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Stillt sie sich ab????

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Hallo, meine Tochter ist 13 Monate alt, wurde davon 9 Monate voll gestillt und weitere 2 Monate fast voll gestillt. Seit 1 Monat scheint sie sich richtig für Beikost zu interessieren und isst nun auch mal grössere Mengen. Seit 2 Wochen will sie nun aber eigentlich gar nicht mehr an die Brust, schon gar nicht von sich aus. Ich biete ihr die Brust an, doch wirklich anlegen schaffe ich nur 2mal am Tag und einmal in der nacht, und das, obwohl sie bis vor kurzem ungefähr noch 12mal am Tag gestillt werden wollte. Die anderen Anlegversuche enden mit Wegdrücken von der Brust oder beissen. Stillt sie sich jetzt ab??? Prinzipiell hab ich ja gar nichts dagegen, dass sie weniger trinken möchte, ich versuch halt mit Ausstreichen und Kühlen dem Michstau entgegen zu wirken, was auch ganz gut klappt, aber ich hänge an unserer Stillbeziehung und wollte gerne noch weiterstillen... Ist das jetzt nur eine Phase oder was kann ich machen?? Vielleicht hat ja eine von Euch Ahnung, was das ist.... Liebe Grüsse Heike aus Norwegen


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Hallo, was Du beschreibst, ist ganz typisch für ein Kind, dass die Stillbeziehung allmählich beenden möchte. Ich habe meine Tochter ebenfalls ziemlich genau 13 Monate gestillt. Danach nahm ihr Interesse allmählich ab. Man reagiert darauf am besten, indem man die Brust nicht mehr von sich aus anbietet, sondern abwartet, ob und bis das Kind sie von sich aus verlangt. Hat es noch Stillbedürfnis, tut es das nämlich. Dass Deine Tochter Desinteresse zeigt und die Brust sogar manchmal wegschiebt, ist ein Signal, das Du auf jeden Fall respektieren solltest. Es ist sogar der wünschenswerteste und optimalste Weg, eine Stillbeziehung zu beenden, wenn dies vom KIND ausgeht, nicht von der Mutter. So ist sicher, dass sich das Kind wirklich soweit fühlt und sich das zutraut. Das betont auch Hannah Lothrop in ihrem Stillbuch, Du hast also (wenn auch mit einem Tropfen Wehmut) durchaus Grund, Dich zu freuen. Deine Tochter zeigt Dir, dass sie durch das lange, vertrauensvolle Stillen eine so feste Basis an Selbstvertrauen gewonnen hat, dass sie es jetzt von sich aus schafft, den nächsten Schritt zu mehr Loslösung und Unabhängigkeit zu schaffen. Das ist doch sehr schön, huh? Natürlich stillen viele Naturvölker ihre Kinder noch Jahre länger. Allerdings ist ihr Angebot an leckerer und attraktiver Beikost natürlich nicht annähernd so vielseitig und gesund wie bei uns, weshalb das lange Stillen dort sinnvoll und wichtig ist. Deine Tochter hat aber einen gesunden Instinkt für das vorhandene Nahrungsangebot, der sie momentan ziemlich zielgenau zur Beikost führt :-) Die Brust nun weiterhin von Dir aus anzubieten, fände ich bedenklich. So nimmst Du Deiner Tochter die Chance, diesen wichtigen Schritt von Dir weg zu mehr Eigenständigkeit, für den sie ganz offenbar jetzt reif ist, zu schaffen. Liebe Grüße, Bonnie


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Hallo, mein Sohn hat in dem Alter nicht bewusst nach der Brust verlangt ... allerdings würde er wohl auch NIE nach Essen fragen, wenn man es ihm nicht anbietet *g* ... und teilweise auch nur ein oder zweimal am Tag gestillt. Naja, das ist jetzt ein Jahr her und inzwischen stillt er wieder häufiger und fragt sogar danach. Die Brust nicht anzubieten ist eine Methode sanft aber aktiv abzustillen, also weniger vom Kind gesteuert als von der Mutter. Manchmal sind Kinder einfach phasenweise zu beschäftigt und zu abgelenkt ... wie gesagt fragen auch nicht alle nach Essen wenn sie gerade Besseres zu tun haben. Zwanglos anzubieten und ein "nein" zu akzeptieren sehe ich überhaupt nicht als bedenklich an - Kinder in dem Alter sind sich ihrer "Neins" sehr sicher (c; das sollte man natürlich dann akzeptieren. Dass die "Naturvölker" weniger gesunde Beikost zur Verfügung haben kann man so auch nicht stehen lassen. Längst nicht alle natürlich lebenden Menschen nagen am Hungertuch, vielen Kulturen (die lange stillen) stehen so viele erntefrische, gesunde Köstlichkeiten zur Verfügung, davon können wir Mitteleuropäer echt nur träumen. LG Jenny


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Hallo, ich denke, das ist ein grenzwertiges Alter, wo man eventuell schon von selbststaendigen Abstillen sprechen kann. Trotzdem ist es durchaus legitim, gelegentlich die Brust anzubieten. Nichtanbieten-Nichtablehnen ist eine Abstillmethode (der Mutter). Nimmt sie denn nachts noch gerne den Brust? Falls sie schnullert: das unterstuetzt natuerlich fruehzeitiges Abstillen, weil das Saugbeduerfnis mit einem Brustersatz befriedigt wird. LG Berit


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Hallo, danke für die lieben Antworten @berita: nein, sie schnullert nicht und auch nachts ist sie nicht mehr sonderlich interessiert, also sie trinkt einmal und dann trinkt sie auch richtig aus Hunger, danach lässt sie sofort los und schläft weiter.... @alle: ich hoffe sehnlichst, dass sie sich NICHT abstillt, also von meienr Seite aus will ich das noch nicht.... ich hoffe mal einfach, dass sie nur ne Phase hat und das wieder weggeht Danke Heike


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Hallo Heike, in Deinem letzten Posting sprichst Du nur über Dich und DEIN Bedürfnis, dass Deine Tochter doch bitte noch weiter die Brust haben möchte. Natürlich ist eine Stillbeziehung etwas Wunderbares, WENN beide daran gleichermaßen interessiert sind. Ich finde aber auch den Gedanken nachdenkenswert, dass viele Mutter sich sehr schwer damit tun, das Kind in seine nächste Lebensphase zu entlassen. Vielleicht, weil ihr Zärtlichkeitsbedürfnis vom Mann nicht ausreichend befriedigt wird (das muss bei Dir natürlich nicht so sein, ist nur eine Überlegung wert, finde ich). Laut Hannah Lothrop stillen sich viele Kinder schon mit einem Jahr oder darunter selbst ab. Sie hat Erfahrung mit vielen tausend Stillkindern, liegt also mit ihrer Beobachtung hier sicher richtig. Ich sehe es auch nicht so wie eine meiner Vorrednerinnen, dass Kinder energisch auf einem "Nein" oder einer Verweigerung beharren. Ganz im Gegenteil, tun Kinder fast alles, um die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Mutter möglichst zu befriedigen, wenn auch unbewusst. Wenn ein Kind spürt, dass die Mutter es noch halten will, kommt es in einen großen Konflikt: Es möchte einerseits mehr Distanz, will aber andererseits die Mutter nicht enttäuschen. Außerdem verlangt ein Kind, das noch gestillt werden möchte, sehr wohl nach der Brust, und zwar energisch. Gleiches gilt fürs Essen. Wenn ein Kind Hunger hat, weil das Essen sich verspätet, meldet es sich ebenfalls bald sehr kräftig. Es stimmt in Deinem Fall natürlich auch nicht, dass die MUTTER durch Nicht-Anbieten der Brust die Stillbeziehung beendet. Denn bei Dir ging die Initiative ja ZUERST von Deiner Tochter aus, nicht von Dir! Das ist ganz entscheidend, SIE war es, die Desinteresse bekundet hat. Ihr die Brust nun nur noch auf Aufforderung anzubieten, ist ein sensibles Eingehen auf die Bedürfnisse Deines Kindes, kein Abstillversuch Deinerseits! Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, die Signale Deiner Tochter zu respektieren. Liebe Grüße, Bonnie