Lola94
Hallo alle zusammen! nachdem ich nunmehr jeden Zyklus unentwegt anonym in diesem Forum unterwegs bin, bin ich bereite, meinen (andauernden) Weg zu teilen. In meinem Freundeskreis kann niemand nachvollziehen, wie es uns geht. Entweder war der erste Zyklus direkt ein Volltreffer oder es war ein (wenn auch wunderschönes) "Versehen". Seit 3 Jahren versuchen wir aktiv ein Kind zu bekommen, die letzten 2 davon waren wir in einer Klinik. In der ersten waren wir sehr unzufrieden- in der zweiten fühlen wir uns beide wohl. Wir haben zu Beginn sämtliche Tests gemacht- bei mir ist alles unauffällig. Die Spermien meines Mannes (geheiratet vor allem um wenigstens ein wenig finanzielle Unterstützung zu bekommen, Überraschung: keine Leistungen bei Kryo 🤡) sind minimal eingeschränkt, aber kein Grund für eine ICSI oder IVF, hieß es. Nach 6 IUIs wurde uns eine IVF angeraten. Bei der Punktion konnten 24 Eizellen gewonnen werden, 19 davon befruchtet- ich hatte eine starke Überproduktion und -Reaktion. Mir ging es ziemlich mies- Frischezyklus konnte dennoch stattfinden. Im ersten Frischezyklus (Blasto) war ich sogar 2,5 Wochen krankgeschrieben, negativ. Der zweite Kryoversuch einer Blasto war ebenfalls negativ. Heute ist TF+6 meines dritten Transfers, wieder Blasto (B+), wieder alles wunderschön, dieses Mal mit EmbryoGlue. Tests waren gestern und heute Blütenweiß- nicht mal mit viel Einbildung könnte da ein zweiter Strich sein. Mir ist bewusst, dass TF+6 noch sehr früh ist, dennoch stoße ich momentan an meine Grenzen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wie geht ihr mit dem ständigen Negativ um? Mit wem sprecht ihr? Und vor allem, wie könnt ihr all diese Versuche finanzieren? Wir hatten jetzt 9 Versuche, kein einziger davon war jemals positiv. Unser Erspartes ist komplett für diese Behandlungen aufgebracht. Ich bin einfach nur noch ratlos. Vielen Dank fürs lesen. Viele schreiben, dass ihnen der Austausch hier gut tut, ich hoffe mich anschließen zu können. ❤️🩹
Hallo liebe Lola, wir waren eines der Paare die bei Versuch 1 oder 2 schwanger wurden. Ganze drei mal haben wir das geschafft. Dennoch stehen wir immernoch ohne Baby da. Nach dem 3. Versuch vergingen die Wochen, Monate. Plötzlich blieb über ein Jahr eine Schwangerschaft aus. Jeden Monat enttäuscht zu werden ist wirklich unendlich hart. Meine beste Freundin hatte selbst über ein Jahr gebraucht um Schwanger zu werden und konnte mich, Gott sei Dank, verstehen. Nun sind auch wir in einer Klinik und lassen uns helfen (Ich bin mittlerweile steril, wir brauchen also Hilfe) Wichtig ist, darüber zu sprechen. Sprich deine Gefühle aus! Wenn du hier ließt, gibt es viele Frauen die erst nach mehreren IVF schwanger werden. Ich habe mit einigen gesprochen die schon bei 20 Versuchen sind. Meine beste Freundin kennt ein Paar, die nach dem 3. Versuch positiv testen durften. Jeder Mensch ist anders. Dennoch darfst du nach jedem Versuch traurig sein. Wichtig ist es, deine Gefühle mitzuteilen, dass du dich gesehen und gehört fühlst. Du bist nicht alleine mit den Gefühlen. Wir hören dir hier auch sehr gerne zu! Wenn die lieber persönlich mit Jemandem reden möchtest, lege ich dir die Seelensorge nahe. Die Menschen sind wirklich toll! Was wurde denn alles untersucht? Gebärmutterspiegelung? Killerzellen? Hormone? Genetik? Blutgerinnung? Finanziell kann ich die leider keinen großartign Rat geben. Wir ließen keine Eizellen einfrieren, sondern am Ende nur eine Blasto die über blieb. Das spart uns natürlich Geld (Kryo wird nicht von der Kasse gezahlt und die Lagerung ist teuer). Außerdem ließen wir nur 4 kultivieren (spart ebenfalls. Time laps wird nicht von der Kasse bezuschusst). Wir haben keinen Embroy glue oder sowas gemacht. Wenn unser Gespartes aufgebraucht ist, dann werden wir uns auf eine Pflegestelle bewerben oder in den Traum von Auswandern stürzen. Eventuell könnt ihr eine Pause machen, sparen und dann wieder starten. Oder fragt euren Arbeitgeber ob ihr einen Vorschuss bekommt (Weinachtsgeld, Urlaubsgeld o.ä.). Manchmal hilft es "Altlasten" Zuhause zu verkaufen (Ich verkaufe z.B. meine Büchersammlungen). Mit "Go Fund me", könnt ihr auch euer Glückversuchen. Eventuell unterstützen eure Familien / Freunde euch auch finanziell. Fragt auch mal bei eurem Bundesland nach. Unseres unterstützt 3 (oder4?) Versuche :) Bei diesem ersten Versuch bekommen wir ca 600€ Zuschuss vom Bundesland. Ansonsten schaut mal nach anderen Krankenversicherungen. Privatversicherte bekommen auch teilweise die gesamte Behandlung erstattet. Wenn nichts mehr geht, kann man auch einen Kredit holen.. aber immer dran denken, Schulden können sich unkontrolliert böse summieren :( Das wäre für mich persönlich keine Option. Ich wünsche euch ganz ganz viel Erfolg!
Ich hab mich außerdem bei Schwiegermutter- und Oma durch geschnorrt. Da kenn ich nix... Hmm andere sind aber nicht so dreist wie ich xD Ach cool, dass ihr auswandern wollt, welche Richtung denn? Wir wollen mit den Kindern auch weg... (aktuell bin ich optimistisch gestimmt, dass es bei uns bald nochmal klappt. Grund dazu habe ich eigentlich nicht wirklich...)
Das hast du total toll und mega empathisch geschrieben < 3
Drüber reden ist echt wichtig. In der Schwangerschaftsberatung bieten die auch psychologische Beratung bei unerfülltem Kinderwunsch an... Ansonsten, wir sind für unser Baby auch 20.000€ ärmer geworden (und das war schon nur unser Anteil). Das schlimmste ist, dass wir es wieder so machen würden, aber man ja währenddessen nicht weiß, ob man zu den Paaren gehört, wo es überhaupt klappt oder nicht... Möglicherweise wäre der Weg kürzer gewesen, wenn man uns klipp und klar gesagt hätte, dass es niemals etwas werden wird. Andere Frage... Wurden dir mehrere Blastozysten zurück gegeben? Die sagen oft, die Qualität sei gut, auch wenn die eigentlich halbe Tage zurück hinken. Das sage ich aber auch nur, weil ich schon 10 Transfere hatte und meine Erfahrung ist, dass man mit den aller aller allerbesten Embryonen eben eine kleine Chance hat, mehr nicht... Das ist aber bei jedem Paar anders. Vielleicht übersehen die auch was. Eigentlich würde ich sagen, dass eine verpatzte ivf noch kein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken, aber mit den 6 iuis ist das natürlich doch schon eine lange Reise gewesen... Gibt es in deiner Familie bekannte Probleme bei diesem Thema? Hast du irgendein Gefühl, woran es liegen könnte? Vielleicht solltest du Tag 3 Transfer machen, da müssen es aber mindestens Achtzeller sein, alles andere hat eine unter 10% Chance... Der einzige, der es bei uns geschafft hat, war an Tag 3 schon fast eine Morula... Und mir wurden 65 Eizellen innerhalb von 5 icsis entnommen, ca 25 ließen sich befruchten und joa... Einer davon ist heute noch da und schläft gerade neben mir xD Zwischendurch fühlt es sich echt furchtbar an, aber du bist wirklich noch jung (Jahrgang 94?) und ich wünsche dir, dass du bald ein Baby hast!
Vielen, vielen Dank für deine und auch die andere Antwort. Es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist, auch wenn ich das ja irgendwie weiß. Ich hatte eine Eileiterspülung (heißt das so?), da wurde die Durchlässigkeit getestet, alles in Ordnung. Bluttests habe ich wie alle anderen hier vermutlich auch regelmäßig und noch nie auffällig. AMH Wert ist auch in Ordnung. Bei den ganzen IUIs und jetzt den IVFs habe ich immer normal mit Ovitrelle den Eisprung ausgelöst. Zusätzlich habe ich bei den IUIs und auch bis jetzt Progesteron genommen. Meine Werte waren immer in Ordnung (ich habe aber auch nie danach gefragt weil es von der Ärztin nie aktiv angesprochen wurde). 1. IVF hatte ich 400mg Progesteron vaginal täglich, bei der 2. 800mg vaginal und jetzt bei der dritten das erste Mal nur 30mg oral. Einen Mangel hatte ich vorher auch nicht, aber vielleicht war "viel hilft viel" der Ansatz der Ärztin. Viel mehr Untersuchungen hatte ich nicht, wurden mir aber auch nicht angeboten oder beraten. Ab einem negativen 3. Versuch machen wir wohl weitere Tests.. Die Aussagen der Ärztin waren bisher immer, dass alles wunderbar sei und es keinen Grund gibt, warum wir noch kein Kind in unseren Armen halten. Genau, ich bin Jahrgang '94 und habe zum Glück noch etwas Zeit. Dennoch, und so geht es sicher nicht nur mir, ändert mein Alter nichts an meinen Wünschen, Gefühlen, Ängsten oder Hoffnungen. Mein Mann ist älter als ich, ihm geht es genauso. Es ist schwer so "fremdbestimmt" zu leben, sich immer nach den Terminen der Klinik zu richten. Ich würde lieber "fremdbestimmt" für ein Baby leben. 😅 EDIT: in meiner Familie gibt es keinerlei Erkrankungen etc. Alles im "Normal"-Bereich (klopf auf Holz!). Die Blastos waren auch alle drei expandiert, falls man das so sagen kann. Also immer ganz kurz vorm schlüpfen. Ich gebe die Hoffnung für diesen Zyklus noch nicht ganz auf, Montag hab ich Bluttest. hast du/Habt ihr hier Empfehlungen für Untersuchungen, die ich bei der Ärztin ansprechen kann? Menschlich finde ich sie super, wir verstehen uns auch toll. Aber manchmal fühle ich mich etwas schlecht beraten, gerade was die Qualität der Eizellen angeht. Es heißt halt immer "super schön!" Oder "kurz vor schlüpfen" ..
Ja das kann ich gut verstehen, man will das Baby eben haben, ob man nun noch Zeit hat oder nicht... Also beim Thema Untersuchungen können andere wahrscheinlich mehr sagen als ich... Wir wussten lediglich definitiv, dass es nicht an mir liegt, deshalb wurde nur an meinem Mann rum gedoktert. Der musste seine Chromosomen, aber auch die 250 häufigsten Gendefekte checken lassen. Zum Glück alles unauffällig. Seine Schwimmer sind trotzdem extrem schlecht, aber eben nicht aufgrund eines Gendefekts. Da war es eben nur eine Frage der Zeit... Warten wir mal, ob den anderen etwas einfällt!
Hallo Lola, das kann ich mir gut vorstellen, dass ihr jetzt quasi schon "am Ende" vor allem mit den Nerven und auch finanziell seid. Und wie du schon in einem weiteren Kommentar geschrieben: natürlich bist du noch verhältnismäßig jung, aber das ändert ja nichts an einer Situation und am langen Kinderwunsch. Wie hier schon geschrieben wurde ist es wichtig, dass du dich mit jemandem austauschen kannst, damit du dich verstanden fühlst. Ansonsten gibt's natürlich immer noch Möglichkeiten. Du könntest beispielsweise mal bei einem Immunologen testen lassen, ob deine Killerzellen erhöht sind und das evtl eine Einnistung verhindert. Es gibt einen, der hier immer wieder im Forum auch namentlich auftaucht. Das wäre also eine Idee. Ansonsten gibt es auch Alternativen was das ganze Prozedere angeht. Es gibt zb Kliniken die auch IVF naturelle anbieten, dh das alles im natürlichen Zyklus gemacht wird, entweder mit gar keiner Stimulation (heißt aber auch dass pro Zyklus in der Regel nur 1 Eizelle heranreift und entnommen werden kann) oder mit einer niedrigen Stimulation (damit können dann auch 2-4 oder 5 entstehen). Das bedeutet zum einen natürlich weniger krasse Hormonstimulationen und zum anderen auch niedrigere Kosten. Ich hab zb einen 1. "Normalen" Versuch gemacht mit allem drum und dran also Downregulation und dann Stimulation - dabei kamen trotzdem "nur" 7 EZ bei rum, wovon 6 befruchtet wurden aber nur 1 Blasto übrig blieb. Das ganze endete in einer ganz frühen Fehlgeburt in der 5. SSW. Für den 2. Versuch haben wir die Klinik gewechselt, hin zu einer die eben auch die naturelle IVF und ICSI anbieten. Dort habe ich aufgrund meines Alters (38) ganz niedrig stimuliert, mit dem Ziel dass 3-4 EZ herauskommen. Am Ende waren es leider nur 2. Dafür ließen sich beide befruchten und haben sich beide (!) zu Blastos entwickelt. Mit 1 bin ich mittlerweile in der 27. SSW und die andere wurde kryokonserviert. Bei diesem Versuch hatten wir beim Transfer übrigens auch Embryoglue. Die ICSI naturelle hat im Gegensatz zu der normalen ICSI gerade mal 1/3 gekostet (ca 3000 € inkl. Kryo versus 9000€) und ich hab mich auch wesentlich wohler gefühlt. Ach und was noch sehr empfehlenswert ist, ist die Medikamente im Ausland zu bestellen! Da sparst du auch bis zu 2/3 und das ist super unkompliziert und organisiert. Ich würde also an deiner Stelle evtl mal das mit der Immunologie checken und mich alternativ aufgrund der Kosten über die IVF naturelle empfehlen. Ansonsten wünsche ich dir natürlich ganz viel Glück, dass es vielleicht jetzt doch geklappt hat, denn TF + 6 ist schon wirklich arg früh. Ich hab erst an TF + 9 positiv getestet. (: Alles Gute für dich ☘️☘️
Guten Morgen zusammen! Heute ist TF+8 und ich habe eine leichte Blutung bekommen. Transfer 3 ist somit wohl auch erledigt. Ich fühle mich gerade weder traurig noch empfinde ich großartig was- ich bin einfach nur leer. Was ich jetzt einige Male gelesen habe, ist, dass ich mich beim nächsten Termin in der Klinik über folgende Themen informieren sollte: - Killerzellen - PCO (wobei ich denke dass das aufgefallen wäre, schließlich habe ich bei jedem Termin auch ausführlich Ultraschalluntersuchungen) - Enometriose Wenn ich mir die Erzählungen anderer anhöre, denke ich nicht, dass ich eine Endo-Patientien bin, aber warum nicht alles untersuchen lassen, was geht. Habt ihr noch weitere Ideen/Untersuchungen die ich ansprechen könnte? Am Montag habe ich BT und anschließend würde ich einen Termin zur Beratung ausmachen. EDIT: Ich habe immer Blastos eingesetzt bekommen, habt ihr Erfahrungen zum Transfer früherer Stadien? Hab in Bio nie richtig aufgepasst...
Und EDIT Nr. 2: Bei der ersten Stimmulierung haben wir 24 EZ gewonnen, 19 davon konnten befruchtet werden. Es wurden bei den letzten 3 Versuchen immer 2-3 EZ entnommen und weiterkultiviert, der Rest wieder eingefroren. Da ich Lipödempatientin bin und sehr stark auf hormonelle Veränderungen reagiere, kommt eine weitere Stimulierung nicht in Frage. Zusätzlich habe ich die Stimulierung wirklich sehr schlecht vertragen, mit kurz vor Notaufnahme und allem drum und dran. Keine schöne Zeit. Wir möchten daher alle Kryos aufbrauchen und dann entscheiden, wie unser Weg weitergehen wird.
Hallo Lola, Na aber das sind ja erstmal noch gute Nachrichten, dass ihr ja anscheinend noch einige befruchtete EZ auf Eis habt und sich bislang immer eine Blasto aus den 2-3 aufgetauten entwickelt hat. Dann würde ich tatsächlich mal nachforschen, ob du evtl. Erhöhte Killerzellen hast. Es kann allerdings sein, dass einige Kliniken diese Nachforschung nicht unterstützen, da mit so verhältnismäßig einfachen Tests oft eben nicht DIE Kohle gemacht wird. Oft lassen also die Kiwumädels das auf eigene Faust testen. Eine Freundin von mir hatte zb unzählige Transfere und nie ist es zu einer Einnistung gekommen. Bis sie selbst in einem Forum was von erhöhten Killerzellen gelesen hat, sich an einen Immunologen in Düsseldorf gewendet hat, und schwupps war der nächste Transfer erfolgreich. Das heißt natürlich nicht, dass das jetzt genau die Lösung ist. Aber es würde sich in jedem Fall lohnen das einfach mal zu gucken. Weil bislang hattest du bei 3 Blastotransferen ja noch keine erfolgreiche Einnistung. Ich drück dir die Daumen!