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Depression wegen Schmerzen und erzwungener Bettruhe in der Schwangerschaft

hipp-brandhub
Depression wegen Schmerzen und erzwungener Bettruhe in der Schwangerschaft

lizzy9888

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Hallo, ich bin verzweifelt. Ich bin in der 22. SSW. Bei mir hat sich ein schmerzhafter Harnstau entwickelt, der mich massiv einschränkt und zum Liegen sowie Schmerzmittel nehmen verdonnert. Ich leide psychisch sehr darunter, nicht mehr mobil sein zu können und immer Angst vor der nächsten Schmerzattacke zu haben. Das geht soweit, dass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann, keine Freude mehr empfinde und mir Angst um meine seelische Gesundheit mache., Vor allem aber finde ich es schrecklich, dass ich immer verzweifelter werde und mir manchmal wünsche, nicht schwanger zu sein. Das ist schrecklich. Was soll ich tun? Geht es jemandem ähnlich?


Lisaleon

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Antwort auf Beitrag von lizzy9888

Hallo, Fühle dich erstmal gedrückt Ich kenne das leider zu gut. Da ich immer wieder Nierensteine habe - was zum Stau führt und auch in meiner letzten Schwangerschaft nicht verschont wurde. Es war ganz schlimm vor allem weil die Auswahl an Schmerzmitteln ja etwas beschränkt ist ! Aber ja irgendwie ging es vorbei und der Stein ging auch irgendwann ab. Ich hingegen sollte mich viel bewegen was mir auch gut tat.. Vielleicht solltest du das mit der bettruhe nochmal abklären... Wüsste nicht warum?! Naja ich wünsche dir jedenfalls ganz schnelle Linderung und gute Besserung. Weiß man warum der Harn staut?


lizzy9888

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Antwort auf Beitrag von Lisaleon

Danke, Umarmung zurück!! Es ist vor allem die Ungewissheit und Angst, dass es schlimmer wird, die mich an nichts anderes mehr denken lässt. Und natürlich behagt mir die Aussicht überhaupt nicht, über Wochen und Monate Schmerzmittel zu nehmen. Komischerweise kommt es sehr auf die Bewegung an, die ich mache. Rad fahren geht noch, aber beim Spaziergang muss ich nach 5-10 Minuten vor Schmerzen abbrechen. Einen Stein in der Niere habe ich nicht, daher kann sich da auch nichts lösen. Es ist wohl allein die wachsende Gebärmutter, die den Harnleiter zusammengedrückt. Liebe Grüße und alles, alles Gute für deine Schwangerschaft


Mrs_Capuccina

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Antwort auf Beitrag von lizzy9888

Hallo, Das hatte ich in der letzten SS auch. Bei mir hat sich ein 2.-3.gradiger Harnstau gebildet im rechten Harnleiter. Ich konnte teilweise kaum Urin lassen und hatte manchmal Stunden lang Nierenkoliken. Das hat man auch erst versucht mit Schmerzmitteln und Lagerung zu therapieren...hat aber kaum geholfen. Am Ende konnte ich auch nicht mehr weil diese Schmerzen mich so mürbe gemacht haben und ich einfach nur noch wollte das es endlich vorbei ist. Irgendwann hatte dann eine wunderbare Urologin im KH erbarmen mit mir und hat mir eine Harnleiterschiene gelegt. Davon war es nicht ganz weg aber die Schmerzen wurden deutlich besser. Dafür war das pipi machen aber teilweise echt schmerzhaft aber im Vergleich zu diesen Nierenkrämpfen echt harmlos. Wenn es gar nicht mehr geht frag mal nach sowas...klar will man sowas in der SS vermeiden aber irgendwann ist auch mal ein Punkt gekommen wo man egoistisch sein darf vor allem weil dauerhafte Schmerzen für das Kind auch nicht ganz ohne sind. Leider merk ich meine Niere auch diesmal so langsam wieder ich vermute bald geht's mir auch wieder schlechter...und das obwohl ich jetzt grad erst schon 3 Wochen nur liegen dürfte weil die Plazentaprobleme machte. Vielleicht gibt es auch was womit du dich aus dem Bett heraus ablenken kannst? Wenn die Schmerzen mal erträglich waren hab ich Online französisch gelernt...das war wenigstens etwas Ablenkung wenn man schon wenig anderes tun konnte. Gute Besserung! Und denk dran irgendwann kommt dein Baby und wird dich mit unglaublich viel Liebe entschädigen.


lizzy9888

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Antwort auf Beitrag von Mrs_Capuccina

Ganz lieben Dank für deine aufbauenden Worte. Ich hoffe, dass nur im Notfall eine Schiene gelegt werden muss. Aber schon die Angst ist zermürbend. Ich drücke dir die Daumen, dass deine Schwangerschaft angenehmer wird als die letzte. Liebe Grüße


Aubergine123

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Antwort auf Beitrag von lizzy9888

Hallo, Fühl dich auch von mir gedrückt! Ich wünsch dir gute Besserung und viel Kraft


lizzy9888

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Antwort auf Beitrag von Aubergine123

Danke Ich hoffe, es wird besser


FallenAlone

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Antwort auf Beitrag von lizzy9888

Liebe lizzy, mir geht es ähnlich! Bin in der 23 ssw und vor kurzem wurde mir bei der FD gesagt, ich soll mich schonen, weil die Durchblutung (plazenta - baby) außerhalb der Norm wäre. Aufgrund der schlechten Werte hätte mich die Ärztin ins BV genommen. Bin jedoch bereits im BV - schon seit mehreren Wochen wegen einer Depression. Anfang des nächsten Jahres beginne ich eine Therapie, die ich auch dringend nötig habe. Ich empfinde keine Freude, kann keine Verbindung zu dem ungeborenen Kind aufbauen und wünschte mir oft, ich hätte abgetrieben. An dieser Stelle verharmlose ich meine Gedanken und Gefühle - in Wirklichkeit sieht es noch viel schlimmer in mir aus. Meine Oma litt bereits an Depressionen - sie nahm sich vor einigen Jahren das Leben. Ich konnte mir nie vorstellen, wie ein Mensch diesen Schritt gehen kann. Nun versteh ich es. Es hilft mir, zu wissen, dass meine negativen Gefühle und Gedanken Symptome der Depression sind und NICHT ICH DAS BIN. Ich weiß, dass ich mit therapeutischer Hilfe wieder gesund werde. Das heißt, auch wenn die jetzige Situation ausweglos erscheint - in Wahrheit ist sie es nicht! Ich hoffe, auch du kannst dir dessen bewusst sein! Alles Liebe!


lizzy9888

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Antwort auf Beitrag von FallenAlone

Liebe FallenAlone, danke für deine aufrichtigen Worte. Es geht mir sehr ähnlich wie dir. Auch ich habe Depressionen. Und Angststörungen. Schon seit Jahren. In der Schwangerschaft habe ich versucht, die Medikamente wegzulassen. Das würde ich jetzt nicht nochmal versuchen. Aber es ist das erste Kind und nachher ist man immer schlauer... Durch die Geschichte mit den Nieren habe ich jetzt panische Angst vor den Schmerzen entwickelt und Angst, dass irgendwas nicht in Ordnung ist oder es dem Kind schlecht geht. Ich kann auch keine richtige Beziehung aufbauen zu dem Kind, keine Geschenke annehmen oder mich freuen, wenn andere über das Kind reden. Ich habe solche Angst, dass etwas passiert, dass ich an kaum etwas anderes denken kann. Habe jetzt auch wieder begonnen, Medikamente zu nehmen, aber die seelische Krise ist bereits eingetreten. Ich frage mich auch, was so eine Depression für das Baby bedeutet. Manchmal denke ich auch, dass ich vielleicht gar nicht geeignet bin, Mutter zu sein... Ich bin auch in einem Beschäftigungsverbot, allerdings von Arbeitgeberseite. Bei mir hat das Nichts tun die Depressionen aber eher noch verstärkt. Ich hoffe, dass du zu deinem Kind finden kannst und die Therapie dir dabei helfen wird. Trotz der schrecklichen Situation, in der wir beide uns empfinden, tut es auch gut, wenn man merkt, dass man nicht allein ist, dass auch andere ähnliche Gefühle haben. Alles, alles Gute. Du kannst mir jederzeit wieder schreiben. Lizzy9888