Elternforum Erster Kinderwunsch

"Ich hätte nicht gedacht, dass du mal so eine wirst....."

"Ich hätte nicht gedacht, dass du mal so eine wirst....."

96AlteLiebe

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Hallo zusammen, Ich bin 24 Jahre alt und werde im September 25. Ich habe gesehen, dass sich hier mehrer Mädels in "meinem Alter" ich sag mal zwischen 20 und 27/28 tummeln und tatsächlich versuchen geplant schwanger zu werden und eine Familie zu gründen... und das in DEM Alter.... Naja wenn ich mit meinen Mädels quatsche und das Thema darauf kommt und ich erzähle, dass vermutlich im Juli mit dem Baby basteln gestartet wird ist die Reaktion noch nicht mal ifty/fifty.... einige sagen: ohhh wie toll :-), aber die meisten ziehen sofort ne schnute und dann kommt "Oh mein Gott, jetzt schon? Du bist doch noch so jung.... jetzt schon das Leben wegwerfen für kind und Küche.... ich hätte nicht gedacht dass du mal so eine wirst...." Und diese Reaktion hmm -irritiert mich ein bisschen. Nicht falsch verstehen- ich stehe zu 100% hinter der Entscheidung und meinem Lebensstil (Im Moment arbeite ich ja Vollzeit- so ist das nicht), aber woher kommt diese... naja fast abwertende Haltung... hat es mit dem Bildungsgrad zu tun (90% der Uni Freundinnen findens viel zu früh, 90 % der andern.... ich sag mal Normalos (krankenschwestern, sekretärinnen usw) findens super.... und die sind ganauso wenig dumm wie die anderen) Liegt das an diesem Akademiker muss Karriere machen- Ding? Oder an der Erdung derjenigen die schon früh voll gearbeitet haben? Woran liegt das? Ich meine es ist ja nicht so, dass ich von heute auf morgen... also ab dem gegebenen Mutterschutz wenns denn so weit ist, nichts mehr mache.....klar werd ich erstmal zu Hause bleiben bis die Kinder aus dem Gröbsten raus sind (gott sei dank wird das finanziell möglich sein) und dann wieder durchstarten oder eventuell ne Selbstständigkeit oder wie auch immer. Ich habe als Kind sehr darunter gelitten, dass ich seit der ersten Klasse von morgens um 6 bis abends 20 Uhr komplett alleine war... ich möchte für meine Kinder da sein..... ist das heutzutage unnormal?? Man kann sich auch mit Kind entfalten, freunde treffen und so gut wie alles machen was man vorher gemacht hat... seh ich ja an den Freunden, die schon Kinder haben (5 Monate- 6 Jahre) hmm ich weiß jetzt gar nicht was ich von euch will... vllt nur einen kleinen Gedankenausausch, denn es wundert mich doch sehr, dass Kinder, Hausfrau sein (wenn auch nur gewisse zeit) scheinbar so schlecht akzeptiert sind...... Liebe Grüße


Nücci

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Antwort auf Beitrag von 96AlteLiebe

hmm..gute frage...aber es kann schon sein, so wie dus beschrieben hast...wenn deine freundinnen gerade mitten im studium sind, kann ich mir schon gut vorstellen, dass die meisten noch keinen gedanken daran verschwendet haben...ich meine, die müssen sich erstmal ihr geld verdienen nach dem studium....die haben da ne ganz andere ansichtsweise...klar gibts auch viele studentinnen, für die ist das studium die beste zeit um kinder zu bekommen...wie ist das bei dir denn? sind denn deine freundinnen alles glücklich vergeben? ich bin 24 (im apil 25) und auch gerade in der 12. woche mit zwillis schwanger und es war auch geplant...auch bei mir gibts ein zwei mädels, die da skeptisch sind, aber auch nur aus neid, meiner meinung nach...die haben freunde, mit denen sie nie eine familie planen könnten, weil die kerle nicht wollen, sie aber schon...ansonsten kann ich dazu nur so viel sagen: ich finde 24 bzw 25 das perkefte alter..mensch, meine ellis hatten zu diesem zeitpunkt schon 2 kinder ein haus und waren schon 6 jahre verheiratet...weiß nich wieso heute da soooo anders gedacht wird....


gusti05

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Hallo, naja, das sind meist die typischen reaktionen... "jetzt schon`?? warte doch noch bis du 30 oder älter bist!..." meist ist es aber in der tat so (jedenfalls in der heutigen gesellschaft), dass die arbeit vorgeht und das kieder kriegen erst später an der reihe ist. ich denke aber, hat man einen ordentlichen abschluss bzw. studiert oder halt die lehre, dann hat man wenigstens was in den händen. hat man vielleicht schon bischen arbeiten DÜRFEN wäre es optimal. ich z.b. hab noch nie in meinem erlernten beruf gearbeitet und so langsam denke ich auch, dass ich es mir damit abschmatzen kann, da ich zu lange aus der lehre für die arbeitgeber bin... hab als verpflegungshostess und jetzt als küchenhilfe "rumgeschlagen"... dennoch habe ich den kinderwunsch und es ist mir egal wenn andere das nicht so toll finden... wenn mich jemand nicht mag, der braucht mich auch nicht, egal als freundin oder sonstigen. es ist DEIN leben und nicht das leben anderer! das musst du dir auch sagen. freundinnen können immer ratschläge geben, aber was du macht ist deine sache und wenn die dich damit nicht unterstützen, sind es keine guten!


Bombalurina

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Ich denke nicht, dass alle Akademiker meinen, sie müssten erstmal ne dicke Karriere machen. Aber andererseits darf man auch nicht vergessen, dass ein Studium a) meistens später anfängt als eine Ausbildung, da man erstmal Abi machen muss, was für ne Lehre ja nicht unbedingt erforderlich ist und b) ein Studium schonmal per se mindestens 2 Jahre länger dauert als ne Ausbildung, selbst wenn man es in der Regelzeit schafft. Wenn man erst noch auf den Studienplatz warten muss und/oder nebenher arbeitet, dauert's auch gern mal noch länger. Insgesamt kommen da locker mal 6 Jahre fürs Studium zusammen, für ne Ausbildung sind's ja in der Regel nur 3. Plus ggf. 3 Jahre länger Schule bis zum Abi. Und das alles macht man ja nicht, um direkt nach dem Diplom ein Kind zu kriegen und erstmal zuhause zu bleiben. Dann will man ja erstmal arbeiten, Berufserfahrung sammeln, Geld verdienen, Kontakte knüpfen um nach der Babypause auch wieder arbeiten zu können usw. Bei mir war das ähnlich: Abi mit 19, Studium mit 21 begonnen, mit knapp 26 fertig (und ich war verhältnismäßig schnell), jetzt arbeite ich seit 2,5 Jahren und bastle seit Oktober 2010 am ersten Baby (bin gerade 28 geworden). Ich hätte es einfach nicht eingesehen, so viel Zeit und Arbeit in ein Studium zu investieren, um dann nichts draus zu machen - obwohl ich keine "Karriere" machen will, sondern einfach nen ganz normalen vernünftigen und einigermaßen sicheren Job. Bis vor einem oder anderthalb Jahren hab ich auch gesagt "Was? Baby? Jetzt schon? Ich bin doch grad mal am arbeiten!" Lag zwar nicht nur daran, sondern auch daran, dass der passende Mann fehlte, aber trotzdem hätte ich nicht gleich nach der Uni anfangen wollen. Von daher wundert es mich überhaupt nicht, dass Akademiker später dran sind mit Kindern. Es ist einfach ein riesengroßer Unterschied, ob man mit 25 gerade seinen 1. Job hat und vorher gar keine Zeit hatte, sich mit dem Kinderthema auseinanderzusetzen, oder ob man in dem Alter schon 3-4 Jahre arbeitet und total routiniert ist. Und wenn man dann mit 25 gerade sein erstes Geld verdient, möchte man bestimmt auch erstmal vieles tun, was man sich im Studium finanziell nicht leisten konnte: reisen, größere Wohnung, Auto, sparen... ist schon ein Unterschied, ob man mit alldem mit 20 oder erst 5 Jahre später anfangen kann, finde ich.


96AlteLiebe

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Naja...mit den meisten habe ich gemeinsam studiert...ich bin mit meinen Prüfungen seit Juni durch...mache gerade ein vollzeitpraktikum und mein Studium endet offiziell im März...weil ichs bis Oktober nicht geschafft habe...ich stehe quasi auch am Anfang...nur gibt es für meine Branche hier keine stellen. Ich muss es sowieso auf mich zukommen lassen. Einen Job der einen ernährt findet man immer und wenn man übergangsweise an der Supermarktkasse sitzt .ich musste mich seit 17 komplett selber finanzieren, musste immer arbeiten und aufgrund dessen recht flexibel :-) Jeder soll sein leben leben wie er mag, ich frage mich nur woher so eine abwertende Haltung kommt...


jadine

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ich glaube die abwertende haltung kommt daher, wenn man es sich für sich selber überhaupt nicht vorstellen kann. wenn meine kommilitoninnen mir während des studiums erzählt hätten das sie schwanger werden wollen, hätte ich auch gesagt -alles bloss das nicht-. das wäre aber nicht generell abwertend gewesen, halt nur für den moment. als student hat man oft kein geregeltes leben, wohnt in ner wg und feiert partys. wenn du sagst, du finanzierst dich selber seit du 17 bist, hast du vielleicht schon ein ganz anderes verantwortungsbewusstsein, als jemand der alles von den eltern bekommt.


Mitglied inaktiv

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Hey, mensch, es ist toll deinen Beitrag zu lesen! Ich habe auch schon gezweifelt, wo die Werte heutzutage bleiben Ich werde 24 und habe einen 28-jährigen Freund. Finanziell geht es uns auch einigermaßen gut und überlegen momentan auch schon, wann der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist. Wir beide möchten nicht zu spät Eltern werden. Die Reaktionen aus dem Freundeskreis sind bei uns auch ernüchternd gewesen. Bis jetzt haben wir auch nur mit 2 Freunden darüber gesprochen, also über Familienplanung usw. Wir haben jetzt für uns entschieden, es einfach für uns zu behalten. Im Endeffekt können die alle gut reden und einem tausend Ratschläge geben ..."du bist zu jung"...."habt ihr euch das gut überlegt"....aber die Entscheidung liegt bei uns. Wenn man sich reif für ein Kind fühlt und die Rahmenbedingungen passen, warum nicht? Für uns sind Kinder der Sinn des Lebens und es gibt nichts schöneres auf der Welt,als das Lachen eines Kindes. Meiner Meinung nach haben grade die Medien das Bild der liebenden Mutter, die zu Hause für ihre Kinder sorgt, zerstört. Ich kann es mir nicht anders erklären, wie sonst Sätze entstehen wie :"Oh mein Gott, jetzt schon? Du bist doch noch so jung.... jetzt schon das Leben wegwerfen für kind und Küche.... ich hätte nicht gedacht dass du mal so eine wirst...." Wie kann man denn sagen, dass man sein Leben für ein Kind weg wirft?!?! Ich finde das so traurig, es sollte genau anders sein. Das Leben wird durch ein Baby bereichert und man lernt von so einem kleinen Würmchen so ungeheuer viel, was man mit keinem Beruf der Welt oder irgendeiner Erfahrung vergleichen kann Also danke nochmal, dass du diesen Beitrag gepostet hast. Ich hoffe, dass es die richtigen Menschen lesen und sich Gedanken darüber machen. Vertraut euren Gefühlen und ihr trefft die richtige Entscheidung :)


Mitglied inaktiv

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Ich find in der heutigen Zeit sind wir Mitte 20er gar nicht mehr so "jung". Wie viele gibt es, die noch im Schulalter sind, keine Ausbildung haben, einfach keine Berufserwartung vorweisen können? Klar, heut zu Tage gibt es die Extreme von zu jung bis zu alt. Früher gab es das nicht. Ich denk mal darum hat sich die Ansicht geändert. Aber du hast irgendwie recht; meine studierenden Freunde würden jetzt auch kein Kind wollen. Ich glaub (und da stimme ich dir zu), es liegt an der mangelnden Arbeitserfahrung. Ich hab eine Ausbildung und arbeite Vollzeit. Studenten eben nicht, die wissen nicht, wie es ist dauerhaft im Beruf, den man gelernt hat, zu arbeiten. (Ausnahmen bestätigen die Regel). Meine Mutter sagt auch, dass ich ja noch paar Jahre arbeiten kann. Meine Schwester sagt das auch (aber das bestimmt nur, weil sie neidisch ist).


Mitglied inaktiv

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Hey :) Bei mir wissen nicht viele, dass wir am Üben sind - habe allerdings meiner besten Freundin erzählt, dass wir dabei sind und war von ihrer Reaktion sehr enttäuscht! Sie meinte, dass sie es für zu früh halte und denkt, dass ich Probleme mit mir selbst hätte und denke, dass es mit einem Baby besser wird!!! Wirklich unfassbar und völlig aus der Luft gegriffen... und so gemein! Habe das Thema seitdem nie wieder angesprochen und bin wirklich immer noch sauer! Wir sind von unserer Entscheidung definitiv überzeugt und mir ist es schnuppe, was andere sagen und/ oder denken! Ich versuche die ja auch nicht, andere zu überzeugen, dass sie jetzt bitte einen Kinderwunsch haben sollen... Ich studiere übrigens noch, bin im Grunde genommen mittendrin! Ist für uns die beste Zeit und ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen werden!


96AlteLiebe

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Was ich wichtig finde wenn man ein Kind PLANT, ist, dass beide Partner sich einig sind, eine gute harmonische Beziehung haben und dass platz und Geld genug vorhanden ist...und vor allem viel liebe:-) Dann sind Kinder doch was wunderbares... Vielen dank für die antworten und den Austausch... macht Spaß mit euch;-)


Bombalurina

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Ich denke auch, dass jeder für sich selber wissen muss, wann er soweit ist. Sofern eine gewisse Basis vorhanden ist und eine geistige Reife dafür. Das ist bei einigen mit 22 der Fall, bei anderen erst mit 30. Aber da vertraue ich der Natur und nehme mal an, dass Menschen, die einen intensiven Kinderwunsch verspüren, automatisch so weit sind, sonst wäre der Kinderwunsch nicht da. Trotzdem verstehe ich nicht ganz, was ihr an der Haltung der anderen abwertend findet. Wenn meine Freunde so reagieren würden ("Jetzt schon das Leben wegwerfen?"), würde ich denen sagen, dass ich das nicht als Verlust eines Lebensabschnitts betrachte, sondern als Bereicherung um was Wunderschönes, und gut ist. Die müssen das doch dann nicht genauso sehen. Wenn auf euch ein guter Freund zukäme und euch erzählen würde, er zieht jetzt in ein völlig fremdes Land um, wechselt die Religion und arbeitet für 4 Euro im Monat als Reisbauer, würdet ihr ihm doch auch nen Vogel zeigen und ihn fragen "Wie kommst'n darauf?! Wirf doch nicht dein Leben weg!" Aber der hat bestimmt seine Gründe, so wie ihr eure habt für die Kinderplanung. Und genauso ist es, denke ich, wenn man anderen von seinem Kinderwunsch erzählt, die sich selber noch nie damit beschäftigt haben. Das ist für manche einfach was fremdes, abstraktes, worüber man vielleicht irgendwann mal nachdenken kann, aber nichts, was einen aktuell beschäftigt. Also ist es doch nicht verwunderlich, wenn andere da irritiert reagieren. Ich empfinde das nicht als Abwertung, überhaupt nicht.