Manu0707
Hallo, ich hoffe, ihr habt vielleicht einen Tipp für mich... meine liebe Kollegin (39 Jahre) hat Endometriose und nun den 3. Versuch der Ki-Wu-Behandlung hinter sich. 2x hat es nicht geklappt, nun war sie schwanger und hat mich heute morgen total verzweifelt angerufen, sie hat geweint und gesagt, dass sie es verloren hat. Es sollte def. der letzte Versuch sein - lt. ihrer Aussage. Mir tut das so unendlich leid und nun meine Frage: Ich würde ihr so gern was Gutes tun. Habe aber so gar keine Idee, was das sein könnte. Habt ihr Ideen? Ich würde mich über Anregungen sehr freuen. Liebe Grüße Manu
Also meine ganz ehrliche Meinung ist, dass du ihr im Moment einfach gar nichts Gtes tun kannst, egal wie gerne du es möchtest. Diese Einstellung ehrt dich wirklich, aber für deine Kollegin ist halt heute eine komplette Welt zusammen gebrochen. Die Geburt, der erste Zahn, die ersten Schritte, Hallo Kindergarten, Einschulung, Klassenfahrten, erste Liebe, Ausbildung, ... all dies sind Dinge, die sie nun nie erleben wird, obwohl sie sich nichts sehnlicher gewünscht hat. Den Kummer um diese Verluste (der ja scheinbar endgültig ist, da sie wohl altersmäßig auch keine Chance mehr auf Adoption hat) kann man mit noch so ehrbaren Gedanken einfach nicht lindern. Vor allem nicht so nah an der Entscheidung dieser Endgültigkeit. Das einzige, was du wirklich tun kannst, ist, ihr zu sagen, dass sie dich immer anrufen kann, weil du da bist zum zuhören. Sag bitte nicht, dass du da bist, zum verstehen, denn wenn du nicht in dieser Situation steckst, dann kannst du es nicht verstehen, wie sie sich wirklich tief in ihrem Inneren fühlt. Du magst gewiss eine bestimmte Vorstellung haben, aber damit kommst du nur einen winzigen Schritt an die Wirklichkeit ran. Also,wie gesagt, sei da, egal wann sie dich braucht zum ausheulen. Nimm sie in den Arm und gib ihr Zeit zum Trauern. Denn genau das tut sie. Und wenn sie dieses Thema mal nicht erwähnen sollte, dann spiel auch da mit. Dräng sie nicht, dieses Thema immer wieder nach oben zu ziehen, auch wenn dies vielleicht schon morgen soweit sein sollte. Reagiere auf sie, so behutsam und respektvoll, wie es geht, aber behandle sie nicht, wie eine zerbrechliche Puppe. Und vor allem, dränge ihr nicht (auch mit ehrbaren Absichten) irgendetwas auf, was ihr in dieser Situation absolut nicht hilft. Da hilfst du ihr im Moment am meisten mit. lg JaMe, die einen virtuellen Knuddler an deine Kollegin schickt.
...du hast wohl recht...Ich hab es mir fast gedacht! Ich würde ihr so gern helfen und weiß schon, dass ich das nicht kann... Ich hab selbst 2 Kinder und aufs erste lange warten müssen, ich weiß noch wie schrecklich diese Zeit war, aber natürlich ist das nicht vergleichbar. Manchmal ist das Leben wirklich ungerecht. Danke für deine Meinung und alles Gute Manu
Wie gesagt, reagiere auf sie. Wenn sie z.B. irgendwann sagt "Verdammt, ich habe das alles so satt. Ich will das alles nicht mehr sehen und hören müssen.", dann kannst du natürlich anbieten, mal irgendwo einen Wellnesstag zu machen. Viele große Erlebnisbäder bieten dies schon zu relativ günstigen Preisen an. Sauna, Massage, ein wenig schwimmen, die Seele baumeln lassen. Vielleicht an einem Abend, wo wirklich nur Erwachsene eingelassen werden, damit sie da nicht auch noch von Kindern umgeben ist. Auch das bieten viele schon an. Aber wie gesagt, nur wenn sie andeutet, dass sie einfach mal raus und auf andere Gedanken kommen will. Ansonsten einfach nur sagen "Ich bin da, wenn du mich brauchst. Melde dich, egal wann." Vielleicht auch mit einer entsprechenden Karte, auf der dies steht, damit man als Betroffene wirklich was in der Hand hat und nicht nur denkt, diejenige, die es angeboten hat, hat es nur so daher gesagt und meint es bestimmt nicht wirklich so. Denn in solchen Situationen denken wir Betroffenen oft einfach völlig schräg und nicht so rational, wie wir es sonst zu tun pflegen. lg JaMe
Liebe JaMe, das hast du sehr treffend und schön geschrieben- ich kann mich in dieser Beschreibung wiederfinden. DANKE!
Nichts zu danken. Ich war 2010 selber fürs Erste in dieser Situation und bin soooo froh gewesen, dass ich meine beste Freundin eingeweiht hatte. DIe war da, hat zugehört und mich einfach nur in den Arm genommen, wenn ich es brauchte. Ich wußte, dass ich mich zu jeder Tages- und notfalls auch Nachtzeit an sie wenden konnte, was mir sehr viel Kraft gegeben hat. Natürlich hatte ich auch meinen Mann, aber der mußte ja selber auch mit seiner eigenen Enttäuschung klar kommen. Tja, und nun hoffen wir auch einen neuen Versuch im Frühsommer. Mal schauen, ob wir da dann endlich Glück haben. lg JaMe
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