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Flugangst & Panikattacken in der Schwangerschaft – Erfahrungen?

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Flugangst & Panikattacken in der Schwangerschaft – Erfahrungen?

Liyahoez912

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Hallo zusammen, ich bin aktuell im 6. Monat schwanger und leide seit einigen Monaten an Panikattacken, vor allem wenn ich draußen bin oder an bestimmte Situationen denke. Zuhause fühle ich mich meist wohl, aber draußen oder bei dem Gedanken an einen Flug bekomme ich Herzrasen, Schwindel, Atemnot und es wird mir sehr warm.   Ich muss demnächst allein fliegen und habe richtig Angst davor. Ich würde gerne wissen: Hattet ihr in der Schwangerschaft auch Panikattacken? Wie seid ihr damit beim Fliegen umgegangen? Gibt es Tipps, Tricks oder Strategien, die euch geholfen haben, ruhig zu bleiben und die Panik zu kontrollieren?   Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Ratschläge!


Bonniebee

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Antwort auf Beitrag von Liyahoez912

Huhu, ja, die Schwangerschaft ist tatsächlich anfällig für psychische Störungen. Der Grund ist, dass alle Hormone zugleich auch Neurotransmitter sind, das heißt, sie wirken direkt aufs Gehirn. Und weil manche Hormone in der Schwangerschaft um ein Mehrtausendfaches erhöht sind, merkt man das eben auch. Wenn man vorher schon etwas anfällig oder sensibel war, kann man deshalb jetzt Angststörungen, Panikattacken oder Depressionen entwickeln bzw. vorhandene Störungen werden stärker. Ich kenne das auch. Gegen Flugangst (die ich allerdings auch außerhalb der Schwangerschaft habe) helfen bei mir zwei Tipps einer Stewardess:  1. Zuerst mal die körperlichen (!) Symptome der Angst genau wahrnehmen: hoher Puls, Druck auf der Brust, Enge im Magen, feuchte Hände ... Und dann kommt das Unerwartete: Man sollte versuchen, diese Symptome absichtlich zu verstärken. Man sagt dem Körper: "Das ist schon ziemlich gut, was du da auffährst, aber da geht sicher noch mehr! Das Herz kann sicher noch schneller schlagen, der Druck auf der Brust noch stärker werden! Also los!" Denn man weiß aus der Angstforschung: Wenn man sich vor den Angstsymptomen fürchtet, verstärkt man sie. Wenn man aber sagt: Och, das war ja noch gar nix, ruhig mehr davon – dann ebben die Symptome ab. Einfach ausprobieren, es stimmt wirklich. Denn die Angst entsteht nur, weil man sich vor ihr fürchtet. In dem Moment, wo man sie absichtlich verstärken will, wird es für die Angst witzlos, sie macht sich davon. Du musst das Ganze für einige Minuten machen, denn es dauert etwas, bis der Körper die Stresshormone, die für die Angstattacke zuständig sind, abgebaut hat. Nach einigen Minuten wird es dann besser. 2. Beim Start und auch danach die Arme vor der Brust verschränken und sich dabei mit den Händen selbst mit leichtem Druck umarmen. So entsteht ein Gefühl von Halt und Geborgenheit. Ich selbst kombiniere es mit Punkt 1, das hilft am besten. Übrigens nicht nur beim Fliegen, sondern immer, wenn eine Panikattacke sich ankündigen will. Liebe Grüße, einen guten Flug und eine schöne weitere Schwangerschaft!