Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, ich hab bisher immer gute Erfahrungen mit diesem Forum gemacht, auch wenn ich jetzt länger nicht hier war. Im Moment beschäftigt mich etwas an meinem Sohn und ich wollte darüber gern mit euch diskutieren. Es ist so, dass Ben gut im Kiga integriert ist. Aber auch dort kommt es vor, dass er, wenn Gruppenaktivitäten anstehen, er sehr schüchtern und dann dadurch bockig und trotzig ist. Wenn er in seiner Gruppe vor allen sprechen soll bei Spielen und sowas, dann will er meist nicht, stellt sich hin und bockt einfach. Ebenso beim Thema Sportverein. Erst will er Fußball machen. Ok, ich spreche mit dem Trainer, ich kläre alles ab, wir sollen mal zuschauen kommen. Am entscheidenden Tag will er nicht. Er hätte Angst, weil er die Kinder nicht kennt und es so viele sind. Beim Kampfsport dasselbe. Sein Papa ging mit ihm zweimal, weil er unbedingt wollte. Waren sie da, wollte er nicht mehr, war unruhig, sagte immer "ich kann das nicht", klammerte und schrie - klares Zeichen: Angst. Ich bin damit ein wenig oder sogar sehr überfordert, weil ich ziemlich gelassen in sozialen Dingen bin und das auch so vorlebe. Mein Partner ebenso. Mach mich völlig fertig deswegen, denn er wird aller Wahrscheinlichkeit nach nächstes Jahr eingeschult und ich weiß schon jetzt, dass das schlimm wird. Viele neue Kinder, die er nicht kennt, Gruppensituationen und sein Verhalten. Mach ich mir zu viele Sorgen oder noch zu wenig? Diese Situation ist neu für mich und ich würde mich über Austausch, Anregungen oder Meinungen sehr freuen. Danke!
Hallo, ich glaube, dass du dir voreilige Sorgen machst über Dinge, die vielleicht ganz anders kommen werden. Mein Sohn (8, 3. Klasse) war ähnlich. Er war im Kindergarten gut integriert, hatte immer 1-2 gute Freunde. Gruppenaktivitäten waren nicht sein Ding. Ich wollte ihn mit seinem besten Freund zum Kinderturnen anmelden. In der 1. Stunde haben sie zum Aufwärmen ein Spiel gespielt, irgendwas ging schief, mein Sohn wollte heim und nie mehr hin. Mit Judo ähnlich, nur dass er da nicht mal die Probestunde mitgemacht hat, sondern mit mir von der Tribüne aus zugeschaut hat. Komischerweise hat ihm die Rhythmik-Stunde (nachmittags) gefallen, weil er sofort einen Draht zur Lehrerin hatte. Die anderen Kinder waren ihm eher egal, er wollte Rhythmik machen. Schule war von Anfang an ok. In der 1. Klasse hat er eine Weile gebraucht, um sich einzugewöhnen, aber nichts Dramatisches. Er hat dann nachmittags am Förderturnen teilgenommen und hatte 1-2 Jungs aus seiner Klasse als "Kontakt", somit hat ihm das super gefallen. Seit Ostern spielt er Basketball im Verein, da sind zwar auch 2 Freunde von ihm, aber er hat auch Spaß, wenn sie mal nicht da sind. Meiner Erfahrung nach machen die Kinder Sprünge. Die Einschulung ist so ein Punkt, daran wachsen Kinder auch. Man kann nicht ein Jahr im voraus sagen, wie ein Kind auf eine Situation reagieren wird. " ich weiß schon jetzt, dass das schlimm wird" - warum? Ihr habt noch ein Jahr Zeit, das ist in dem Alter viel. Lass ihm einfach Zeit, zwinge ihn nicht (z.B. Fußball). Anbieten ja, zwingen nein. Gibt es in eurem KiGa eine Vorschulgruppe? Das ist ja meist eine kleinere Gruppe, damit kommen Kinder besser zurecht als vor 25 Kindern etwas sagen zu müssen. Ich weiß, im nachhinein kann man leicht sagen, man soll abwarten und es auf sich zukommen lassen. Probier's trotzdem. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es klappt. lg Anja
Ich würde mit sanfter Gewalt nachhelfen. Wenn es etwas ist, was Kind sich ausgesucht hat und es darum geht zu schnuppern, würde ich, nach dem vorherigen Gespräch mit dem Betreuer, Trainer, Lehrer, eine Begleitung mitmachen. Also eine Schnupperstunde nicht allein. Spätestens zur stunde 23 würde ich sagen, ich sitze hier auf der Bank, Du musst aber selber am "Unterricht" teilnehmen. In Stunde 3 stände ich nur noch draussen. So würde ich darauf trainieren, ungewohnte Situationen, selbstbewusst anzugehen und nicht so schnell die Flinte ins Korn zu werfen. Viel Erfolg.
Hallo, oft hilft es den Kindern, wenn sie von zu Hause gut bestärkt werden. Vielleicht macht ihr zu Hause mal eine Geschichtenrunde, jeder darf eine Geschichte frei erzählen...anschließend lobt ihr euren Sohn ordentlich! Genauso beim Sport!
Er hat noch ein Jahr zeit. Bei uns hat dieses Jahr viel gebracht. Unser mittlerer ist bzw. war ähnlich. Verweigerte dei Kontakaufnahme, obwohl er vorher so gerne zu der Gruppe wollte. War dies schwierig. Heute ist er offener. Aber nicht immer. Manchmal muss er sein Gesicht verstecken, damit ihn keiner sieht. Ich nehme es mittlerweile gelassen.