. Zitat Wäscht es sich danach die Hände? Zitatende Nein. Zitat Wäscht es sich überhaupt? Zitatende Er badet gern und oft. Am liebsten mit uns zusammen. Er haßt Haarewaschen und unterläßt dies oft MOnate. Und was soll ich sagen, trotzdem duften seine Haar lecker und sehen sauber und nicht fettig aus. Daher kam mir die Überlegung, dass unsere Haare möglicherweise aufgrund des Haarwaschens fetten. ZItat Darf es zu Besuch bei fremden Leuten einfach an die Schränke gehen und was zu m Naschen suchen? Zitatende Er kennt sehr wohl den Unterschied zw. zuhause und woanders. Üblicherweise fragt er dort, es sei denn er kennt die Leute. Bei uns darf er z.B. auf dem Tisch sitzen, bei seinen Großeltern nicht. Die haben es ihm einmal gesagt, seit dem sitzt er dort eben auch nicht auf dem Tisch. Er respektiert das Eigentum anderer, wie er erwartet, dass andere sein Eigentum respektieren. Zitat Darf es andere Menschen schlagen oder anschreien? Zitatende Wenn die darauf stehen. Ich mags nicht und sag ihm das. Sollte er das mit anderen tun, hoffe ich, dass sie für sich selber einstehen und ihm sagen, dass sie das nicht wünschen. Im allgemeinen respektiert er das und handelt danach. Zitat Darf es respektlos gegenüber Menschen und Tieren sein? Zitatende Das erübrigt sich durch die obrige Frage. Ich greife da nur bei Tieren ein, in dem ich das Tier schütze und ihm die Sache erkläre. Allerdings wächst er von Geburt an mit einem Hund auf und verhält sich kaum respektlos Tieren gegenüber. Zitat Gratuliert es seiner Oma zum Geburtstag? Zitatende Ich glaube schon. Letztens hat er ihr sogar ein Bild zum Geburtstag gemalt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass sie ihm sagte, sie wünsche sich ein Bild von ihm. Das wusste ich nicht. An besagtem Tag meinte er früh zu mir - nach dem er am Telefon mitbekam, dass ich der Oma zum Geburtstag gratulierte - : ach, die Oma hat ja heute Geburtstag, da will ich ihr noch ein Bild malen. Das hat er ihr dann mit einem Strahlen überreicht... Sie hat mir hinterher erzählt, sie hätte sich das von ihm gewünscht. Zitat Ist es pünktlich zu einer Verabredung? Zitatende Ja. Er trifft seine Verabredungen oft momentan. Sprich er ruft seinen Freund an, fragt ob er vorbei kommen kann und bittet mich dann ihn hinzufahren. Von daher kommt er pünktlich. Mehr Verabredungen hat er bisher nicht. Zitat Woher weiß Dein Kind die Anworten auf diese Fragen, wenn Du nicht erziehst? Zitatende Er ist ja nicht blind, taub und stumm. Er sieht, hört und fühlt seine Umwelt. Er sieht positive wie negative Bilder und integriert sie in sein Lebensbild. Du darfst gern weiterfragen. LG vina

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 22:17



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Tut mir leid, aber das muss ich. Wenn ich mich schon Nicht-Erzieher nenne, muss ich schon wissen, was Erziehung ist. Da kann ich mich auch an der Definition aufhängen, die eindeutig formuliert ist, aber von einigen hier so ausgelegt wird, wie es ihnen nützlich ist. Aber Definition hin oder her. Ich habe bei der ganzen Diskussion so das Gefühl, das sich hier eine Hinterhauskommune von Interlektuellen aus Prenzelberg zusammengefunden hat, um das Rad neu zu erfinden. Respektvolles Benehmen und gute Erziehung schaden in keinem Fall um sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden und sein Leben zu meistern. Letztendlich wollen wir doch nur eins: glückliche Kinder, die ihren Weg gehen. Wie auch immer! Gute Nacht alfalfa

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 22:33



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Herrje, ny152, du kannst es aber auch nicht lassen ;-) Ich zitiere hier mal wikipedia: Die mehr oder weniger zielgerichtete Etablierung erwünschter Verhaltensweisen, Werte und Normen bei Kindern und Jugendlichen und damit verbunden auch das Setzen von Grenzen. Ziel der Erziehung ist es, ihnen ihren Platz in Sozialen Gruppen (zum Beispiel die Familie) zuzuweisen und später, um sie an das Leben und Überleben in der Gesellschaft anzupassen („fit for life“). So! Und laut dieser Definition: die auch ich für eine Erziehungsdefinition halte, erziehen wir Nichterzieher NICHT. Denn: wir etablieren nicht zielgerichtet Verhaltensweisen, Normen oder Werte (was soll das überhaupt sein?). Wir setzen unseren Kindern auch keine Grenzen, da dies nicht notwenig ist... Grenzen existieren. Wir müssen unsere Kinder auch nicht an das Leben und Überleben in der Gesellschaft anpassen, denn sie kommen als Wesen auf die Welt, die von ganz allein sich in die Gesellschaft einpassen wollen. Darauf vertraue ich als Nichterzieher - theoretisch - und praktisch hat sich das für mich als wahr herausgestellt. LG vina PS: An dieser Stelle will ich gern noch mal Ekkehard von Braunmühl zitieren: Kinder wollen nicht aufs Leben vorbereitet werden, sie wollen leben (Aus: Zeit für Kinder). Auch das deckt sich mit meiner Erfahrung.

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 23:02



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Hallo Alfalfa, Zitat Ich habe bei der ganzen Diskussion so das Gefühl, das sich hier eine Hinterhauskommune von Interlektuellen aus Prenzelberg zusammengefunden hat, um das Rad neu zu erfinden. Zitatende Das klingt mir aber jetzt sehr vorurteilsbehaftet. Warum so angepisst? Zitat Respektvolles Benehmen und gute Erziehung schaden in keinem Fall um sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden und sein Leben zu meistern. Letztendlich wollen wir doch nur eins: glückliche Kinder, die ihren Weg gehen. Zitatende Und das ist eben die Crux. Gute Erziehung schadet in jedem Fall. REspektvolles Benehmen nicht, das kommt unerzogen von ganz alleine. Glückliche Kinder bzw. spätere Erwachsene und Erziehung schliessen sich aus. Sorry, hart aber wahr. Lies dazu Alice Miller: Am Anfang war Erziehung. Wenn du das vertiefen willst und nicht nur rummotzen. lg vina

Mitglied inaktiv - 14.01.2007, 23:22



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Hallo, du schreibst: "genau das meinte ich mit Nichterziehung gibt es nicht. Du erziehst Dein Kind/Kinder, zwar nicht mit erhobenen Zeigefinger und Verboten aber mit Taten, nämlich als Vorbild oder Abkuckbild. Aber das ist Erziehung. Du zeigst es bzw. machst es vor, Dein Kind macht es nach bzw. verhält sich wie Du. Also führst Du Dein Kind bzw. lenkst es in eine von Dir gewollte Richtung. Und das ist Erziehung." Das Vorbild sein und dem Kind Hilfen nicht verweigern, wenn es danach verlangt, das ist für die Nicht-Erzieher KEINE Erziehung, weil dei Eltern in dem Fall doch nur ihr Leben führen und zwar nach dem, was sie für richtig halten und für richtig erkannt haben. Ja, sie prägen damit ihre Kinder und sie formen sie auch, denn sie geben ja erstmal ihre Entscheidung vor. Das ist richtig und wichtig für das Kind. Wenn du aber über das "eigenen Leben führen" hinaus über das Leben deines Kindes bestimmst (Du machst jetzt das, und dann das und das machst du gar nicht mehr..) dann ist das Erziehung, was Nicht-Erzieher abschaffen. Da im Zusammenleben aber immer Konflikte entstehen, wird in diesen Krisen gemeinsam nach Lösungen gesucht. Das Kind wird weder assozial und es wird auch keine Plage für die Umwelt, denn es wird immer ernst genommen. Es braucht seine Mitmenschen nicht terrorisieren, denn es hat schon die volle Aufmerksamkeit. Vermutlich wird wohl jedes Kleinkind mal an die Wand malen. Aber wann ist die Chance größer, dass es das in Zukunft nicht mehr tut? Wenn es in seinem Tun ernst genommen wird oder wenn nur das Gefühl zurück bleibt, es hat gar nichts zu melden? Hast du Angst, du verlierst an Macht über das Kind, wenn es sich an der Lösungsfindung beteiligen darf? Wenn es dir nicht um Macht geht, dann lass doch einfach mal dein Kind mitentscheiden. Dieser Grundgedanke ist doch schon längst in den Familien eingezogen, wir sind alle schon Nicht-Erzieher auf die ein oder andere Weise. Es aber bis zu Ende zu denken, scheint unheimlich schwer. Liebe Grüße Heike

Mitglied inaktiv - 15.01.2007, 10:59



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Herrje, ny152, du kannst es aber auch nicht lassen warum so angepisst, um mal mit deinen worten zu sprechen??? nagt widerspruch so sehr an dir? der duden sagt, erziehung ist, wenn man den geist und charakter eines kindes bildet. das passiert auch, wenn ich ein kind, wie ihr sagt, nicht-erziehe. allein, weil es bei mir aufwächst, mit mir lebt, von mir gefördert wird, meine persönlichen grenzen respektieren muss, bilde ich seinen geist und seinen charakter. das ist eine sehr schöne definition von erziehung. sie trifft sowohl auf freie erziehung zu, auf nicht-erziehung, auf autoritäre erziehung - alles was ich als eltern tue, bildet den geist und den charakter meines kindes. mach dich doch mal locker, vina. ich verstehe ja, dass ihr die definition anders auslegt, dass ihr zustimmung wollt, anerkennung. aber akzeptiert doch auch, dass es menschen gibt, die euch nicht folgen, die erziehung anders definieren als autoritäres, respektloses grenzen setzen.

Mitglied inaktiv - 15.01.2007, 12:32



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Er haßt Haarewaschen und unterläßt dies oft MOnate. Und was soll ich sagen, trotzdem duften seine Haar lecker und sehen sauber und nicht fettig aus. da hab ich doch mal geschmunzelt ;-))) grundsätzlich glaube ich das. kleine kinder stinken eigentlich nie. das soll sich ändern, wenn in der pubertät die hormone anfangen zu toben. dann wirken sich 5 tage ohne haare waschen und duschen fatal auf das äußere aus und in der schule will plötzlich niemand mehr neben einem sitzen. alles schon erlebt... arbeite mit jugendlichen. bis dahin also sollte er die kurve gekriegt haben *grins*

Mitglied inaktiv - 15.01.2007, 12:38



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Hallo! Du schreibst: Gute Erziehung schadet in jedem Fall. REspektvolles Benehmen nicht, das kommt unerzogen von ganz allein Ich bringe meinem Sohn Respekt entgegen, leite ihn. Sobald man ein Kind beeinflußt (auch wenn man sagt: "Deine Hände sind dreckig, wasch sie bitte") erzieht man das Kind. Erziehung kann man so und so definieren: Man leitet das Kind, bringt dem Kind Respekt entgegen und sorgt dafür, daß es möglichst selbstbestimmt seinen Weg machen darf. Oder man definiert Erziehung als: Die EIGENE Lebensweeise dem Kind aufdrücken, dem Kind strenge, unflexible Regeln aufzwingen und es möglichst nach dem eigenen Willen formen. Es gibt so viele Möglichkeiten der Definition des Wortes "Erziehung", da braucht man kein Wikipedia. Erziehung ist das, was die Mutter daraus macht, denke ich. Also deswegen nicht generell als falsche Methode anzusehen. LG Antje

Mitglied inaktiv - 15.01.2007, 13:48



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Ich denke, spätestens wenn das Interesse am anderen oder eigenen Geschlecht einsetzt, wird das Waschen und Duschen von ganz alleine zum täglichen Ritual... auch das Haarewaschen. :-) Wenn nicht ... auch ok. LG vina

Mitglied inaktiv - 15.01.2007, 20:27



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Hallo Vina, "Und das ist eben die Crux. Gute Erziehung schadet in jedem Fall. REspektvolles Benehmen nicht, das kommt unerzogen von ganz alleine. Glückliche Kinder bzw. spätere Erwachsene und Erziehung schliessen sich aus..." Entschuldige bitte, aber solchen Schwachsinn habe ich ja selten gelesen. Das würde bedeuten, dass alle Menschen unglücklich wären, da keiner von sich behaupten kann, er sei frei von Erziehung. Danke für den Tip Alice Miller. Ich glaube, die Frau therapiert sich selbst. Ihre Aussagen sehe ich mehr als kritisch. Und mit ihrem Buch verdient sie bestimmt ganz gut... Wird eigentlich alles, was irgendein Psychologe so von sich gibt, stilisiert? Ich habe mich sehr für die Nicht-Erziehunhg interessiert, aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto weniger konnte ich mich damit identifizieren. Die Ansätze sind gut, theoretisch, aber praktisch ein wenig realitätsfremd. Jeder kann sich persönlich voll entfalten und reifen - hört sich schön an, aber es Regeln und Grenzen und Kompromisse. Klar kann ich später meinem Chef die Meinung ins Ohr geigen, wenn er gegen mein Persönlichkeitsrecht verstösst, aber dann muss ich auch mit den Konsequenzen leben. Das können aber die wenigsten. Und es wird im Leben immer jemanden geben, der uns sagt, was wir zu tun und zu lassen haben. Leider. Und Kinder müssen auch darauf vorbereitet werden. Es geht nicht immer nur um ihre Wünsche. Ich finde die Nicht-Erziehung einfach zu realitätsfern um sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden. Und zuletzt: Ich bin glücklich, obwohl ich erzogen worden bin. Gruß alfalfa

Mitglied inaktiv - 15.01.2007, 21:15



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Hab mich schon geärgert, dass du so auf Alice Miller los gehst. Ich halte Sie für sehr genial und weitsichtig. Im Übrigen hat sie derer Bücher mehrere geschrieben. Und ich will hoffen, dass Sie damit gut verdient.... war nämlich bestimmt ne Heiden Arbeit und es steckt unheimlich viel Wahrheit drin. Zitat Ihre Aussagen sehe ich mehr als kritisch. Zitatende Ja? Für das doch mal aus. Du urteilst Nicherziehung ab und hast gar nicht verstanden worum es eigentlich geht. Aber wahrscheinlich liest du zwischen meinen Zeilen *lol* LG vina

Mitglied inaktiv - 16.01.2007, 11:06



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Hallo Vina, ich wollte es eigentlich bei meinem gestrigen Posting belassen, aber irgendwie muss ich nun doch nochmal was klarstellen: Für alle, die meine Postings falsch verstanden haben: Meine Kernthesen sind zusammengefasst: Nichterziehung gibt es nicht. Jeder erzieht irgendwie, irgendwo mit irgendwelchen Mitteln. Ich urteile auch die sog. Nichterziehung nicht ab, sondern finde sie für mich befremdlich und realitätsfern (theoretisch hört es sich vielleicht gut an, praktisch nicht immer durchführbar). Ich kann mein Kind respektvoll behandeln und gleichzeitig erziehen: Im Klartext: ich kann ein Kind erziehen, ohne es seelisch zu quälen, zu unterdrücken, seinen Willen zu brechen, zu misshandeln, zu foltern. Und zu Deiner Frage nach Alice Miller: Ich habe einige Interviews und Beiträge gelesen: Sie stellt fest, das geschlagene Kinder im Erwachsenenalter auch zu Schlägern werden. Die Aussage ist mir zu pauschal. Ich kenne Erwachsene, von denen ich weiß, dass sie geschlagen wurden und die ganz strikt auf Gewalt in der Erziehung verzichten und ganz klar sagen: „Ich wurde geschlagen, und ich sorge dafür, dass meinem Kind so was nie passiert.“ Dann führt A. M. aus, dass gewisse Krankheiten entstehen/ausbrechen (Asthma, Magen, Haut etc.), als Ventil, weil man als Kind missbraucht/misshandelt etc. wurde und so der Schmerz verarbeitet wird. Aber es gibt viele Kinder, die haben von Geburt an Asthma, Neurodermitis etc. Und diese Kinder sind – außer erblich – nicht vorbelastet. A. M. ist mir zu wissenschaftlich, ich finde, sie verstrickt sich zu sehr in ihre Psychoanalytik. Sie setzt Erziehung mit Demütigung/Misshandlung gleich, und der Meinung bin ich nicht. Mehr will ich hier nicht ausführen, irgendwie sprengt das auch den Rahmen. Und was ich von dem Satz mit Erziehung und unglückliche Menschen halte, habe ich ja schon geschrieben. Ich glaube, wenn ich hier nicht auf Deiner Welle schwimme, werde ich als „sie hat es nicht verstanden“ eingestuft, so macht man sich eine Auseinandersetzung natürlich einfach: Ich habe sehr wohl verstanden. Ich habe halt nur eine andere Meinung. Aber: Ich bewundere natürlich auch immer die Leute, die von einer Sache überzeugt sind und sie konsequent verfolgen, auch wenn sie auf Widerstände stoßen. Die sog. Nichterzieher gehen ihren Weg und – auch wenn er für mich nicht infrage kommt – wünsche ich allen natürlich viel Erfolg, Kraft und Liebe bei der Begleitung ihrer Kinder. (Und das ist nicht ironisch gemeint). Falls es Dich interessiert, woran ich mich u. a. orientiere, habe ich auch einen wertvollen Buchtip – ist bestimmt auch für alle sog. Nicht-Erzieher schön zu lesen: „Das Schatzbuch der Herzensbildung“ von Dr. Charmaine Liebertz. Ich habe die Frau auch live erlebt, das war ein Hammererlebnis. Hier ein Zitat aus Ihrem Buch: „Eltern können alles bereitstellen, was Kinder für ihre Entwicklung brauchen. Wie ein Gärtner, der seinen Rosenkohl gießt und düngt, auf genügend Sonnenschein hofft und auf die reiche Ernte wartet – der aber nicht davon träumt, dass aus seinem Rosenkohl Erdbeeren werden. Sie können wenig falsch machen, solange Sie bereithalten, was Ihr Kind braucht: Herzenswärme, klare Regeln und genügend Spielraum. Daraus erwächst alles weitere.“ In diesem Buch wird über emotionale Intelligenz und Herzenswärme geschrieben. Sie hat Aussagen vieler Persönlichkeiten, wie z. B. Pestalozzi, Rousseau, Goleman (Gehirnforscher), Hesse, zusammengetragen und ein – wie ich finde – hervorragendes Leitwerk herausgebracht. Außerdem sind schöne Spiele für Kinder beschrieben, die von Emotionen, Empathie und sozialer Intelligenz handeln und vermitteln. In diesem Sinne herzliche Grüße von alfalfa

Mitglied inaktiv - 16.01.2007, 17:34