7. bis 9. Monat: Babys Entwicklung - Schlaf

von
Journalistin
Anne Malburg

Ich will aber nicht schlafen!

Dein Kind ist jetzt zwischen sieben und neun Monaten alt. Obwohl sich die meisten Babys bis zum Beginn des zweiten Lebenshalbjahres auf einen recht sicheren Tag-Nacht-Rhythmus eingestellt haben, kann es nun wieder zu Unruhe kommen: Dein Kleines versteht immer besser, dass das Schlafengehen eine Trennung von Mama und Papa bedeutet. Dein Kind befindet sich in der Fremdelphase.

Daher reagiert es unter Umständen und aufgrund von Trennungsangst mit Tränen und Wut, wenn es einschlafen soll. Möglicherweise kommt es auch deshalb häufiger zu unruhigen Nächten, weil dein Kind heftig träumt (schließlich erlebt es jetzt tagsüber viel) und plötzlich aufwacht.

Es ist nicht leicht, hierbei die richtige Mischung aus Liebe und Konsequenz zu finden. Aber dies ist der Zeitpunkt, an dem die Weichen für die Schlafgewohnheiten deines Babys und damit für die Nachtruhe der ganzen Familie gestellt werden.

Du solltest alles tun, um deinem Baby ein schönes Schlaferlebnis zu ermöglichen. Ein liebevolles, aber festes Bettgeh-Ritual und eine konsequente Haltung, wenn dein Kleines quengelt, geben deinem Kind Halt und Sicherheit. Tröste dein Baby, wenn es nach dem Hinlegen weint. Gehe zu ihm, sprich liebevoll mit ihm, streichle es, ziehe seine Spieluhr auf oder singe ihm noch ein Lied vor. Wenn möglich, schaue, ob dein Kleines sich beruhigt, ohne dass du es aus seinem Bettchen hebst. Aber in manchen Fällen kann ein kurzer Kuschelmoment auf Mamas oder Papas Arm auch schon Wunder wirken und dem Baby Sicherheit geben und ihm zeigen, seine Eltern sind jederzeit bei ihm.
Wenn dein Kleines krank ist, braucht es natürlich besondere Zuwendung und Nestwärme. Dann solltest du alles tun, um es zu trösten und es vielleicht auch mit in dein Bett nehmen.
Nächtliche Windelwechsel sollten ruhig und mit wenig Aufhebens über die Bühne gehen. Mach nur ganz schwach Licht.

Wie viel Schlaf braucht mein Kind?

Allmählich ist das Schlafbedürfnis deines Kleinen gesunken. Die meisten Babys ruhen etwa 14 Stunden innerhalb von 24 Stunden, viele machen tagsüber nur noch einmal ein Nickerchen. Auch hier gibt es natürlich starke individuelle Abweichungen. Manche Kinder schlafen mehr, andere deutlich weniger. Falls du das Gefühl hast, dass dein Kind zu wenig Schlaf bekommt: Schreibe mal ein paar Tage lang auf, wann und wie lange dein Kleines jeweils innerhalb von 24 Stunden geschlafen hat. Sprich mit deinem Kinderarzt, falls das Ergebnis dich verunsichert.

Wo soll mein Baby schlafen?

Inzwischen kann dein Kind sich alleine in eine gemütliche Schlafposition bringen und dreht sich auf der Suche nach Bequemlichkeit häufig um. Entsprechend ist es in einem Kinderbettchen mit Gitterstäben gut aufgehoben. Das Bett sollte den allgemeinen Sicherheitsnormen entsprechen, das ist z. B. an einem TÜV- oder GS-Siegel zu erkennen.

Gib deinem Kind keine großen Schmusetiere, die ihm aufs Gesicht fallen und die Luft zum Atmen nehmen könnten. Auch Schnüre, Kordeln, Ketten etc. haben im Bett nichts zu suchen - dein Baby könnte sich damit strangulieren. Entferne harte, kantige Gegenstände, die wehtun könnten, falls dein Kind darauf liegt. Auch Mobiles, die niedrig über dem Bettchen hängen, solltest du jetzt entfernen.
Entferne alles, was dein Kind im Bett als Kletterhilfe benützen könnte: Sobald dein Baby in der Lage ist, sich an den Gitterstäben des Kinderbetts hochzuziehen, kann es sonst hinausstürzen.

Wann brauchen wir ärztlichen Rat?

Zahnen ist in diesem Alter eine der häufigsten Ursachen von Schlafstörungen. Frage deinen Kinderarzt, ob er für die Nacht bestimmte Zahnungshilfen empfehlen würde. Wende dich auch an deinen Arzt, wenn dein Kind sich beim Einschlafen absolut nicht trösten lässt oder aufgrund sehr unruhiger Nächte Tag für Tag quengelig ist.

Übrigens: Wenn du allgemeine Fragen zum Thema Schlaf hast, kannst du diese auch im Kinderarzt-Forum stellen.