Schwanger und verunsichert

Wir haben Einfluss auf unseren Algorhythmus, also öffne und lese nicht die Dinge, die dich mehr verunsichern. Ich kann nicht sagen, dass ich abwertendes lese. Ich kenne aber den Druck, der entsteht durch dieses Bild eine perfekte Mutter werden zu müssen und ähnlich wie zu den meisten Themen gibt es da in Kommentarspalten jene, die immer noch drei Haare finden oder glauben, nur ihre Art und Weise wäre richtig. Alle anderen dürfen eigentlich keine Kinder haben - weil zB eine Süßigkeit in der Brotdose lag... Meine Hebamme sagte mir früh, eine der wichtigsten Aufgaben ist, für sich sortieren zu lernen, was ist hilfreich und welche gut oder weniger gut gemeinten Ratschläge von außen lehne ich ab. Das ist nicht leicht, aber wird wohl immer nur wichtiger, auch für die Zeit nach der Schwangerschaft. Jede macht es anders und jede darf das auch. Klar, Kindeswohlgefährdung ist etwas anderes, aber um die geht es ja gar nicht.  Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft! Suche dir andere Bereiche, in denen sich auf Kinder gefreut wird! Vielleicht sind das manchmal die etwas älteren Frauen als die anderen Mitte 20? Das könnte helfen?  Und weil ich gerade schrieb, sortiere gute und schlechte Tipps für dich, bekommst du gleich einen ;) mal gucken, ob du ihn überhaupt annehmen willst. In deinem Text fällt mir sehr auf, dass du statt von dir von "man" sprichst. Das ist natürlich okay, aber oft distanzieren wir uns damit etwas von uns selbst. Meine Beobachtung ist, dass es schon vielen schwer fällt, dann die Sätze mit "Ich" zu formulieren - aber das kann sich sehr gut anfühlen, wenn wir wieder von uns selbst sprechen :) vielleicht probierst du es mal - dann kann "man" auch Schwangerschaften sonst wie betrachten, aber DU hast deine ganz eigene Sicht und Freude daran :)

Wir sind in Deutschland: Meckern ist hier anerkannt, tolle Sachen im eigenen Leben hervorheben ist schnell Angeberei.  Natürlich sind Kinder auch anstrengend und ich jammere auch manchmal - manchmal werde ich gefühlt wahnsinnig. ABER: Das sind kleine Momentaufnahmen. Kinder sind wirklich etwas tolles und geben einem wirklich viel und meine sind absolut keine Dauerengel und dennoch empfinde ich es absolut so.  Beispiel Schlaf: Meine schliefen anfangs auch nicht soo toll (meckern), aber wenn sie es dann taten - gibt es etwas süßeres als eine kleine Stupsnase, die Atmung, wenn ein süß riechendes Baby auf deiner Brust schläft und zum Glück scheinbar nur dich braucht? Ich würde sagen: Höchstens wenig. Aber sowas poste ich normalerweise nicht im Netz, weil das ja andere wenig interessiert oder es eben negativ ausgelegt wird ("Hast du ein Glück, dass es schläft!"). Da ist ein absoluter Bias in unserer Wahrnehmung.    Ähnlich ist es im Netz doch mit Krankheiten. Wenn du mit einem zuckenden Zeh zum Arzt gehst, ist zu 95% alles gut. Im Netz schreiben aber primär negative Fälle aus den verbliebenen 5% und schon hat man Krebsaids statt eines einfach nur zuckenden Zehs.  und hier noch ein schlaues Zitat: Der Mensch glaubt, dass etwas wahr ist, weil er es hofft oder fürchtet. Bei dir scheint es grade letzteres zu sein - mach dir das immer wieder bewusst, dass dich auch manchmal einfach die Sorge etwas glauben lässt.    Weißt du, es wird definitiv vieles anders. Aber es wird bestimmt auch toll! Ich habe mein erstes Kind auch in deinem Alter bekommen und für mich zumindest war das Alter super. :)