Elternforum Kinderwunschbehandlung

Samenspende Umgang

Samenspende Umgang

krümmelchen2021

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Hallo ihr Lieben, heute war der Tag der Tag und mein Mann konnte die TESE hinter sich bringen. Leider war diese nicht erfolgreich. Wie haben uns im Vorfeld lang über die unterschiedlichen Szenarien unterhalten und es steht für uns fest, dass wir nun den Weg der Samenspende einschlagen werden. Gibts hier Frauen/Paare die diesen Weg gegangen sind? Wie habt ihr es den Umfeld mitgeteilt und wann? Das das Kind über die Zeugung aufgeklärt wird steht für uns außer Frage, aber in der allgemeinen Kommunikation habe ich viele Fragezeichen. Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen. Liebe Grüße


Marlis1987

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Huhu, also ich habe damit keine Erfahrung, dennoch würde ich es nur sehr engen Bezugspersonen erzählen, wenn überhaupt. Das geht niemanden außer euch etwas an. Die Leute wissen wahrscheinlich, dass ihr vielleicht in einer Kinderwunschbehandlung etc seid - das reicht doch eigentlich erstmal, oder? Von den genauen Techniken und Möglichkeiten haben die meisten eh keine Ahnung (ich auch nicht). Dein Mann wird der Vater fürs Kind sein (mehr müssen die Leute doch gar nicht wissen) auch wenn er es nicht gezeugt hat. Wenn das Kind auf der Welt ist und etwas älter ist, kann man damit ja immernoch offen umgehen, wenn man es unbedingt möchte. Niemand fragt doch eigentlich wie das Baby entstanden ist.


Katz_Lisa

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Antwort auf Beitrag von Marlis1987

Hallo :) Also ganz so einfach wie meine Vorrednerin finde ich das Thema bzw den Umgang damit nicht. Wenn es nur das Kind und die engste Umgebung wissen „darf“, dann kann das Kind auch nicht frei darüber reden und muss seine Entstehung als Geheimnisse behandeln. Das fände ich persönlich nicht gut. Ich hätte zu viel Sorge, dass die Entstehung „als Geheimnis“ auch automatisch vom Kind als etwas Negatives, das es zu verheimlichen gilt, empfunden wird. Auch darf man nicht vergessen, dass eine Samenspende keine gewöhnliche Kinderwunschbehandlung ist. Sie kann die Unfruchtbarkeit eines ganz bestimmten Mannes schließlich nicht heilen. Das heißt jetzt nicht, dass dein Mann nicht der Vater sein wird. Er wird selbstverständlich der soziale Vater sein, aber eben nicht der biologische. Das ist nicht unbedingt schlechter, aber bei manchen Punkten eben doch nicht irrelevant.


Katz_Lisa

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Unser Sohn ist übrigens ebenfalls ein Spenderkind und alle wissen es. Das ist für uns natürlich einfacher, weil wir ein lesbisches Paar sind. Da ist das Thema Spender ja offenkundig und nicht mit Scham, Trauer oder Enttäuschung verbunden, weil es von Anfang an klar war, dass wir einen benötigen. Alles Liebe!


Belly-Monkey

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Ich bin Solo-Mama. Ich bin also als Single-Frau mit Spendersamen schwanger geworden und habe nun einen ganz wunderbaren Sohn - der von Anfang an Bescheid wissen wird, wie die Umstände seiner Zeugung waren. Das wurde mir auch von der Psychologin, die die Cryobank leitet, so empfohlen. Ich verteile diese Info natürlich nicht wie Süßigkeiten, aber wenn die Sprache darauf kommt oder explizit nachgefragt wird, sage ich die Wahrheit. Ganz ohne Scham. Und gerade weil ich ja keinen Partner habe, kam die Frage während meiner SS (und danach) von allen - bishin zu Kollegen. Ich habe von niemandem eine negative Reaktion deswegen erhalten. Sieh es doch mal so: Wenn ihr dieses Leben mit einer Lüge aufbaut, werdet ihr immer in der Lüge gefangen sein - inkl. dem Kind. Und wenn die Lügenblase platzt, wird es unschön. Zudem muss man da vielleicht sogar rechtliches beachten, denn soweit ich weiß hat jeder volljährige Mensch einen Anspruch auf die Kenntnis seiner Herkunft. (Was das für rechtliche Konsequenzen hat, weiß ich aber nicht.) Es ist doch keine Schande, dass dein Mann keine Kinder zeugen kann - es sei denn, es versetzt dem Ego deines Mannes einen Knacks. Aber dann habt ihr ein ganz anderes Problem als die Frage, ob ihr den Spendersamen verheimlichen sollt oder nicht. Also hier definitiv eine Stimme für "mit offenen Karten spielen". Und zwar mit erhobenem Haupt. Ein schöner Satz der erwähnten Psychologin übrigens bei der potentiellen Frage des Kindes, warum man diesen Weg gegangen ist: "Wir haben uns dich so sehr gewünscht und lieben dich so sehr, dass wir sehr gerne auch diesen ungewöhnlichen Weg gegangen sind." Abgewandelt kann das natürlich auch ein guter Satz für jeden sein, der komisch oder gar abweisend auf eure Entscheidung reagiert.


krümmelchen2021

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Hallo ihr Lieben, danke für eure Meinungen. Ich möchte nur kurz klar stellen, dass es nicht zu Debatte steht das Umfeld nicht zu informieren. Die Frage war eher nach dem wie. Nach so einer Nachricht sind die Gedanken etwas unsortiert. Wir haben nun viele Gespräche geführt und werden die Leute informieren sobald das Thema aufkommt. Ob das nun vor der Behandlung, in der Schwangerschaft oder in den ersten Lebensjahren ist- verheimlicht wird nichts :) Ich denke das passt auch zu euren Aussagen. Insbesondere danke an jene die selbst Erfahrungen damit gemacht haben & heute glücklich mit dem Weg sind. Es tut gut davon zu hören. Liebe Grüße