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bissch. Off topic: deutsche Gesch. d. Stillens?

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Hallo, die ganze Diskussion über das Gerede der Älteren und diverser Verwandten bringt mich zur Frage nach der Geschichte des Stillens in Deutschland. Meine Mutter ist eine ganz liebe und hat sich da rausgehalten, und nach und nach hat sie so erzählt wie das war bei ihr mit dem Stillen... Sie hat das nämlich auch probiert und hat es dann ganze 3 Wochen geschafft... Sie wiederum wurde total verunsichert von ihrer Mutter, die gefragt hat, ob die Kleine (ich) denn noch genug kriegt (mit 3 Wochen) auch meine Oma hat das nicht böse gemeint, die war ebenfalls bloss irgendwie unwissend. Meine Oma hatte 5 Kinder, 4 davon in den 40ern. Also mitten im Krieg, wo es sowieso nix gab. Wie haben die ihre Kinder ernährt ohne Stillen? Und wieso ohne Stillen? (vielleicht war auch meine Oma eine Ausnahme) Meine Mutter hat danach zugefüttert, und das war (bezüglich Stillen, mir geht's ansonsten gut) der Anfang vom Ende. Von daher finde ich es schön, das es jetzt doch einigermassen viel Aufklärung gibt... Und auch, dass man, wenn Internet vorhanden, in solche Foren mal reinschauen kann. Mich würde aber echt mal interessieren, wie der Zeitgeist bezüglich Stillens so war im Laufe der Jahrzehnte... (Wär doch mal ein Thema für Arte) Wer weiss was? Ciao Biggi


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Sehr interessant! Wüßte auch gerne mehr darüber. Habe mit Begeisterung die LLL Broschüre über das Stillen in anderen Ländern gelesen. Wär echt spannend. Mal bei Arte anrufen oder hinschreiben? Gruß und Gute Nacht von Anouschka, die heute Abend mit ihren Freundinnen beim Pizzaessen war, Kind im Bett mit Papa dabei und es war SPITZE!


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Hallo, bei meiner Mutter war es ähnlich. Sie hat alle 3 Kinder 2-3 Wochen gestillt - fast von anfangan zugefüttert weil "nicht genügend" Milch da war. Und dann halt nur noch Flasche gegeben. Wobei ihr von anfang an gesagt wurde - vor dem Stillen Brustwarzen desinfizieren (grusel mit Alkohol), nur alle 4h Stillen und nachts 8h Pause. Vor dem Stillen wiegen - nachher wiegen und den Rest laut Tabelle zufüttern. Wundert das jemanden, das es nicht geklappt hat? Von meiner Großmutter mütterlicherseits weiß ich es nicht sicher - sie hatte 9 Kinder und vermutlich wurden alle gestillt. Aber abseits von der Familie in stillen Kämmerlein. Meine Mutter weiß nur noch, das ihre jüngste Schwester als Säugling lange im KHS lag und sie mit 10 Jahren jeden Tag 15 km (zufuß und mit dem Zug) ins Krankenhaus reiste um die Muttermilch vorbei zu bringen. Sie ist aber gestorben, da war ich erst 12 Jahre - ich konnte also nie mit ihr darüber reden. Und sie war auch irgendwo so verklemmt, das auch meine Mutter nie mit ihr über so ein persönliches Thema reden konnte. Vom meiner Vater Seite weiß ich gar nix. Dhana


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Sehr interessantes Thema und auf ARTE würd ich es mir definitiv anschauen. Ein privater Sender würde es vermutlich auch nicht ausstrahlen, sonst werden die Werbekunden sauer ;-) Ich hör ständig solche Geschichten von den Frauen der Generation vor mir. Meine Mutter hat nur aller 4 Stunden gestillt und dazwischen "ist es ein gutes Training für die Lunge, wenn das Baby mal kräftig brüllt". Irgendwie passt das zu dem ganzen Erziehungskonzept meiner Eltern (und wahrscheinlich der ganzen Generation) - Kinder werden nebenbei groß. Öfter zu stillen wär unzumutbar für die Eltern gewesen. Meine Patentante hat zwar nicht gestillt (ihr Kind war die Woche über woanders, bei Tänzerinnen war das offenbar üblich), aber sie hat abgepumpt und man hat ihr richtig Angst davor gemacht, aufzuhören, weil dann die Milch sauer wird. Meine Mutter schüttelt immer den Kopf, wenn ich sage, dass früher kaum jemand gestillt hat. "Klar wurde gestillt, man hat nur nicht so ein Theater darum gemacht." Aha? Wenn man dann die Frauen fragt - nein, bei keiner hat es geklappt. Aber interessanterweise, obwohl das so war, sie versuchen einem trotzdem ihr Stillkonzept aufzudrängen, obwohl es nachweislich nicht fuktioniert hat. Nur eine Frau kenne ich, die sagt, sie wünschte, sie hätte es damals so machen können. Es war auch wirklich viel Zwang dahinter, das fing ja schon im KH an, da wäre man wahrscheinlich für verrückt erklärt worden, wenn man das Baby öfter hätte haben wollen. Na wie gesagt, ich würd's mir anschauen ;-)


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Klingt echt interessant. Ich weiß von meiner Mutter,daß ich nicht gestillt wurde (5,5 Wochen zu früh und zu schwach für die Brust) und meine Schwester auch nur ein paar Wochen. Meine Schwiegermutter hat damals 1 x angelegt und es kam nichts, da wurde ihr gesagt, sie könne nicht stillen. In den Siebzigern war halt Pulle modern. Meine Oma hat alle 5 Kinder gestillt. Bei mindestem einem hat sie noch ein fremdes mitgestillt. Sie war halt arm, alleinerziehend und hatte sehr viel Milch. Das andere Kind war kränklich und hat dann von Ihrer "guten" Milch was abbekommen. Sie hat meinen Vater auf der einen Seite ansaugen lassen und dem anderen Kind ist es dann auf der anderen Seite in den Mund gelaufen. Dafür gab es dann Speck, Garn und diverse andere Naturalien. Das hat übrigens der Dorfarzt veranlasst. Na ja, das mit der vielen Milch hat sich wohl vererbt.:-)


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Echt seeehr interessant, was ihr da so schreibt und für Gedanken habt. Mich würde auch mehr dazu interessieren! Ich wurde glaub schon um die 4 Monate gestillt, meine Mutter hatte wohl immer viel Milch. Aber meiner Tante erzählte man immer sie hätte zu wenig Milch! Ich könnte was wetten, dass das sicher nicht an zu wenig Milch lag, sondern weil sie eben diesen Blödsinn praktiziert haben nur alle 4 h anlegen und so... Ohmannhe, habens da unsre Mäuse nicht gut?!? Meine wird nach Bedarf gestillt und wir leben super damit! Mein Mann und seine Geschwister wurden alle NICHT gestillt, war in den 70ern bei ihnen wohl so. Meine Schwiemu sagt nur immer "ich kann da net mitreden" wenn ich was vom Stillen erzähle... aber genauers hab ich auch noch nicht nachgefragt WARUM um himmelswillen, ihre Babys nicht gestillt wurden... vielleicht frag ich sie mal eines Tages. Schon schlimm, was den Frauen entgangen ist und es hätte halt nicht SEIN MÜSSEN! (Ich will jetzt niemanden angreifen, der aus irgendwelchen Gründen nicht stillen kann!... das ist ein anderes Thema) Also wenns dann gesendet wird - sagt hier nochmal Bescheid ok? ;-) LG Rosinchen


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ich komme zwar nicht aus deutschland aber interessanterweise ist bei meiner mami auch ähnlich gewesen: bei mir (ich bin das erste kind gewesen) hat sie nur ein paar woche gestillt, dann zugefüttert und dann voll mit flasche, denn sie hatte angeblich wenig milch. ihr wurde auch gesagt, jede 4 stunden, in der nacht pausieren (und schreien lassen, es tut den lungen gut). kein wunder, dass sie wenig milch hatte! bei den anderen kindern hat sie nicht mal probiert denn ihr wurde davon abgeraten. sie meint jetzt, sie findet es super wie es bei mir läuft und sie hätte sich gewünscht, so viel info gehabt zu haben, denn sie hat sich ein bisschen geschämt "wenig milch" zu haben. die ärmste... übrigens weiss ich von meinen freundinnen in argentinien (wo ich herkomme), dass dort jetzt auch so ist wie bei uns, stillen nach bedarf etc. VG Ana.


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Ja, diese Gedanken mache ich mir auch öfter... Meine Mutter hat mich 3 Monate voll und weiter ca. 2,5 Monate mit Zufüttern gestillt. An die "vorgeschriebenen" Abstände von 4 Stunden hat sie sich nicht so ganz gehalten, hat's einfach nicht über's Herz gebracht. Ich hatte also insofern ziemliches Glück für ein Baby meiner Generation. Meine Mutter hat sogar noch immer Milch abgepumpt und im Krankenhaus für die Frühchen abgegeben... Sie hat mir mal ein Buch gezeigt "Unser Kind" oder so ähnlich hiess es und war das "Standartwerk" der damaligen Zeit für alles was mit Schwangerschaft, Geburt und Kinderentwicklung in den ersten 3 Lebensjahren zu tun hat. Da stehen teilweise Sachen drin, die heute unter Kindesvernachlässigung oder -misshandlung fallen würden! Meine Mama hat mich bzgl. des Stillens immer unterstützt und sich auch sonst nicht ungebeten eingemischt, weil sie damals selbst sehr unter der Bevormundung von Mutter/Schwiemu, Tanten usw. gelitten hat. Bzgl. der anderen Frauen in meinem Umfeld aus der Generation meiner Mutter wundere ich mich immer wieder über die enorme Unwissenheit bzgl. der körperlichen Vorgänge im allgemeine und derer während Schwangerschaft und Stillzeit im besonderen. Dies allein wäre eigentlich ein Grund, diese Frauen eher zu bedauern. Andererseits geben sie aber im absoluten Brustton der Überzeugung und oft ungebeten ihr "Wissen" zu diesen Themen bekannt, dass es mich oft wütend macht... Meine Grossmütter haben, glaube ich, beide nicht gestillt. Die eine hatte 7 Kinder (6 davon innerhalb von 6 Jahren!), war aber in einem sehr reichen Haus mit Personal und hatte dafür bestimmt Ammen (Sie ist schon vor über 20 Jahren gestorben, damals war das natürlich noch kein Thema, mit dem ich mich beschäftigt hätte) Die andere Oma hatte 2 Kinder, in Kriegs- u. Nachkriegszeit geboren. Auch sie ist schon über 10 Jahre tot u. ich habe nie mit ihr darüber gesprochen. Vielleicht hat sie ja doch gestillt? Auf jeden Fall weiss ich, dass die Generation davor, also die Mütter unserer Grossmütter noch ziemlich durchgehend gestillt haben, weil es damals eben noch keinen annähernd adäquaten Ersatz für Mumi gab. Wer sich's leisten konnte oder musste, hatte eben eine Amme. Auch das Langzeitstillen bis ins dritte oder vierte Lebensjahr war damals absolut üblich. Meine Grosstanten erzählen mir jedenfalls, dass sie selbst mit dem Fussbänkchen bei Mama antraten, wenn sie gestillt werden wollten. Das Gleiche hat mir auch mein Grossvater von sich erzählt... Ich denke, bei der La Leche Liga (Forum von Biggi Welter) gibt es bestimmt sehr fundierte und ausführliche wissenschaftliche Erhebungen zu dem Thema. Wer es genauer wiseen will, kann ja da mal nachfragen... junima


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Also interessieren würde es mich auch. Meine Mutter hat mich (1979) und meine 2 Jahre jüngere Schwester je ca 8-9 Monate gestillt und danach mit der Flasche angefangen. Allerdings hat auch sie sich an den Zeitplan von mindestens 3 Stunden Pause gehalten und fragt mich öfter warum der Kleine denn ständig an der Brust hängt. Er hätte ja nicht immer Hunger und nur zum Trösten oder zum Nuckeln wäre das ja wohl nicht nötig oder sogar überflüssig. Ich habe meine eigenen Vorstellungen diesbezüglich und ecke hier in Frankreich extrem oft an, da ich ihn noch stille, OBWOHL!!!!! er schon 6 Monate alt ist. Auch das Stillen in der Öffentlichkeit ist hier leider sehr ungern gesehen und wird mit Blicken teilweise echt bestraft. LG Diana


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echt? und ich dachte, in frankreich wäre besser als hier... hier in berlin -wo alle angeblich so cool und offen sind- werde ich auch ganz komisch angeguckt und einmal wurde ich sogar darauf angesprochen, wie unmöglich es wäre dass ich meine brust in der öffentlich auspacke... mir ist aber egal... sie sollen woanders hingucken wenn es stört... LG


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Das ist wirklich ein total interessantes Thema! Hab mich ehrlich gesagt auch schon mal gefragt, warum gerade die Generation, die im Krieg und den Nachkriegsjahren wirklich über jede "gratis Mahlzeit" für ein Baby hätten glücklich sein müssen, so vehement kritisch gegenüber dem stillen sind... Vielleicht ist das so ein bisschen die Mentalität: ein Glück, dass es uns heute "besser geht" und wir das nicht mehr machen "müssen". Kenne auch viele alte Leute, die im Leben keine Margarine essen würden, weil sie so froh sind, endlich "gute Butter" kaufen zu können. Und vermutlich hat das stillen für die auch echt Stress bedeutet, weil das Kind natürlich dauernd gebrüllt hat (wegen der großen Abstände, die Ärzte und Hebammen verordnet hatten). Und weil ja die Mütter auch schlecht ernährt waren wegen der Armut, hat das dann sicher schon gezehrt, und deshalb wirkte denen künstliche Säuglingsnahrung sehr konfortabel. Man darf ja auch nicht vergessen, wie sehr die Frauen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren malocht haben. Ich hatte Glück (Geburtsjahrgang 1979), meine Mutter hat mich sehr lange gestillt (berichtet heute noch stolz, ich hätte von Mutterbrust zu Leberwurstbrot gewechselt und die Breizeit übersprungen, was mich arg an meinen Sohnemann erinnert...). Allerdings waren meine Eltern auch son bisschen 68er mäßig alternativ drauf, und von den Nachkriegsjahren hatten die auch nicht viel mitbekommen. Wie es bei meiner Großmutter war, weiß ich nicht. Leider ist die verstorben, hätte sie so gern gefragt...


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Die Eltern meines Mannes waren auch 68er, beides Theologen ^^ Und er wurde auch schön lange gestillt und seine Schwester auch. Seine Mutter hat sich damals auch viele Gedanken darum gemacht. Das merkt man auch daran, dass man sich heute noch interessant darüber mit ihr unterhalten kann. Für meine Mutter ist das ein wahnsinnig nebensächliches und uninteressantes Thema...


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Ja, das ist die Kehrseite der Medaille, wenn uns Frankreich immar als so vorbildlich in Bezug auf Kinderbetruung und berufstätige Mütter dargestellt wird. So toll ich es einerseits finde, dass Frauen dort vergleichsweise leicht Baby und Job verinbaren können, so wenig nachahmensert finde ich die daraus folgende Konsequenz, dass praktsich schon ein gesellschaftlicher Druck da ist, spätestens 3-4 Monate nach der Geburt wieder in den Job einzusteigen. Frankreich ist nicht zuketzt deshalb eines der europäischen Länder mit der niedrigsten Stillquote - noch viel schlechter als in Deutschland und hier beträgt sie schon nur durchschnittl. 25%... Ein wirkliche emotionale/moralische/gesellschaftliche Entscheidungsfreiheit, zumindest im ersten Lebensjahr, die Lebens- und Arbeitsumstände ganz nach den Bedürfnissen von Mutter und Baby zu gestalten herrscht dort genau so wenig wie bei uns...


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Also ich bin auch aus Berlin und wurde noch nie komisch angeguckt, wenn ich mein Kind in der Öffentlichkeit gestillt habe. Selbst letztes Jahr, als mein Sohn in den Kiga kam und wir dann auch auf dem Heimweg in der U-Bahn gestillt haben, gabs weder komische Blicke noch dumme Bemerkungen. Dabei war mein Sohn da schon zwei Jahre also für ein Stillkind nach allgemeinem Verständnis schon viel zu alt ;-) LG platschi


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Hi! Meine Stillberaterin hat damals in einer Still-Info erklärt, daß gerade in den Nachkriegsjahren wahnsinnig viel kaputt gemacht wurde, was das Stillen betrifft. Damals war Milchpulver einfach DER Hit! Und wenn man seinem Kind etwas gutes tun wollte, dann sollte man die Flasche geben. Endlich bot die Industrie etwas "g'scheites" für die Kleinen an. Es war damals fast verpönt, zu stillen. Und dementsprechend falsch und halbherzig wurde darüber informiert. Meine Mutter wollte mich 1974 auch stillen. Aber es hat nur 2-3 Wochen geklappt. Dann hatte sie keine Milch mehr... Kein Wunder...bei den üblichen Ratschlägen: max. alle 3-4 Stunden, dazwischen Tee und Schnuller und in der Nacht gab es auch nix. Abends die Flasche damit das Kind auch schön satt wird...das übliche blabla... Als die Mutter meiner gleichaltrigen Freundin im Krankenhaus ihr Nachthemd hochzog und die Hebammen den kleinen Busen sahen meinten sie nur: "Bei so einem kleinen Busen klappt das nicht mit dem Stillen. Hier ist die Flasche für ihr Kind." Die Mutter meines Mannes hat 1973 im Krankenhaus sofort Abstilltabletten erhalten. Ans Stillen hat da niemand gedacht. Außerdem war so etwas wie "rooming-in" damals ein Fremdwort. Dementsprechend "skeptisch" sind natürlich meine Mutter und Schwiegermutter, was das Stillen betrifft. Bei meiner Mutter habe ich aber schon den Eindruck, daß sie darüber traurig ist, daß es bei ihr "nicht geklappt" hat. Andererseits versteht sie komischerweise nicht, wieso ich meine Kleine sooo oft gestillt habe und IMMER NOCH stille. Na ja. Mein Vater fragt auch ständig, wie lange ich denn NOCH stillen möchte. Komischerweise ist er aber der einzige in der Familie, neben seinen Geschwistern natürlich, der ewig lange gestillt wurde! Er sagt immer, daß er seines Wissens noch mit 4 Jahren an Mama's Busen hing. Deshalb verstehe ich jetzt seine Einstellung, was sein Enkelkind betrifft, nicht ganz. Wobei ich glaube, daß ein klein wenig Egoismus dahintersteckt. Schließlich kann unsere Kleine noch nicht bei Oma und Opa übernachten, weil ja IMMER NOCH nachts gestillt wird. Und als sie kleiner war, konnten sie halt auch nicht stundenlang auf die Kleine aufpassen. Ich finde es toll, daß Mütter sich mittlerweile über's Stillen informieren und dann wirklich selber für sich entscheiden können, ob sie nun stillen wollen oder eben nicht. Sandra


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Hallo an alle, Danke für die vielen Postings, da waren doch schon ein paar Anregungen dabei, welche Hintergünde das Nicht-Stillen wohl hatte. Ich finde auch das Nicht-Stillen an sich nicht schlimm, muss jeder wissen, aber warum bei ganzen Generationen? Das ganze Konzept, was dahinter steht und der Zusammenhang mit anderen Faktoren (Armut, Aufkommen der Fläschenmilch, Erziehungskonzepte und -ratgeber...) Es gibt ja für alles einen Kontext. Ich habe übrigens gerade tatsächlich eine email an Arte geschickt. Ich nehme an, sie werden wenigstens antworten... Ciao Biggi


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Das find ich klasse, dass du geschrieben hast! Bin sehr gespannt auf die Antwort!


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...liegt doch eigentlich auf der Hand: eine allmächtige Industrie, die es geschafft hat, Frauen einzureden, ihre künstlich hergestellte Nahrung sei besser oder zumindest gleichwertig mit der Muttermilch - übrigens ist das ja nicht nur in Deutschland so! An der stillenden Mutter gibt es nichts zu verdienen, also muß man einen Markt erschaffen, der ordentlich was abwirft: das ist geschehen! So ist es doch mit vielen Dingen: was einmal als Notlösung gedacht war setzt sich irgendwann als der Normalfall durch, wenn nur genug dafür geworben bzw. die "Unschädlichkeit" beteuert wird (siehe auch z.B. Kaiserschnitt; den gibt`s ja inzwischen fast als "Wahlleistung...). Das wird einem dann als Fortschritt verkauft und von Leuten, die wenig reflektieren können, gerne nachgeplappert im Sinne von: "mein Kind/Bauch etc. gehört mir und ich weiß am Besten, was gut ist..."