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Zu satt zum Einschlafstillen

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Zu satt zum Einschlafstillen

Nuca

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Hallo zusammen, bisher habe ich zu meiner Problematik nichts im Internet gefunden. Daher hoffe ich hier auf Hilfe. Unsere Tochter ist fast 14 Monate alt und ich begleite sie mit Einschlafstillen in den Schlaf. Ich möchte daran eigentlich auch nichts ändern, wobei sie auch durch den Papa schon ins Bett gebracht wurde, jedoch nicht ohne zumindest ein wenig Protest. Mittlerweile isst sie wirklich gut Abendessen von 18-18.30 Uhr, wenn es länger dauert. Wir bringen sie gegen 19.30 Uhr ins Bett. Einschlafstillen mache ich immer mit der gleichen Brust. Es ist so, dass sie immer den Milchspendereflex auslöst - non-nutritives Saugen kann sie nicht. Es kommt immer Milch. Sie muss die Brust also völlig leertrinken, bevor sie zum Nuckeln kommen kann. Da sie aber vom Abendessen satt ist, quält sie sich förmlich. Wälzt sich immer, während sie noch irgendwie an der Brust ist, stöhnt und schluckt behäbig. Dann dockt sie ab und wieder an, kommt überhaupt nicht zur Ruhe. Sie akzeptiert allerdings zu keiner Zeit, ohne die Brust einzuschlafen, wenn Mama da ist. Meine Brust ist tatsächlich auch immer recht voll, weil sie ja "denkt", dass das Angebot ja abgenommen wird. Mausi versucht sich ja irgendwie zum Ziel der leeren Brust zu bringen. Seit einer Woche geht es jetzt schon so, dass ich dann den Papa holen muss, der übernimmt. Das ist für Mausi natürlich echt schlimm wegen der Trennung von Mama. Und das möchte ich ja eigentlich auch gar nicht. Wir haben uns schon überlegt, dass ich sie nach dem Umziehen in den Schlafsack nochmal auf dem Schaukelstuhl stille und Papa sie anschließend ins Bett bringt. Dann kann sie wenigstens entscheiden, wie viel Milch sie will, kommt aber andererseits wieder nicht zum Nuckeln. Ich bin mir noch unsicher, ob wir das so machen sollten. Schnuller wollte sie übrigens noch nie. Ich habe von diesem Fall noch nie gelesen, bei allen anderen scheint es immer zu klappen: entweder weil die Brust nicht zu viel Milch hat oder weil die Kids irgendwie saugen, ohne Milchfluss auszulösen. Kennt jemand die Situation oder hat einen Tipp für uns? Lieben Dank vorab


Chriss123

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Kenn ich so gar nicht. Klingt unangenehm für euch alle. Ich hoffe, ihr findet eine Lösung. Folgendes hat mir mal eine Freundin erklärt: Als sie abstillen wollte und Milchstau bekam, sollte sie von Hand ausstreichen statt abzupumpen. Weil abpumpen die Milchproduktion anregt, ausstreichen aber nicht. Dementsprechend könntest du vielleicht vorm Einschlafstillen ausstreichen und die Menge, die deine Tochter trinken muss so definitiv für den jeweiligen Abend reduzieren. Aber direkt auch langfristig, wenn meine Freundin mir es richtig erklärt hat.


Bero2022

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Ich lese, dass du das Einschlafstillen weiter möchtest, aber die Frage ist doch, ob es für dein Kind noch das richtige ist. Dein Kind hat sich weiter entwickelt und nimmt jetzt abends genug Nahrung zu sich, so dass es satt ist. Grundsätzlich wunderbar! Warum dann das satte Kind an eine volle Brust anlegen. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit ein neues Einschlafritual zu etablieren. Dafür musst du aber erstmal umdenken und dich von dem Wunsch alles beim alten zu belassen verabschieden und zum anderen deinem Kind neue Wege aufzeigen, wie es ohne Brust in deiner Gegenwart in den Schlaf findet. Das kann natürlich auch erstmal etwas dauern und ist auch nicht einfach. Versteh mich nicht falsch. Stillen ist klasse. Aber es muss sich den Gegebenheiten und Entwicklung des Kindes anpassen. Ein sattes Kind abends an eine volle Brust anzulegen, nur damit sich das Kind dann -wie du schreibst- quält, macht keinen Sinn. Es ist zwar schön, wenn man ein Einschlafritual gefunden hat, dass man als Mutter beibehalten will, aber das Kind signalisiert einem ja schon, wenn es Zeit für was neues ist. Was genau das richtige neue Einschlafritual für euch beide ist, müsst ihr wohl gemeinsam rausfinden.


Rachelffm

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ich stimme bero zu. es heißt ja stillbeziehung. eine beziehung funktioniert nur, wenn es alle wollen. das ist hier ja wohl nicht der fall. würdest du dein kind zwingen seinen teller leer zu essen, wenn es klar sagt, das es satt ist? wohl eher nicht, oder? du bekämpft das natürliche sättigungsgefühl. eine brust ist auch kein eimer, der leer wird. der körper produziert die milch nach. hätte ein kind einen unbegrenzten magen, könnte es 24/7 an der brust trinken und es würde immer noch was kommen. akzeptiere, dass dein kind sich weiterentwickelt hat und überleg dir ein neues einschlafritual. es ist ok, wenn du traurig deswegen bist, weil du es dir anders wünschst, aber da musst du eben durch. das neue ritual wird erstmal auf protest stoßen, langfristig gesehen wird es euch aber weiter bringen. überleg dir vorher gut, wie du es anstellen möchtest. fang nichts an, was du nicht die nächsten monate/jahre durchziehen möchtest. das kind wird größer und schwerer. in dem alter war unser ritual ein bilderbuch anzugucken, kuscheln und singen.


Nuca

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Vielen Dank erstmal für eure Rückmeldungen! Eure Impulse finde ich sehr wertvoll. Mein Unterbewusstsein hat auch schon angeklopft und wollte mir sagen, dass der alte Weg nicht mehr der richtige ist. So klein unsere Maus noch ist, beginnen nun schon die ersten Abschiede von Ritualen. Ich habe vermutlich bisher daran festgehalten, weil ich gesehen habe, wie sehr sie die Beruhigung durch die Brust genießt. Und auch ich genieße das Kuscheln. Andererseits ist es so, wie ihr sagt, dass ich sie nicht damit quälen soll. Und prinzipiell funktioniert das Schlafengehen durch Papa auch mit Bilderbuch und Kuscheln und im Notfall auch nochmal mit einem Einschlafvideo bei Youtube. Das Brustausstreichen hätte übrigens insofern keinen Erfolg, dass die Brust nicht sooo voll ist, dass ein Ausstreichen möglich ist. Sie ist gut gefüllt, aber vom Milchstau bin ich da immer noch entfernt - war aber auch kein schlechter Ansatz. Ich scheue mich ehrlich gesagt vor dem Weg des Protests, aber sich wird das nicht das einzige Mal bleiben. Liebevolle und geduldige Konsequenz muss ich erstmal lernen. Am letzten Mittwoch Abend habe ich ihr tatsächlich irgendwann die Brust verweigert, weil sie einfach überhaupt nicht zur Ruhe kam und voll war. Sie hatte auch schon leicht gespuckt. Der Papa war an dem Abend eben auch nicht da. Es gab dann eine 30 minütige Trauereskalation, als würde eine Welt zusammenbrechen. Ich habe sie auch getröstet und noch ein Buch vorgelesen, mit ihr gesprochen etc.. Das war echt herzzereißend für mich, aber am Ende ist sie schluchzend neben mir eingeschlafen. Das war schlimm. Davor habe ich echt Angst. Diese Geduld aufzubringen, mich über mein Mitgefühl hinwegzusetzen und das Gute im neuen Weg zu sehen. Habt ihr dazu noch ein paar aufbauende Worte? Habt ihr vielleicht eigene Erfahrungen zum Thema Einschlafen?


Rachelffm

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schön, dass du das annehmen möchtest. ganz ehrlich, 30 minuten protest beim ersten mal sind "super". zieh das mal ne woche durch und du wirst sehen, dass es von tag zu tag schneller geht und der protest zurück geht. jeder meckert doch, wenn er etwas liebgewonnenes, gewohntes, nicht mehr bekommt. stell dir vor deinen lieblingssnack gibts nicht mehr im supermarkt. natürlich bist du sauer, wenn du vorm leeren regal stehst. also probierst du eben was anderes. beim ersten mal denkst du dir doch auch hmm, schmeckt vlt, aber es ist halt nicht der alte snack, ich will den zurück! irgendwann hast du dich dran gewöhnt und isst dann eben das andere beim lieblingsserie gucken. so ist es eben auch beim einschlafen und anderen dingen. man sollte z.b. irgendwann auch mal aufhören die kinder anzuziehen und sie selbst machen lassen, auch wenns erstmal länger dauert...


JoMiNa

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Du hilfst deinem Kind am meisten, wenn du klar und verlässlich bist. Sie muss sich auf deine Worte verlassen können. Wenn du also das Gefühl hast, die Brust tut ihr in der Situation nicht gut, dann sag ihr das, und zieh es schnell durch. Das ist für ein Kind besser zu verkraften, als eine Mama, die zweifelt und zögert. Vielleicht hilft dir diese Vorstellung, wenn du das nächste Mal eine unangenehme Entscheidung treffen musst. Das wird jetzt zunehmend immer häufiger passieren, da deine Tochter sich weiterentwickelt und ihren eigenen Willen entdeckt. Da kommt noch sehr viel Protest wegen allen möglichen Dingen auf dich zu Du musst ausprobieren, was besser funktioniert, nochmal kurz stillen vor dem einschlafen, oder lieber abends erst gar nicht anbieten. Ich verspreche dir, auch wenn das Stillen wegfällt, werdet ihr noch sehr viele innige Momente haben. Sei es, wenn dein Kind ankommt, um mit dir zu kuscheln, dich tröstet, weil du dir weh getan hast, oder dir Löcher in den Bauch fragt, weil Mama einfach alles weiß


Nuca

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Wir haben jetzt ein paar Abende hinter uns und ich wollte mal Rückmeldung geben, wie es so lief. Wir haben drei Abende das Einschlafen direkt mit dem Papa gemacht. Ich habe sie nochmal kurz vorm Zubettgehen auf dem Schaukelstuhl gestillt. Hat ihr wohl gut getan die Portion Mamabindung kurz vorm schlafen, denn der Protest war nur noch geringfügig. Papa hat im Bett noch Bilderbuch geguckt mit ihr und gesungen und in den Schlaf gekuschelt. Am 4. Abend wollte ich dann auch Mal wieder übernehmen und habe es mit Einschlafstillen gemacht. Hab mich deshalb dazu entschlossen, weil die Brust nicht so voll war. Vermutlich als Anpassung an die Abende zuvor, wo abends um diese Zeit ja nicht so viel Milch abgerufen wurde. Also klappt auch Mal mit Papa, mal mit Mama inkl. Brust. Mit dem Wechsel bin ich durchaus zufrieden. Danke euch für euren Input. Werde künftig darauf achten, den Weg entwicklungsorientiert einzuschlagen und dabei sicher und verlässlich auftreten, damit Mausi eine Orientierung hat.