Elternforum Kaiserschnitt

Re-Bonding, für einige evtl. interessant

Re-Bonding, für einige evtl. interessant

Püminsky

Mir wurde das damals nach dem KS leider nicht verklickert. Im Nachhinein aber stelle ich fest, dass ich es instinktiv ähnlich selber versucht habe, aber irritiert aufgab, als mein Baby nur noch schrie. Hätte ich gewusst, was ich heute weiß, wäre das alles okay gewesen. Deshalb stell ichs mal hier ein. Re-Bonding Kann noch Tage, sogar Wochen nach der Geburt erfolgen. Gerade bei KS-Geburten ist es oft nicht möglich, das Bonding zwischen Mutter und Baby zuzulassen. Die intensiven ersten Stunden auf der Brust der Mutter fehlen in der Regel. Aber das kann man nachholen! Dafür sollte man einen warmen Raum mit Bett vorbereiten. Das Baby baden und nass (!) nackt auf die ebenfalls nackte Mutter legen. Es ist durchaus möglich, dass das Baby zunächst schreit, weil es gerade viel aufarbeitet. Das Re-Bonding ist für beide sehr erschöpfend, so dass ein Tiefschlaf folgt. Daher bitte nicht alleine machen, immer in Begleitung des Papas oder einer anderen Vertrauensperson, die ein Auge auf Euch haben und Euch wecken können. Noch ein "Rezept": Das Bonding-Bad nach Brigitte Meissner Empfohlene Badezusätze: 4 Tropfen Notfall Bachblüten (Rescuetropfen) und 10 ml Wildrosencremebad oder 5 ml Wildrosenöl z.B. von Weleda. Die Mutter liegt mit nackter Brust warm zugedeckt im Bett und bekommt, sobald sie signalisiert, dass es für sie gut ist, ihr für wenige Minuten zu Wasser gelassenes Kind auf den Bauch gelegt. Beide dürfen nun ganz in Ruhe kuscheln. Da Traumalösung mitunter sehr tränenreich sein kann, sollte jemand in der Nähe sein, der damit umgehen kann. Ein begleitender Artikel dazu: http://www.stillen.at/aktuelles/news/ausgabe_2006/NachholenBonding.html Ich wünsch Euch allen eine schöne Kuschelzeit :)


Sonnenblume32

Antwort auf Beitrag von Püminsky

Hallo ! Schöner Artikel - danke dir dafür ! Viele liebe Grüße Sonne


Nina84

Antwort auf Beitrag von Püminsky

Ich hatte den Tipp von einer Hebamme und mir liefen nur noch die Tränen! Kann es wirklich nur empfehlen. lg nina


Fuchsina

Antwort auf Beitrag von Püminsky

Wir haben unser Kind sehr häufig nackt auf nackt nach der Geburt gelegt. Es war bei uns aber nie tränenreich, da mein Sohn meist sehr gut schlief.


Püminsky

Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Es muss auch nicht zwangsläufig in Tränen enden, kann aber - je nach dem, wie schwierig die Geburt war und wie tief das Erlebte bei beiden sitzt. Die Wahrnehmung und die Verarbeitung ist ja bei jedem anders. Man sollte sich halt nur nicht erschrecken oder denken, man hätte was falsch gemacht, wenn das Baby plötzlich weint. So ging es mir jedenfalls, weil ich dachte, ich tu uns was Gutes (damals noch rein aus dem Bauch heraus, ohne Hintergrundwissen) - plötzlich hatte ich das Gefühl, ich nötige mein Kind zu etwas, das es nicht will :(


Früchtchen

Antwort auf Beitrag von Püminsky

Das ist wundervoll! Bei uns war es etwas anders. Mein Sohn war ein Frühchen und klar gab es das "känguruhn" aber so ein richtiges BONDING gab es nicht. Er wurde nach guten 6 Wochen Intensivstation entlassen und war ein Schreibaby. Nach ein paar Wochen Zuhause (ich glaub so 4?) musste er wg. einer schweren Infektion wieder in die Klinik und ich natürlich mit. Zuhause hatte er natürlich in unserem Bett geschlafen, viel Haut-an-Haut-Kontakt gehabt, nächtelang AUF mir geschlafen aber es war irgendwie...es ging mit der Verbindung nur schleichend voran. Als wir dann also in der Klinik waren und es meinem Kind wirklich schlecht ging nahm ich ihn (gegen den Wunsch der Schwestern) zu mir in's Bett - wie Zuhause auch - und diese Woche da in der Klnik war unser Wochenbett. Unsere Bindung wuchs Tag für Tag, es war als holten wir alles nach. All das, was wir gebraucht hätten, als es ihm noch schlecht ging und nicht erst als er Zuhause war. Vielleicht brauchten wir für uns diese "Klinikatmosphäre" nochmal, weil das unser Thema war?! Ich weiß es nicht. Jedenfalls, auch wenn wir nicht nackt waren und mein Kind nicht nass, habe ich mich in dem Artikel echt wiedergefunden. Dankeschön dafür. Ich hoffe zwar, ich werde es nicht mehr brauchen aber das behalte ich wirklich im Hinterkopf. Bei Nr. 2 ist mir nämlich das Bonding und die ersten Std. nach der Geburt VIEL wichtiger als so ziemlich alles andere...


Püminsky

Antwort auf Beitrag von Früchtchen

Das ist eine ganz rührende Geschichte! Und zeigt nicht nur, wie wichtig der "gute Draht" ist, sondern auch, dass es ganz individuelle Mittel und Wege dafür geben kann, wenn der erste Moment nicht genutzt werden konnte. Und immer wieder schön zu lesen, dass es tatsächlich möglich ist, etwas so wertvolles nachzuholen. Danke! Im Krankenhaus hab ich übrigens mein Kind (tagsüber) auch permanent in mein Bett geholt. Mit dem Kilnik-Stubenwagen, der ja Feststellbremsen hat, hab ich eine Seite gesichert, zur anderen lag ich. So konnten wir dort schmusen und schlafen. Die Schwestern fanden es nicht gut, auf dem Flur (zum Wickel- oder Stillraum) durfte ich mein Baby ja auch nicht tragen, es war in der Klinik generell nicht erlaubt. Man durfte sein Baby nur in der gläsernen Wanne schieben. Wie war das bei Euch eigentlich? Ist sowas Klinikalltag oder gibt es auch andere?


Früchtchen

Antwort auf Beitrag von Püminsky

Da kann ich nichts zu sagen. Der Zwerg lag lange im Inku und wenn er da nicht drin war, war er auf mir. Später auf der Neo lag er im Wärmebett und ich durfte mit ihm durch's Zimmer auf und ab usw. Es war nich gern gesehen, wenn man mit den Kindern das Zimmer verlassen hat (weil einfach zuviele kranke Kinder da lagen und wahrscheinlich wäre der "Laufverkehr" zu groß gewesen). Wenn sonst keiner da war oder ich ihn mitten in der Nacht versorgte lief ich auch kurz mal auf den Flur. Und als er dann in die Kinderklinik kam (da war er korrigiert 1Monat alt) gab's so ein komisches Gitterbettchen, das haben wir nie genutzt sondern (ungesichert) auf meinem 90x200 Klappbett genächtigt. Entweder lag er zwischen Wand und mir (die Wand mit nem Handtuch "verweichlicht") oder eben auf mir. So wie Zuhause auch. Nachts schrie er viel, er hatte Schmerzen. Entweder war er im Tragetuch (was anfangs aber nich ging wg. den Sonden und Zugängen) oder dann halt auf dem Arm und auch wenn es denen nicht gepasst hat, ich bin mit meinem Zwerg Nachts durch die halbe Klinik getiegert. Nur so war er einigermaßen zufrieden. Im Zimmer auf und ab reichte nich da schrie er nur. Es gibt schon Richtlinie und viele sind nunmal einfach aus PRINZIP aufgestellt. Mittlerweile habe ich einige Ärzte und Krankenschwestern im Freudeskreis und weiß da etwas "mehr" ... und ich vermute ich bin ne richtige "Arschlochpatientin" *hust* Weil ich mich nicht nach allem richte, was "die" so wollen. Genauso bei der OP meines Sohnes mit 1,5. Zuerst hieß es ich darf nicht in den Aufwachraum. Als ich einfach reingestiefelt bin war es plötzlich doch ok ;) Manchmal muss man sich eben durchsetzen und auf sein Bauchgefühl hören. Gerade für Erstmütter ist das nicht so einfach.


Püminsky

Antwort auf Beitrag von Früchtchen

Das stimmt, Erstgebärene werden schnell verunsichert und verbogen. Und ganz oft bin ich lieber "Arschlochpatientin" (sehr schön :) ) als dass ich mich entmündigen lasse. Das Krankenhaus war eh komisch. Stillzimmer ohne Milchpumpen und/oder Stillberatung. Wickel-/Stillzimmer mit Code, der aber nie wechselte. Schimmelige Dusche, kaputte Toilettentüren, übellaunige Schwestern, unfähige Hebammen, generell keine PDA. Das mit der PDA wusste ich, war damals auf dem "Tschakka"-Trip. Der Rest war mir nicht bekannt, weil bei der Besichtigung nicht erkennbar. Das nächste Mal fahr ich lieber ne halbe Stunde länger und entbinde in der Großstadt ... da gibts zumindest mehr Auswahl - ich hoffe nicht, zwischen Pest und Cholera.


Seraphina83

Antwort auf Beitrag von Püminsky

wurde mir auch von meiner hebi empfohlen. wird bei uns gemacht sobald der kleine ausm kh raus is und sich daheim etwas eingelebt hat :) freu mich schon