Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist knapp drei Monate alt und leidet seit zwei Wochen unter starkem Durchfall. Die Windel ist mindestens 1x pro Stunde voll - alles was oben rein geht wandert also quasi unmittelbar unten wieder raus :( Wir waren inzwischen 3x bei der Kinderärztin, die natürlich auch eine Stuhlprobe entnommen hat, den Virus aber nicht näher eingrenzen konnte. Dass es ein Virus ist, steht aber fest! Ich habe natürlich große Sorge, was den Flüssigkeitsverlust betrifft. Daher bieten wir der Kleinen jetzt nach jeder Stillmahlzeit noch ein Fläschchen Pre-Milch an, dass sie meistens auch gierig wegputzt... Laut Kinderärztin ein Indiz dafür, dass die Kleine generell bei mir nicht genug Milch bekommt :( Ich merke, dass das ständige Zufüttern sich schon negativ auf das Stillen auswirkt. Die Kleine trinkt an der Brust weniger konzentriert und fängt schon nach wenigen Minuten an zu quängeln. Fast als würde sie wissen, dass die "eigentliche" Mahlzeit bald folgt... Und da die Stillzeiten kürzer werden, produziere ich glaube ich auch tatsächlich nicht mehr so viel Milch wie vorher *heul*. Aber so lange sie so starken Durchfall hat möchte ich natürlich auf Nummer Sicher gehen und empfinde die Fläschchen da schon als Rettungsanker. Auch, weil man so schön sehen kann, wie viel sie genau getrunken hat. Achso, wir haben natürlich auch versucht, ihr Tee oder Wasser in der Flasche anzubieten, aber das lehnt sie kategorisch ab *g*. Hat jemand Erfahrungen mit ähnlich hartnäckigem Durchfall gemacht? Musstet Ihr auch zufüttern? Und habt Ihr es geschafft, nachher wieder zum alten Stillrhythmus zurück zu kehren und die Fläschchen wieder zu verbannen? Danke für eure Antworten!
Hallo, ich glaube nicht, dass Milchfläschchen der richtige Weg sind. Bist du sicher, dass sie die verträgt??? Wenn es nur um die Flüssigkeit geht, dann gib Wasser dazu. Ich habe meinen knapp 3 Jahre alten sohn während seines MD-Infekts vor 2 Monaten wieder voll gestillt weil nichts anderes drin geblieben ist. Gruß Ute
Hi, also das mit dem Virus kommt mir auch sehr komisch vor. Fakt ist jedenfalls, dass viele Babys auf künstliche Nahrung mit anhaltendem Durchfall reagieren :-( Ich würde gaaaanz schnell versuchen, wieder zum Vollstillen zu kommen! Hol Dir dafür am besten Hilfe von einer Stillberaterin in Deiner Nähe ,(kostet nichts!) einfach anrufen: www.afs-stillen.de oder www.lalecheliga.de Sie kann vor Ort am besten beurteilen, wie Ihr von den Flaschen wieder wegkommen könnt(möglichst schnell! Kann nämlich leider gut sein, dass bei Deinem Baby bereits eine Saugverwirrung vorliegt, also Stillschwierigkeiten, weil es mit dem Wechsel Brust/Flasche technisch nicht gut klar kommt). Auf jeden Fall wundert mich die Empfehlung Deines KiAs sehr - es gibt nachgewiesenermaßen keine bessere Heilnahrung als Muttermilch, sowohl um Kalorien zuzuführen als auch um Dehydration vorzubeugen. (Und wenn tatsächlich zugefüttert werden sollte, dann gilt die alte "4er-Regel" der WHO: 1. Wahl: häufiger stillen (die beste Zufüttermethode!) 2. Wahl: zusätzlich die Milch abpumpen und (möglichst NICHT mit der Flasche ) zufüttern 3. Wahl: gespendete Frauenmilch (leider in Westdeutschland so gut wie unmöglich) 4. Wahl: künstliche Säuglingsnahrung. Würde sich Dein KiA mit Stillen auskennen, dann wäre ihm diese WHO-Empfehlung wohl bekannt :-( schade!) Auch bin ich mir ehrlich gesagt nicht 100%ig sicher, ob Dein Baby wirklich noch Durchfall hat. Bei Stillkindern ist Stuhlgang bis zu 10 Mal am Tag völlig normal. Von Durchfall spricht man erst bei 2 Dingen: 1. übelriechend, also richtig "krank" oder faulig riechend und 2. mind. 12 Mal täglich! Hoffe das hilft Dir erstmal weiter! LG, Anna
Da hat Dir Dein Arzt leider einen ganz falschen Rat gegeben! Bei Stillkindern reicht auch bei Durchfall Muttermilch völlig aus. "Dank" der Flasche hast Du jetzt ein echtes Stillproblem: Dein Kind hat einen Saugverwirrung und du hast nun tatsächlich zu wenig Milch. Eine ganz üble Situation, und wenn Du nicht schleunigst etwas dagegen tust, hast Du zur Flasche hin abgestillt. Das wird nur noch wenige Tage dauern! Martina A.
Danke für eure Antworten - wenn ich jetzt auch irgendwie das Gefühl habe, mich rechtfertigen zu müssen...?! Wir haben mit dem Zufüttern erst angefangen, nachdem Thea bereits zwei Tage Durchfall hatte (10-12x Stuhlgang pro Tag kommt durchaus hin). Und dass es sich um hoch-infektiösen Stuhl handelt, nicht etwa um eine Unverträglichkeit oder ein Problem mit meiner eigenen Ernährung, haben uns zwei Ärzte bestätigt. Diese WHO-Richtlinien hören sich in der Theorie immer so schlüssig an, aber wenn man dann so einen Winzling hier liegen hat, der enorm viel Flüssigkeit verliert, ist man doch froh über jeden Tropfen der drinnen bleibt *seufz*. Ich hoffe jedenfalls, den Absprung von der Pre-Nahrung noch zu schaffen - aber erst NACHDEM wir den Durchfall in den Griff gekriegt haben.
hallo, du musst dich definitiv nicht rechtfertigen. aber leider haben die anderen recht. zufüttern ist der erste schritt zum abstillen. du solltest dringend die prenahrung weglassen. nicht nur, weil muttermilch das beste auch bei infekten ist, sondern auch, weil deine brust jetzt immer weniger milch produziert. zudem ist thea deiner beschreibung nach zumindest schon ansatzweise saugverwirrt. so wird es leider wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis komplett abgestillt ist. vertrau deinem körper. leg sie häufig an, pumpe wenn es geht auch noch ab, um die milchbildung anzuregen, wenn du weiter stillen möchtest. lg und gute besserung, saskia
Nein, Du mußt Dich nicht rechtfertigen, eher Dein Kinderarzt, der Zufüttern in dieser Situation für richtig hält. Nur: Mumi ist leichter verdaulich als Kunstmilch, wird also schneller vom Körper aufgenommen. Wenn, wie Du schreibst, die Milch durch Deine Tochter "hindurchläuft", dann ist Mumi die weitaus bessere alternative, denn davon kann Deine Tochter einfach mehr aufnehmen, die Gefahr des Austrocknens ist also kleiner als bei Kunstmilch. Wird der Durchfall zu schlimm udnsie kann icht genug Flüssigkeit aufnehmen, kommst du ohnehin am Tropf im KH nicht vorbei. Mit mumi hast du aber eher eine Chance, es zu vermeiden. Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wenn Du wartest, bis der Durchfall vorbei ist, hat sich Deine Tochter zur Flasche hin abgestillt. Wenn überhaupt noch möglich (das hängt vom Verhalten Deines Kindes ab und ist nicht vorhersagbar), ist der Rückweg zur Brust dann sehr, sehr schwer. Martina A.
Ich glaube, ich habe etwas Wichtiges vergessen: Auch wenn Du jetzt den Rückweg zur Brust sofort in Angriff nimmst, bedeutet das nicht, daß Du die Kunstmilch von jetzt auf sofort weglassen kannst. schon jetzt wirst Du noch ein Weilchen Kunstmilch geben müssen, nur halt mit einer anderen Fütterungsmethode, nicht mit der Flasche, und dann langsam reduzieren. Martina A.
Meine Tochter ist 14 Monate alt und hat gerade auch Durchfall, jetzt seit 5 Tagen. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Rotavirus, den sie zu 100% aus dem Kiga hat, wo sich viele der insbesondere kleineren Mäuse mit herumplagen. Problem bei uns ist, daß meien Tochter nur noch 1x gestillt wird (eigentlich), aber jetzt natürlich häufiger möchte, weil sie viel Durst hat und spürt, daß ihr das guttun würde. Da ich in vier Wochen komplett abstillen muß, will ich sie jetzt aber natürlich nicht wieder mehr stillen und habe versucht, ohne Milch klarzukommen. Ergebnis ist, daß sie mir fast die Kleider vom Leib reißt. Also habe ich ihr heute morgen eine Flasche HA2 gemacht, die aber nach wenigen Stunden sofort durchschlug. Während sie die letzten tage ohne Kunstmilch nur einmal, maximal zweimal breiigen Stuhlgang hatte, hat die Milch sofort alles durchgehauen, so daß ich es jetzt mit Heilnahrung von Humana probiere. Vielleicht ist die Pre bei euch auch wirklich der Genesung abträglich, und du solltest anstelle der Pre-Nahrung Wasser bzw. Heilnahrung ergänzend geben?? Meine Tochter trinkt Wasser eigentlich gut, jiepert aber jetzt eindeutig nach Milch. Daher meine "Probleme". Gute Besserung euch jedenfalls.
Wie kritisch ist es denn zur Zeit bei Deiner Maus tatsächlich mit der Dehydration? Meiner erste Tochter hatte 4 Monate Durchfall und nie Probleme mit Dehydration. Meine zweite Tochter hatte 2 Stillstreiks (19 Stunden alles komplett verweigert) und war auch nicht dehydriert. Ärzte raten gerne zur Flasche weil man dann besser messen kann wieviel Flüssigkeit das Kind bekommt - wobei ja auch niemand mißt wieviel davon dann tatsächlich noch drin geblieben ist. Um ruhiger zu werden solltest Du die Ärztin fragen wie dehydriert die Kleine jetzt aktuell ist und wie man Dehydration als Laie feststellen kann bevor es kritisch wird. Ich würde an Deiner Stelle Abpumpen und wenn Dir das Stillen wichtig ist dich mal wegen eines Brusternährungset erkundigen. Über die Muttermilch bekommt das Baby eine gesündere Darmflora als über normale PreMilch. Wenn es rein um die Flüssigkeit geht könntest Du auch Wasser per Becher füttern. Dehydration ist kritisch wenn sie tatsächllich besteht - leider wird man oft vom Internet, Freunden und Büchern verrückt gemacht. Das merkt man normalerweise schon wenn jemand dehydriert ist. Servus Karin