Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 6 Jahre alt und ich hatte damals viele Probleme nach der Geburt, u.a. ist die Dammnaht aufgegangen, weshalb ich einen Monat nur liegen konnte und total abgebaut habe. Hinzu kam, dass ich beim Stillen wirklich ganz schlimme Schmerzen hatte, was schon im KH anfing. Die Schwestern dort haben mir nicht wirklich weiterhelfen können, standen kopfschüttelnd vor meinem Krankenbett und sagten "Hm.. tja.. er ist ja so groß, da scheint er einfach einen zu großen Hunger zu haben"... also wirklich totalen Blödsinn! Außerdem werden dort Methoden wie dieser Kopfgriff (Baby mit sanfter Gewalt an die Brust hängen) etc. praktiziert.. meine Brust war nach 2 Tagen sehr blutig und ich habe schnell den Mut verloren. Einige Zeit lang habe ich es dann mit Abpumpen versucht und das funktionierte dann bis zur 6. Woche... Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendwie endete alles im Chaos. Jetzt bin ich in der 19.SSW und möchte unbedingt stillen! Ich habe große Angst vor den Schmerzen (ich bin wirklich nicht sehr empfindlich und zimperlich mit sowas, aber das tat wirklich sehr, sehr weh...) und habe schon mehrfach gehört, dass sich sowas vorallem durch das richtige Anlegen, bzw. die richtige Position verhindern lässt. Großes Vertrauen in das Krankenhauspersonal habe ich dabei allerdings nicht, deshalb möchte ich gerne Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen. Wann sollte ich das am besten tun? Wie kann ich mich sonst optimal auf das Stillen vorbereiten? Gibt es etwas, das gegen die Schmerzen hilft, was man also präventiv machen kann? (Meine damalige Hebamme hat im GVK damals so ein Gemisch aus der Apotheke empfohlen, zum Abhärten... wenn ich mir das auf die Brustwarzen geschmiert hab, hat das allerdings schon sehr wehgetan und gebrannt, weshalb ich das nicht weiter fortgeführt habe... erinnere mich nicht mehr an den Namen, war aber so eine bräunliche Tinktur..) Freue mich sehr über Eure Ratschläge! Vielen Dank schonmal und LG Bubbles07
Hi, gleich vorneweg: Du hast sehr gute Chancen, dass es diesmal eine ganz problemlose Stillzeit wird! Denn Du bist offensichtlich in der Lage, aufzuarbeiten, was damals alles schief ging (tut mir sehr leid, dass Du so traurige Erfahrungen machen musstest, was sicher keine leichte Zeit...). Also: * besorg Die ein gutes Stillbuch. Am häufigsten empfohlen werden: "Das Stillbuch" von Hannah Lothrop - gutes Buch, ein echter Klassiker, aber manche Frauen nervt ein bißchen der Schreibstil (und manche können mit Bachblüten und Aromatherapie nicht so viel anfangen ;-)) "Stillen" von Martha Guoth-Gumberger, ein neueres Buch in moderner Aufmachung, ansprechend gestaltet, der Schwerpunkt liegt hier deutlich auf den ersten Monaten. Für danach steht - finde ich - etwas wenig drin. "Das Handbuch für die stillende Mutter" von La Leche Liga - dies ist DAS Stillbuch schlechthin, schön geschrieben, sehr umfangreich und ausführlich. * Besuch schon während der Ss eine Stillgruppe. Hier siehst Du live, wie andere Mütter für einen guten Stillstart gesorgt haben und nun das Stillen handhaben. Dieser Austausch ist für viele Frauen superhilfreich. * Nimm - auch um eine Stillgruppe zu finden - Kontakt zu einer Stillberaterin in Deiner Nähe auf, bei der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen e.V. (www.afs-stillen.de) oder bei La Leche Liga (www.lalecheliga.de). Einfach anrufen. Die Stillberaterin kannst Du auch fragen, wie Du DIch am besten aufs Stillen vorbereiten kannst (sie wird Dir sagen, dass es NICHT empfohlen wird, irgendwas auf die Brustwarzen zu schmieren o.ä. ;-) alles was man braucht ist gute Information - siehe Stillbuch! - und die richtige Anlegetechnik. Mehr nicht.) * Bei vielen Müttern klappt das Stillen zuhause viel besser als im KH - denn was man gerade am Anfang dafür braucht ist: Ruhe, Ungestörtheit, Intimsphäre, liebevolle Unterstützung durch nahestehende Personen. Das ist im KH oft schwierig. (Und oft ist das Stillwissen des Personals leider eine Katastrophe :-( ) Vielleicht kommt eine ambulante Geburt für Dich in Frage?? Bin wirklich ganz sicher, dass diesmal alles gut laufen wird ;-) LG, Anna
Stillbuch für zu Hause und unbedingt Stillberaterin mit Stillgruppe aufsuchen. Das ist eine große Hilfe und man ist dort auch in der SS schon sehr willkommen.
Hallo Bubbles07, schön, dass Du nochmal einen Versuch wagen willst - diesmal wird es bestimmt klappen! Zu dem was Anna schon geschrieben hat, möchte ich noch ein paar Punkte ergänzen: Falls Du in einer Gegend wohnst, in der es schon ein "Babfreundliches Krankenhaus" gibt, entbinde dort (www.babyfreundlich.org). Dort hat das Personal Ahnung vom Stillen. Falls es so ein Haus in Deiner Umgebung nicht gibt, überlege Dir, ob Du vielleicht noch in der Schwangerschaft Kontakt mit einer LLL- oder AFS-Stillberaterin oder einer Still- und Laktationsberaterin IBCLC aufnehmen willst, die dann sozusagen "inkognito" als "Freundin" nach der Entbindung zu Dir ins KKH mal zu BEsuch kommt und Dich unterstützt, wenn Du Fragen hast. Zumindest kannst Du ihre Telefonnummer in die Klinik mitnehmen und sie von dort aus anrufen, so kannst Du gleich nachfragen, wenn Du was wissen möchtest. Adressen hat Anna schon für die La Leche Liga und die AFS genannt, nun noch die für die Still- und Lactationsberaterinnen IBCLC: www. bdl-stillen.de Außerdem solltest Du Dir vielleicht diesmal eine andere Hebamme suchen ;-)) denn der Tip mit der Abhärtung der Brustwarzen zeugt leider wirklich davon, dass diese Dame dringend etwas Fortbildungsstoff vertragen könnte... Der BEsuch einer Stillgruppe lohnt sich immer, erstmal in der SS und später wenn das Kleine da ist. In der Schwangerschaft würde ich nicht zu spät gehen, also vielleicht mal um die 24. Woche herum oder so, da bekommst Du einen Eindruck und bist "gerüstet". Und dann vielleicht, wenn Du Lust hast, einfach nochmal um die 36. Woche herum, zur Auffrischung des Kontakts. Und noch ein Wort zu den Schmerzen: erstens mal muss es nicht weh tun, wenn es richtig gemacht wird. Und zweitens: wenn es doch mal vorkommt, dass man aus irgendeinem Grund wunde Warzen hat o.ä., muss man nicht zwingend dabei SChmerzen haben: heutzutage gibt es stillverträgliche Schmerzmittel, die als Überbrückung einer Krise auch vollkommen gerechtfertigt sind, wenn dabei parallel an der Ursache gearbeitet wird. So kann man die schlimmsten Tage überstehen und verkrampft sich nicht vor jedem Stillen, was sonst zu einem verzögerten oder ausbleibenden Milchspendereflex führen kann - und schon hat man einen Teufelskreis... Auf jeden Fall alles Gute für Dich und Deine neue Maus! Viele Grüße, Helena
.. an alle für Eure netten Antworten, Ihr habt mir sehr geholfen. Ich werde jetzt definitiv Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen (und dann auch mal in eine Stillgruppe reinschnuppern), um sicherzugehen, dass es diesmal klappt. Bestimmt werdet Ihr dann (es ist ja noch ein bisschen Zeit bis Juni) auch noch öfters von mir gelöchert werden.. ;) Also, Dankeschön und LG Bubbles07