Pfingstrose
Nach langer Abwesenheit melde ich mich mal wieder. Inzwischen sind glaube ich viele Neue hier - aber da wir ja alle das selbe Problem haben, könnt Ihr mich bestimmt verstehen. Kurz zu meiner Geschichte: Wir hatten letztes Jahr zwei ICSI-Behandlungen, leider erfolglos. Da wir die Behandlungskosten selber finanzieren müssen, wird es keine weiteren Versuche geben; unsere Ersparnisse sind aufgebraucht. Hätte der zweite ICSI-Versuch im Dezember geklappt, wäre am 27.8. unser errechneter Geburtstermin gewesen. Nun hat genau an dem Tag eine gute Freundin von uns ausgerechnet an dem Tag ihr zweites Kind bekommen. Wir waren natürlich bei ihr im Krankenhaus und haben gratuliert. Aber das überstieg fast meine Kräfte. Ich mußte mich so zusammen zu reißen. Ich habe es nicht geschafft, mich richtig zu freuen für unsere Freunde und kam mir hinterher total mies vor. Wie soll das in Zukunft weitergehen? Wir haben recht engen Kontakt, also werde ich zwangsläufig das Kind häufig sehen - und dann immer denken müssen, so groß wäre unsers jetzt auch? Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, damit normal umzugehen. Nun sind seit unserem gescheiterten zweiten Versuch so viele Monate vergangen - aber die Trauer über unseren unerfüllten Kinderwunsch ist immer präsent. Habt Ihr einen Tipp für mich? Traurige Grüße, Eure Romy.
Hallo Romy, ich weiß, wie schwer das ist. Ich selbst hatte im Mai 2009 eine Fehlgeburt und unser Baby wäre um den 09.12.09 auf die Welt gekommen. An diesem Tag hab ich dann eine Kerze angezündet und natürlich die ganzen Monate daran gedacht. Eine Kollegin von mir hat dann im Januar entbunden und ich hab mir auch immer gedacht, als ich ihre Kleine gesehen habe, so groß wäre unsere Kleine (wäre ein Mädel geworden) auch schon! Doch ich hab mich immer für sie gefreut - jeder kleine Mensch ist einfach ein Wunder und somit wundervoll. Versuche es so zu akzeptieren. Ich hatte dann nach meiner 3. Kryo (nach 2 ICSI´s) im Kopf mit nem eigenen Kind abgeschlossen und nachdem sie mir von vier Eisbärchen nur noch 1 eingesetzt haben, sowieso.....doch siehe da, ich wurde damit schwanger. Unser kleines Wunder (fast 6 Monate alt) liegt gerade in ihrem Bettchen und schläft. Und du wirst dein Wunder auch noch bekommen - glaub einfach immer fest dran, aber steiger dich nicht zu sehr rein, wenn es irgendwie geht! Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!!! Liebe Grüße Bine
Hi Romy, ein bisschen nachvollziehen kann ich das Thema auch: ich hatte letztes Jahr eine Fehlgeburt (mit Woche 10 ziemlich spät) und als ich nach der Ausschabung dann wieder ins Büro kam, hat meine Mitarbeiterin mit eröffnet, dass sie schwanger ist mit einem Geburtstermin genau 1 Woche nach mir - das war damals wirklich hart. Geholfen haben mir bei dem ganzen Thema eigentlich drei Dinge: erstens habe ich mir selbst Zeit zum Trauern zugestanden, zweitens mein Mann, der mich immer wieder ermahnt hat, nicht verbittert zu werden bei der ganzen Sache (denn auch die anderen können ja nichts dafür, mal ganz abgesehen davon, dass es einem selber auch nicht guttut) und drittens habe ich mich trotzdem die ganze Zeit darüber gefreut, mich mit Freunden mit Kindern zu treffen und mich dort ein bisschen um die Kinder zu kümmern (was ich allerdings nicht gemacht habe ist, mich mit mehreren gerade frisch gebackenen Müttern zu treffen - das war dann doch etwas zu viel des Guten :-) Ich kann total verstehen, dass das gerade jetzt um die Zeit schwierig für dich ist, aber ich bin mir sicher, dass du einen Weg finden wirst, damit umzugehen. Und wer weiß, vielleicht passiert in der Tat ja noch ein kleines Wunder und es klappt auch so (ich bin übrigens letztes Jahr auch auf komplett natürlichem und nicht-unterstütztem Weg nach 5 Jahren Kinderwunsch schwanger geworden, das mit der Fehlgeburt war dann einfach Pech. Wir starten jetzt auch eine ICSI, da ich mit 38 nicht mehr ganz so viel Zeit habe - wäre ich etwas jünger, würde ich jetzt auf alle Fälle darauf warten, dass es wieder so klappt). Dir alles Gute, liebe Grüße von Uwi
Liebe Romy, ich kann dich so gut verstehen und es tut mir so leid, das tut sicher weh. Ich fühl mich auch ganz oft so und das Gefühlm, sich nicht freuen zu können ist schlimm, weil man es den anderen ja gönnt und trotzdem sowas wie Neid empfindet. Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass es wieder klappt. Viele liebe Grüße, ebenfalls Romy
