Lyssi
Hallo, ich bin im Mai 37 J. geworden, habe bereits 2 große Kids (Tochter 18, Sohn fast 17). 2008 hatte ich eine Fg, die sehr schlimm für mich war, da "es" während einer Untersuchung im Kh passierte und ich alles mitbekam und sah. Trotzdem war dann für mich klar, ich möchte es irgendwann nochmal versuchen... Die Ereignisse überschlugen sich aber dann so, dass dieses Thema für mich abgehakt war. Heute weiß ich, ich hatte es nur verdrängt, der Wunsch nach einem 3 Kind war nicht weg. Meine Große ist im April 18 geworden, hat auch eine eigene Wohnung. Da der Wunsch nach einem 3 Kind seit einiger Zeit immer stärker wird, frage ich mich natürlich nach dem WARUM. Spielen unterbewusst Sachen mit wie z.B. die Fg damals-der Verlust oder komme ich noch nicht damit klar, dass eines meiner Kinder schon alleine lebt... oder hab ich "Torschlusspanik", weil ich die biologische Uhr schon leise ticken höre... oder oder :( das ist ein belastendes Gedankenkarusell... Ich habe mit noch niemanden darüber gesprochen, da ich mich noch nicht so lange beruflich neu orientiere und mein Umfeld denkt, toll, sie blüht auf in ihrem Job, ist unabhängig und frei, glücklich mit ihrem Partner.... Ist aber nicht ganz so, mir fehlt wirklich was! Beim Thema Baby bin ich nicht der Typ für spontane Hauruckaktionen, daher die vielen Gedanken, die ganz schön aufs Gemüt schlagen können. Mit Ablenkung habs ichs auch schon probiert, Hobbys, ausgehen usw... Aber langsam glaube ich, ich mach mir selbst was vor und arbeite vom Verstand her noch gegen diesen Wunsch an... mein Herz hat sich schon entschieden. Sorry, wenn mein Text durcheinander klingt, aber vielleicht ist hier jemand, der das so ähnlich erlebt / gefühlt hat und mich verstehen kann!? Liebe Grüße
Liebe Lyssi, ich kann dich verstehen. Ich hatte 4 Fg vor meinem 1. Kind. Mein 3. Kind hatte ein Zwillingsgeschwisterchen, welches ich früh verloren habe. Nach den 3 Kindern dachte ich, dass alles gut und vollkommen sei. Trotzdem spukte es in meinem Kopf und Herzen herum, dieses 4. Kindchen. Es wollte dich eigentlich zu uns kommen?! Heute bin ich 40 und die 4. Maus 5 Monate alt. Es fühlt sich heute alles richtig gut und vollkommen an. Ich bin glücklich so wie es ist. Alles Liebe für eure Entscheidungsfindung und wenn ihr euch einig seid, dann folgt eurem Herzen! Liebe Grüße
Klingt so als würdest du dich tatsächlich ganz verrückt im Kopf machen. Das ist sicher sehr anstrengend. Für mich hört sich dein Text - trotz aller Widersprüche und Wirren - an als hätte sich dein Herz im Grunde schon entschieden... Dennoch muss man natürlich auch realistisch durchdenken, was es für Konsequenzen hätte. Finanziell, beruflich, für die Partnerschaft. Verdrängen halte ich aufgrund des Alters für die falsche Methode. Ich habe in den Jahren des Prüfens immer wieder zu jeder Tages- und Nachtzeit bzw in jeder erdenklich günstigen und ungünstigen Situation kurz inne gehalten und mich ganz ehrlich gefragt, hätte ich genau jetzt in dem Moment und in dieser Situation wirklich gerne ein Kind? Und was hätte das für Folgen. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!
Was würdest du in den Minuten vor deinem Tod rückblickend denken? Gut, dass ich das 3. Kind noch bekommen habe. Alles andere war nicht so wichtig. Oder, ach, das 3. Kind hätte ich mir besser gespart, ich wäre mit Mann, Job und den beiden Großen viel glücklicher geworden. ;-) Mich hat das überzeugt, Nummer 2 zu bekommen und ich habe das Gefühl, wir sind komplett.
Huhu Lyssi, ich denke, ich kann Dich verstehen. Ich teile zwar nicht das grausame Schicksal einer Fehlgeburt mit Dir. Aber die Frage, ob noch ein Kind oder nicht hat mich auch JAHRE beschäftigt :) Es hat alles so seine Vor- und Nachteile. Und an sich war ich ja froh, mit dem Gröbsten raus zu sein bei meinem Sohn (6). Auf der anderen Seite fühlte ich mich auch noch nicht "komplett", und mein Mann ebenso... du siehst also, ich bin auch nicht für "spontane Hauruckaktionen" - im Gegenteil. Nun ergab sich aber, dass es plötzlich irgendwie passte. Wir hatten eine kleine Erbschaft gemacht und auch SchwieMu, die sonst strikt gegen ein 2. Enkelkind war, sprach sich plötzlich dafür aus (das erzeugte auch immer Anspannung, auch wenn sie da nicht mitzureden hat eigentlich. man fühlt sich einfach besser, wenn der Zuwachs auch überall willkommen ist). Witzigerweise war ich da ganz frisch schwanger, als sie das sagte, so konnte ich ihr das gleich sagen *lach*. Mit 41 bin ich gleich beim ersten Versuch schwanger geworden - es sollte wohl alles so sein! Mit knapp 42 werde ich unsere Tochter entbinden. Wir freuen uns alle darauf, vor allem aber mein Sohn. Der bastelt fleissig Bücher für seine Schwester, singt ihr jeden Tag etwas vor (steht vor meinem Bauch, küsst ihn und singt "Alle meine Entchen" ). Dieses Mal hab ich auch meine Schilddrüse komplett im Blick, damit ich nicht wieder so absacke, wie beim ersten Kind (beide Male in die Unterfunktion gerutscht, diesmal aber mit Behandlung und auf dem Weg der Besserung). Trotzdem bleiben natürlich Restzweifel: Packst Du das mit 2 Kindern? Vor allem wenn eines oder beide krank sind oder schlimmer: ich krank bin und kaum aufstehen kann. WIe mache ich das mit der Hausaufgabenbetreuung des Kindes und gleichzeitig ums Baby kümmern? Wird es wieder so schlecht schlafen, wie das erste (erste durchgeschlafene Nacht mit 3 Jahren, vorher oft 8-10x raus nachts)? Ist erst jetzt mit 6 nachts trocken geworden. Zudem kommt noch der Zusatzstress, dass das Kind kognitiv viel weiter ist als seine Altergenossen und es in der Schule nur Probleme gab (1x haben wir schon gewechselt! In der neunen geht es besser, aber man muss ständig am Ball bleiben und argumentieren/diskutieren). Dazu dumme Sprüche anderer Eltern, weil wir mit 5 haben einschulen lassen. Zu Hause komponiert er auf dem Klavier erste Stücke und beginnt jetzt, spanisch zu lernen. In der Schule ist er mit 6 in der 2. Klasse und bekommt Matheaufgaben der 3. Klasse (zu Hause aber macht er auch schon Sachen der 4. Klasse, die findet er einfach spannender). Kann ich mich überhaupt noch so um ihn kümmern, wenn das Baby mich vereinnahmt? Das ist ganz schön anstrengend. Vor allem, wenn man sich überall rechtfertigen muss, weil andere das oft nicht verstehen und ich als Eislaufmutter abgestempelt werde :( Was, wenn das Baby wieder so eine kognitive Granate ist? Die Probleme fangen dann ja schon im Kindergarten an... Ich bin echt nur froh, dass die Leute sich für mich trotz meines Alters freuen und nicht da auch wieder tuscheln. So hoffe ich jedenfalls :) Ich denke, das ist bei uns Kopfmenschen nicht so einfach. Aber wenn der Wunsch tatsächlich besteht, dann kommt der Punkt, wo Du einfach handelst. Lass Dir Zeit. Und behalte immer im Blick, dass sich trotz Wunsch evtl. nichts mehr ergibt und nehme den Umstand an, so dass es für Dich okay ist. Das ist einfurchtbarer Balance-Akt, der gar nicht so einfach ist, aber er bringt dich besser und zufriedener durchs Leben. Alles Gute!
Liebe Lyssi, auch @all ;) bin aktuell nicht schwanger, wünsche mir aber auch ein drittes Kind, bin 41. Meine beiden sind 21 Jahre und 8 Jahre alt. Beide nicht "geplant", aber: gewollt! Und das meine ich genau so wie es da steht! ;) Sehe es auch so, wie schon jemand anderes geschrieben hatte: Denke, du hast dich mit dem Herzen/emotional längst f ü r ein weiteres Kind entschieden bzw. hast den Wunsch. ;) :) Klar sollte man nicht völlig naiv Kinder bekommen ... ABER: es gibt letztlich kaum je den wirklich absolut idealen Zeitpunkt! Und den gab es auch noch nie (siehe auch Weltgeschehen/Geschichte, aber eben auch ganz persönliche Lebensumstände ...). Wir bekommen (hier "bei uns so" jedenfalls) Kinder nicht aus rationalen, sondern aus emotionalen Gründen. Sicher ist es ratsam und vernünftig, zu durchdenken, ob und wie man es also schaffen könnte/kann - aber: die Dinge entwickeln sich sehr oft anders als erwartet ... - das zumindest hat mein Leben mich gelehrt (auch wenn das nun geschwollen klingt ;P ). Und die Kinder sind einfach auch verschieden(e) (Persönlichkeiten) - von Geburt an bereits! - Man kann daher nicht wissen, ob ein weiteres Kind (auch/wieder) "anstrengend" wird oder nicht ... ... ... ! Und die eigentliche Gründen, warum man sich - auch zu bestimmten Zeiten im Leben - je individuell ein Kind wünscht, sind oft gar nicht soo verschieden. 8) ;) Es gibt zwar verschiedene, aber letztlich sind die von Frau zu Frau dann so verschieden doch nicht. ;) Eben: da spielt auch viel Unbewusstes mit rein bzw. Dinge, die man (noch) nicht so recht erkennt oder: erkennen will ;) - die man also eher noch verdrängt, überspielt, leugnet (vor sich selbst vor allem und zunächst mal). Manches wird einem erst Jahre später bewusst (oder auch nie ;P ). Das hängt wiederum von der eigenen Persönlichkeit/Reflektiertheit ;) ab. Ich habe bei mir nur festgestellt, dass ich weder das eine noch das andere Kind "bereut" habe: nachdem sie geboren waren! Hatte zuvor auch oft und vielfältige ZWEIFEL! ;) Auch während der Schwangerschaften noch. Aber mit Geburt nicht mehr und auch später nicht. Klar fragte ich mich immer wieder: wie wäre es gewesen, hättest du die Kinder nicht bekommen oder später oder nur eins ... - was hättest du in/mit deinem Leben dann getan/erlebt ... ... ... . Aber es ist so wie es ist gut und richtig - nicht aus "Pragmatismus", sondern weil ich eben weiß, dass meine Kinder beide nicht geplant, aber eben also gewünscht (! ;) ) waren und ich denke, die Herzensentscheidungen sind letztlich immer die, auf die man hören sollte und denen nicht gefolgt zu sein man "eines Tages" am ehesten, am meisten bereut ... . Alles Gute!! :)
Hallo Lyssi, ich kann nur sagen: was ist so schlimm daran sich ein Kind zu wünschen. Das ist eines der natürlichsten Dinge der Welt. Darum dreht sich doch ursprünglich das ganze Leben. Klar wir sind moderne Menschen, die sich mit allerlei tollen Dingen ablenken können und sich ihre Erfüllung in tausend anderen Dingen suchen können, aber ich kann aus eigener Erfahrung auch sagen: Ein echter Kinderwunsch lässt sich nicht durch rationale Dinge wegdiskutieren und löst sich auch nicht durch ein tolles Hobby in Luft auf. Kinder sind eine wirkliche Aufgabe und Bereicherung im Leben und ich kann dir nur sagen: Folge deinem Herzen. Später wirst du es vielleicht bereuen. Man baucht auch keinen Grund um sich ein Kind zu wünschen. Gerade dann wenn man vielleicht eigentlich alles im Leben schon erreicht hat fehlt einem genau noch dieser Punkt. Also folge deinem Herzen...wenn es richtig ist, wird es auch kappen.