Naranja89
Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und habe auch lange überlegt, ob ich mich wirklich in einem Forum für Kinderwunschbehandlung anmelden soll. Aber da ich mittlerweile feststelle, dass nur Frauen mit dem gleichen Schicksal mich wirklich verstehen können, habe ich mich nun doch entschlossen, mich hier anzumelden. Kurz zu mir, ich bin 32 Jahre, werde bald 33. Wir versuchen nun seit 2019 schwanger zu werden. Leider ohne Erfolg. Das PCO-Syndrom lies sich mit Metformin gut regulieren, jedoch keine Schwangerschaft herbeiführen. Clomifen, damit ich hatte ich zumindest ein Ei, aber keine Schleimhaut in der es sich hätte niederlassen können. Bei einer Bauchspiegelung Ende 2020 wurde zusätzlich leichte Endometriose und Unterleibsverwachsungen festgestellt und entfernt. Nach den ersten Untersuchungen in der KiWu-Klinik wurde uns zu einer IVF geraten. Hiermit hätten wir die besten Chancen. Nach langem Überlegen, habe wir uns diesen Monat dann dazu entschlossen, einen Versuch zu wagen. Ich hatte gestern meine 3. Ultraschalluntersuchung während der Behandlung mit Ovaleap. Die Eizellen wachsen zwar, jedoch sind sie aktuell noch zu klein um die Punktion festlegen zu können. Die Ärztin meinte, evtl. muss man beim nächsten Termin (morgen) schauen, ob man den Zyklus abbricht und somit einen Versuch bei der Krankenkasse spart. Der nächste Zyklus bzw. Versuch würde dann mit einer stärkeren Dosis begonnen werden. Die Nachricht hat mich gestern etwas aus der Bahn geworfen, so schien doch eigentlich alles auf eine gute Entwicklung hinauszulaufen. Wieder ein Rückschlag in meiner Kinderwunschgeschichte. Soviel erstmal zu meinen bisherigen Erfahrungen, meine eigentlich Frage an euch ist, bei all den Hormonen, Termindruck (ich weiß nicht, ob ihr alle nebenbei noch berufstätig seit), Belügen der Kollegen*innen, Hoffen und Bangen, Zerbrechen und sich wieder zusammensetzen, Gute Miene machen, wie schafft ihr es, euch psychisch auf Stand zu halten. Meine Angst gilt schon lange nicht mehr dem, ob wir Kinder kriegen oder nicht, sondern viel mehr dem, dass ich, nach so vielen Kraftanstrengungen (mal abgesehen vom finanziellen) und einem doch negativen Ergebnis, einfach daran zerbreche. Wie schafft ihr es, euch nach Fehlschlägen, wieder zu motivieren, den nächsten Versuch zu wagen? Erneut zu Spritzen, Termine zu machen, Kollegen was vorsäuseln. Was gibt euch die Kraft? Da mein Mann und auch meine Freundinnen zwar zuhören und da sein können, sich aber nicht wirklich in die Situation hineinversetzen können, wende ich mich an euch. Ich hoffe hier ein bisschen Hoffnung und Trost in einem zu finden. Viele Grüße Birgit
Liebe Birgit, ich glaube jede hier kennt das Gefühl, nicht mehr weiter zu wissen und auch das Gefühl keine Kraft mehr zu haben. Euer Weg ist schon lang, aber gerade ab Betreten der Kiwu Klinik steigen Eure Chancen enorm. Ich verstehe, dass Du sehr enttäuscht bist, aber ich habe schon oft gelesen, dass die ersten 1. - 2. Zyklen in der Klinik ein kleines "Try and Error" Spiel sind. Die Ärzte müssen erst raus finden, welches Behandlungsprotokoll zu dir passt, welche Medikamente wirken und du gut verträgst. Das ist alles nicht so einfach. Ich versuche nach einem misslungenen Versuch nach vorne zu schauen und weiter zu kämpfen. Der Wunsch nach diesem Kind ist so groß, den kann und will man nicht aufgeben. Ich rede mit Betroffenen und Nicht-Betroffenen. Mit Freunden und auch mit Familie. Ich lese viel und manchmal, schiebe ich das alles weg und lebe einfach. Genieße das hier und jetzt, treibe Sport und lenke mich ab. Psychisch ist das die größte Belastungsprobe, die ich in meinem Leben bisher erfahren musste (trotz psychischer Vorerkrankung). Aber irgendwie macht man immer weiter. Liebe Grüße Astrid (kurz vor ihrem 4. Transfer)
Hallo, ohja ich kann dich nur zu gut verstehen.
Bei mir ist es noch ein Tick verschärfter. Bei uns verheimlichen wir es auch noch vor meiner 15 jährigen Tochter . Das mit den Freunden und Kollegen ist dagegen ein leichtes.
Ich befinde mich momentan in meiner 4. Icsi und bin heute TF+6. Dieses warten ist für mich immer das aller schlimmste.
Wie ich das psychisch aushalte kann ich mir auch oft nicht erklären. Ich war deshalb auch schon bei einer Doula. Das hat mir viel geholfen.
Ich drücke dir fest die Daumen
Hallo Birgit, ich kann dich gut verstehen. Ich habe auch PCOS mit nichtvorhandenem Zyklus, das erst in der KiWuKlinik richtig diagnostiziert wurde. Mein FA hat da vorher vergeblich dran rum gedoktert und ich musste wegen Corona lange auf mein Erstgespräch warten, so dass da ein Jahr "vertrödelt" wurde. Dann haben wir es 7 Monate mit Letrozol, Auslösen und GVnP probiert, ohne Erfolg, weil - wie sich dann bei Kontrolle rausstellte - das SG zu grottig war. Mit Letrozol hat sich auch bei mir die Schleimhaut nicht gut aufgebaut. Ich war so frustriert. Wegen des schlechten SG haben wir dann eine ICSI gemacht. Den ersten Versuch mussten wir abbrechen, weil ich kaum auf die Stimulation reagiert habe. Meine KiWuKlinik hatte wg PCOS und meinem geringen Gewicht die Sorge, dass es zu einer Überstimulation kommt und mir darum Rekovelle verschrieben. Das hat so gar nicht geklappt (nur ein reifer Follikel) und ich war am Boden zerstört, ich dachte, das wird nie was. Meine Klinik sagte mir dann, dass man mit PCOS oft schwierig einzustellen ist in der Stimulation, da es bei uns wie ein An/Aus-Schalter wäre - entweder es tut sich gar nix oder gleich richtig viel. Wir haben es direkt weiter probiert (ich wollte keinen Zyklus pausieren, weil das bei mir dann immer so ein Aufwand ist mit Medis zur Blutung auslösen), diesmal mit Gonal-F. 13 punktierte Follikel, 8 reif, alle befruchtet, 5 eingefroren, 2 an Tag 2 stehengeblieben, 1 an Tag 3 zurückbekommen - und jetzt bin ich in der 10. Woche schwanger. Noch vor drei Monaten hätte ich nie gedacht, dass wir mal so viel Glück haben und es nach dem ganzen Vorlauf dann bei der ersten ICSI klappt. Nach dem Transfer lag ich jedenfalls zitternd auf dem Sofa, ich hab erst dann gemerkt, wie unglaublich anstrengend alles war und hätte wahrscheinlich nicht direkt einen weiteren Versuch drangehängt. Mir hat geholfen, dass ich vor der ICSI mit meiner Kollegin gesprochen habe und gesagt habe, dass ich in KiWuBehandlung bin. Ist insofern unproblematisch, weil wir beide die Personalabteilung sind und da auch keine Infos nach draußen dringen :-) Da wir ohnehin mit flexiblen Zeiten arbeiten und man dringende Arzttermine auch ohne Rücksprache in die Arbeitszeit legen kann, waren auch die ständigen Untersuchungen relativ entspannt, meine Klinik liegt auch nicht weit weg und quasi auf dem Arbeitsweg. Da hatte ich einfach Glück. Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg im nächsten Anlauf!
Hallo, ich kann das sehr gut nachvollziehen. Es ist kein Thema, über das man leicht spricht. Ich habe das Glück (oder sie das Pech), dass ich eine Freundin in einer ähnlichen Situation habe. Wobei sie sich noch nicht zu einer KiWu-Behandlung durchgerungen hat. Trotzdem versteht sie meine Situation. Tatsächlich kenne ich einige, die ebenfalls nach einer KiWu-Behandlung schwanger geworden sind. Mit einigen von ihnen habe ich vorab gesprochen und gefragt, wie ihre Erfahrung sind. Von "super, hat auf Anhieb 2x geklappt" bis "war zwei Jahre dort bis zum Erfolg" war da alles dabei. Doch am Ende hat es jeder von ihnen geschafft. Wobei ich kinderlose nicht gefragt habe, ob sie Erfahrungen diesbezüglich haben. Aber ingesamt scheinen die Chancen gut zu stehen. Bewusst verheimliche ich es niemanden, aber gerade auf der Arbeit erfinde ich Ausreden, was plötzliche Fehltage angeht. Ich habe keine Angst vor Benachteiligung oder so, habe sogar überlegt, ob ich meinen Vorgesetzten etwas sage. Aber es ist doch sehr privat und man geht nicht gern mit hausieren. Ungeplant mussten wir es Eltern und Schwiegereltern erzählen (Transfertermin war ein Treffen mit ihnen angesetzt). Im Nachhinein hätte ich mich lieber krank gestellt und wäre das ganze Wochenende weg geblieben. Während Leute, die das kennen/ in ähnlicher Situation sind eher warten, bis man von sich aus anfängt, sind die etwas fordernder. So werden wir gefragt, wann wir das nächste Mal etwas planen und das setzt mich zusätzlich unter Stress. Ich muss noch meine Kräfte sammeln, damit ich ihnen das sagen kann. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter, aber wenn sie mit-fiebert dann leidet sie auch mit. Und für mich sind es mehr Leute, denen ich sagen muss, dass es nicht geklappt hat. Das werde ich im nächsten Zyklus auch unterbinden - denn das raubt die Kraft. Was mir Kraft gibt ist ein kleines Fünkchen Hoffnung. Das bringt dir wahrscheinlich jetzt nicht viel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich über 3 ICSIs mache, wie einige hier. Aber bei mehreren Themen denke ich im Nachhinein: "Ach, hätte ich doch nur..." Mein Anspruch ist beim KiWu am Ende zurück zu blicken und zu sagen "Ich habe getan, was möglich ist." Aktuell habe ich das Gefühl noch nicht, deshalb starte ich demnächst in den 2. Versuch nach ein paar Monaten Pause. Wenn der scheitert, werde ich wieder eine Pause machen, in mich horchen und entscheiden, ob ich einen 3. Versuch wagen möchte.
Ich habe am Anfang viel zum Thema gelesen und rede viel mit meinem Mann darüber, wie es mir und uns geht. Was eine echte Hilfe war, war der Support meiner Kolleginnen und Chefinnen nach der ersten Fehlgeburt, da habe ich dann auch erzählt, daß es nur künstlich geht. So musste ich mir keine ausreden mehr einfallen lassen für die arzttermine, die Nebenwirkungen der Stimulation oder die krankentage nach Punktion - und alle haben mir die Daumen gedrückt. Nach der nächsten Schwangerschaft mit tragischer frühgeburt lagen dann auch im Familien- und Freundeskreis die Karten offen auf dem Tisch - ein verständnisvolles Umfeld und nix verstecken zu müssen sind Gold wert. Wir sind jetzt im 4. Kiwu Jahr, ich bin jetzt in der 30.ssw. Mir hat geholfen und hilft immer noch, über meine Gefühle, Ängste und den ganzen Prozess sprechen zu können.
Vielen lieben Dank für eure tollen Nachrichten. Das hilft mir sehr, dem morgigen Tag, egal wie es ausgeht, entgegen zu treten und das anzunehmen was dann halt kommt. Besonders deine Antwort majalino hilft mir sehr. Tatsächlich habe ich nie darüber nachgedacht, dass PCO echt mies ist und man die Behandlungen nur "ausprobieren" kann. Und die Ärzte tun schon ihr bestes. Schließlich muss jeder Diabetiker und jede Schilddrüsenpatientin auch "eingestellt" werden. Danke dir, fürs ins Bewusstsein rufen. Ich habe, Gott sei dank vor einiger Zeit meine Chefin eingeweiht, so dass es bei Krankmeldungen etc. keine Probleme gibt. Jedoch möchte ich meine Kolleginnen nicht einweihen, da bei uns so eine Art "Wer Schwanger wird, lässt das Team im Stich"-Mentalität herrscht. Für die bedeutet schwanger auch gleich immer weg. Ich will nicht, dass sie sich (Achtung Wortspiel) über ungelegten Eier Sorgen machen. Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Hallo Birgit,
Ich glaube, hier kann dich jeder verstehen.
Ich selbst war bereits zu Beginn der KiWu-Behandlung nervlich schon ziemlich angekratzt, da wir 2 wirklich schlimme Jahre hinter uns hatten (Krebsdiagnose Mutter, Einschläfern meines Seelenhundes, Horror-Monate auf Arbeit wg Personalmangel, Wasserschaden im Neubau wg vergessener Rückstauklappe...).
Die Diagnose "Sie brauchen eine ICSI, Ihr Mann hat quasi keine Spermien, die vorwärts schwimmen, ach ja, und übrigens ist Ihre Eizellreserve fast aufgebraucht" war nur eine neue Katastrophe von vielen.
Dann begann die "Suche nach Passierschein A38", wir wurden zu allen möglichen Ärzten geschickt - das Koordinieren mit meinem Dienstplan war einfach nur der Horror. Wir sind auch brav überall hin gelaufen, wir wollten ja, dass es los geht. Krankenkassenwechsel, alles schnell schnell noch erledigt. Dann sollte es endlich los gehen, und die Ärztin sagt zu mir:"Ihr HCG-Wert ist zu hoch, wir können nicht stimulieren, melden Sie sich nächsten Monat."
Auf Nachfragen wurde mir dann erklärt, ich sei schwanger gewesen und hätte einen unvollständigen Abgang gehabt. Der HCG Wert lag bei 1,3, also voll im Normbereich. Ich sollte Progesterontabletten nehmen, um den Wert zu senken. Oder am besten gleich zu einer Ausschabung gehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich dann wirklich einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen und stand wegen der Doppelbelastung Job und Kinderwunschbehandlung kurz vor einem Burnout. Mit meinem medizinischen Hintergrundwissen hab ich zu dem Zeitpunkt die Reißleine gezogen und mir eine Zweitmeinung geholt. Ich soll Progesteron nehmen, um einen Abgang zu fördern? Ich soll zu einer Ausschabung obwohl im Ultraschall alles ok ist?
Ich hatte das Glück, dass mein Mann da voll dahinter stand und mir - so gut er es konnte - Halt und Trost gegeben hat. Ich habe mit einer ehemaligen Kollegin, die selbst sehr nah am Thema war (wie nah, habe ich auch dann erst erfahren) viel telefoniert.
Ich bin joggen gegangen, diese Stunde mit meinem Hund alleine war mir heilig. Und durch die Arbeitsbelastung hatte ich tatsächlich nicht so viel Zeit, nachzudenken.
Was uns gerettet hat, war dann tatsächlich der Klinikwechsel. Die haben richtig Meter gemacht und wir konnten tatsächlich 4 Wochen später in unsere erste ICSI starten.
Die Hormone habe ich besser vertragen als befürchtet, auch die Narkose habe ich gut weg gesteckt. Meine Klinik hat versucht, bei den Terminen Rücksicht auf meine Arbeitszeiten zu nehmen, und 2x hatte ich tatsächlich frei.
Wenn Fragen aufkamen, hab ich es immer auf meine Schilddrüse geschoben.
Und ich wurde im ersten Versuch schwanger, bin heute 12+4. Ich hatte unglaubliches Glück, dass es gleich geklappt hat. Das weiß ich. Ich bin so glücklich, dass wir hoffentlich in 6 Monaten ein Baby im Arm halten. Dass ich meiner kranken Mutter noch ein Enkel schenken kann. Dass mein Kind mit Hund aufwachsen wird.
Wenn du dich nicht gut aufgehoben fühlst, wechsel die Klinik. Gleich. Und wenn du denkst, es bricht alles über dir zusammen und du schaffst es nicht mehr, hol dir Hilfe!
Lass dich 2 Wochen krank schreiben, nehm dir im Zweifel ne Auszeit. Warte damit nicht.
Zieh jemanden ins Vertrauen, am besten auch eine Kollegin, der du vertraust. Die dir ein bisschen den Rücken frei hält.
Ich wünsche dir alles Gute!!
Mir ging es ähnlich, der , ,Druck und Sorgen mit allem klar zukommen, aber wenn man erstmal anfängt dann läuft es schon... Wir haben auch erstmal mit niedriger dosis angefangen und musste auch abbrechen weil ich zu wenig eizellen hatte...und beim zweiten mal waren das dem arzt genug, hab ja auch dir volle Ladung gespritzt irgendwas mit 300...ging dann auch ganz schön ins Geld...aber am Ende hatten 16 eizellen, davon 11 befruchtet, davon 5 super weiterentwickelt...2 eingesetzt und 1 liegt jetzt auf meiner brust und schläft...und ich hätte nie gedacht das es glei klemmt...ich habe immer versucht immer zur gleichen zeit zu spritzen aber hat aber hin und wieder nicht funktioniert...man sollte sich bei kiwu net so ins Detail fokussieren...das macht einen nur verrückt...ich weiß, immer leicht gesagt...ich drücke alle die daumen
ann sehr gut nachvollziehen was du meinst. Ich habe bereits eine IVF Behandlung hinter mir. Während dieser Behandlung ging es mir gut, bis auf die Nebenwirkungen, die die Stimulation mit sich bringt. Als ich dann gehört habe, dass keine Eizelle sich hat befruchten lassen, brach die Welt für mich zusammen. Hoffnungslosigkeit und Tränen begleiteten mich. Dann habe ich es selbst geschafft, mir wieder Kraft zu geben. Dann hatte ich die 1. ICSI. 5 Eizellen waren befruchtet, davon 3 eingefroren und 2 transferiert. Jeden Tag sah anders aus bis zu dem Ergebnis. Freuden und Hoffnung wie auch Angst und Hoffnungslosigkeit. Leider hat sich die Eizelle nicht festgebissen. Für Trauer war da nicht viel Zeit, ich musste schnell entscheiden, wie es weiter gehen soll. Ich werde bald 40, nehme ich die bereits vorhandenen eingefrorenen Eizellen oder mache ich die nächste Behandlung. Ich muss leider sagen, dass zwischendurch Termine in der KiWu um sich nur beraten zu lassen nicht gemacht werden. So war ich mit der Entscheidung allein. Einen weiteren Termin gibt es nur, wenn ich weiß, was ich will, also nur für Behandlungen. Nun fange ich nächste Woche mit der 2. ICSI an. Und komische Gefühle wie Ängste und unschöne Träume begleiten mich. Also während und kurz vor der Behandlung eher eine unschöne Zeit. Auch das Einhalten der Zeit für die Einnahme oder das spritzen der Medikamente. Ich will mich nicht beschweren, natürlich freue ich mich, dass es diese Möglichkeit gibt. Es gibt einfach auch außerhalb der Gefühle, auch die Gedanken, die man hat. Auf der Arbeit etwas schnell erfinden um zum Arzt zu gehen z.B. Ich drücke uns allen ganz fest die Daumen und freue mich für jeden Erfolg, den ich hier lese.
Ich habe am Anfang viel zum Thema gelesen und rede viel mit meinem Mann darüber, wie es mir und uns geht. Was eine echte Hilfe war, war der Support meiner Kolleginnen und Chefinnen nach der ersten Fehlgeburt, da habe ich dann auch erzählt, dass es nur künstlich geht. So musste ich mir keine Ausreden mehr einfallen lassen für die Arzt Termine, die Nebenwirkungen der Stimulation oder die krankentage nach Punktion - und alle haben mir die Daumen gedrückt. Nach der nächsten Schwangerschaft mit tragischer Frühgeburt lagen dann auch im Familien- und Freundeskreis die Karten offen auf dem Tisch - ein verständnisvolles Umfeld und nix verstecken zu müssen sind Gold wert. Wir sind jetzt im 4. Kiwu Jahr, ich bin jetzt in der 30.SSW. Mir hat geholfen und hilft immer noch, über meine Gefühle, Ängste und den ganzen Prozess sprechen zu können.
Liebe Birgit, ich habe auch die Erfahrung gemacht bzw den Eindruck gewonnen, dass sich nur andere Frauen mit einem schwierigen (langen) KiWu-Verlauf in die Situation einfühlen können. Gespräche mit Freundinnen bei denen es problemlos geklappt hat, haben mich oftmals eher noch mehr frustriert und traurig gemacht. Mein Mann und ich sind seit Juli 2021 aktiv am üben. Und ich hatte und habe Zeiten in denen ich mich genau so gefühlt habe wie du es beschrieben hast. Ich glaube auch, dass ich Anfang des Jahres ein paar Wochen lang eine leichte Depression hatte. Mir hilft es meine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Aber auch Hörbücher hören finde ich sehr hilfreich. Gerade die Kombination aus beidem hat mir echt geholfen. Den vielen Gedanken ein Ventil und eine Form zu geben machen sie für mich greifbarer und ich habe den Eindruck dadurch wieder rationaler denken zu können und weniger emotional zu sein bzw mich weniger in negativen Gedankenspiralen zu verstricken. Und Hörbücher hören, sei es beim Auto fahren, Spazieren gehen oder Haushalt machen lenkt mich von den Gedanken ab, wenn ich sie nicht denken will bzw mich nicht mit dem KiWu beschäftigen will. Auch meide ich soziale Medien weitestgehend. Mein Instagramm war bzw ist voll mit KiWu Werbung etc. Da gehe ich aktuell einfach nicht mehr rein. Ich kann und will mich einfach nicht mehr so viel und wenn dann bewusst mit dem Thema auseinandersetzen. Meiner Kollegin, die auch einen langen KiWu-Verlauf hatte (mittlerweile ist sie mittels IVF schwanger) hat es geholfen zu einer Beratungsstelle (profamilia) zu gehen. Du kannst es auch mit Meditation versuchen, wenn dir das liegt. Und der Austausch mit anderen Betroffenen ist sehr wohltuend wie ich finde. Im Grunde genommen ging und geht es für mich darum meinen inneren Frieden mit der Situation zu schließen und aufzuhören alles planen zu wollen. Ich frage mich jedoch auch wieder jeden Zyklus aufs neue: Soll ich hoffen und so stark ich kann davon ausgehen, dass es dieses Mal klappt oder lieber die Erwartungen nicht so hochschrauben, um nicht enttäuscht zu werden... Das habe ich noch nicht rausgefunden. Wie macht ihr das denn? Liebe Grüße
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