JuliaA
Hallo, hab eben das hier gefunden und dachte, vielleicht interessiert es jemanden. Ist ein kritischer Blick auf das Thema Kaiserschnitt.. LG, Julia http://mediathek.rbb-online.de/rbb-fernsehen/zibb/kaiserschnitt?documentId=18212572
Dieser kritische Blick ist leider im ganzen Netz verbreitet, das Video fasst nochmal alles angeblich Negative zusammen und stellt wie immer nicht die Nachteile der spontan Geburt fürs Kind gegenüber, die sehr viel gravierender sind. Ich frage mich immer noch warum... Kritikpunkt 1: Es wird kein Fruchtwasser aus den Lungen gedrückt da dort keines vorhanden ist. Kritikpunkt 2: gepl. KS am Termin verursachen nicht mehr Startschwierigkeiten gegenüber spontan geborenen. Kritikpunkt 3: Asthma, Allergien, Diabetes - alles noch völlig umstritten. Es gibt genauso viele Studien die dafür wie dagegen Ergebnisse erzielten. Kritikpunkt 4: Daher ist die Sache der Darmflora und deren angeblich schlechten Besiedlung nicht bestätigt. Man muss auch mal bedenken, dass trotz böser OP-Keime die meisten Kinder kern gesund sind, ohne Koliken, Asthma, Diabetes und Co. Und 20% aller Kaiserschnitte sollen also grundlos durchgeführt worden sein? Ich weiß, dass der Herr das selbst nicht so meint, aber er hat es quasi so gesagt, das bringt doch wieder zusätzlich ein absolut schlechtes Bild vom KS. Als seien die meisten Wunschkaiserschnitte. Bzw. werden Frauen mit nicht gewollten Kaiserschnitten noch mehr gedemütigt in dem ihnen gesagt wird, ätsch bätsch, dein Kaiserschnitt war eigentlich überhaupt nicht nötig, aber die Ärzte hatten halt bock drauf. Nun ja ich hab ja schon öfter gesagt, dass ich diese Verteuflung des KS nicht verstehen werde und dies wohl auch bisher nur mit Ethik in etwa erklärbar ist. Warum die Menschen nicht ordentlich aufgeklärt werden, weiß ich nicht. Es ist der Menschheit doch auch schon lange möglich ein Geschlecht durch künstliche Befruchtung zu bestimmen, sowas ist allerdings ethisch nicht vertretbar und ich denke einfach dass die tatsächlichen Vorteile eines KS immer mehr drohen ans Licht zu kommen. Aus Angst die absolute Mehrheit der Geburten könnte per Kaiserschnitt erfolgen ist ebenfalls nicht ethisch vertretbar. Ich bin mir auch sicher, dass wenn alle Frauen wirklich aufgeklärt wären die Mehrheit per KS entbinden wollen würde. Daher ist das wohl auch berechtigt, den KS mies zu machen. Es sind ja dennoch genügend, die hinter die Kulissen blicken können und sich ordentlich außerhalb der Medien über die Risiken informieren können. Aber alles wegen der Ethik? Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich nicht durch so etwas hab blenden lassen.
Es wird wohl immer so bleiben und es wird wohl an den GVK nie genau darauf eingegangen werden, was für Risiken eine SG mit sich bringt. Die Veranstalter sagen sich: entweder eine Frau kennt bereits die Risiken, ihr müssen wir nichts mehr erklären, oder wenn eine Frau die Risiken naiverweise noch nicht kennt, dann wird sie ungefragt auch niemand darüber aufklären. Sie wird dann einfach konservativ Gebären wie es seit es die Menschheit gibt schon immer vollzogen wurde mit all den Risiken und Nachteilen die eine Spontangeburt mit sich bringt, klar aber auch mit allen Risiken die ein Kaiserschnitt mit sich bringt, diese liegen aber hauptsächlich dann auf der Mutterseite. Da er aber heutzutage als Routineoperation gilt sind diese Risiken verschwindend klein im Gegensatz zu Risiken die eine SG mit sich bringt. Beim 1. Kind leider oft traumatisch, oft vaginal operativ oft mit enormen Stress fürs Baby oft mit irreparablen Schäden wie Senkungen, Inkontinenz, beim Säugling Sauerstoffmangel, Schlüsslebeinbrüche etc. Das 2. Kind (wenn überhaupt) wird dann oft per geplantem Kaiserschnitt geboren. Ja, wenn sie das nur schon beim 1. Kind gewusst hätten... Da bin ich gleicher Meinung. Es wird noch eine Zeit dauern, bis der geplante Kaiserschnitt um den Termin rum
Ich frage mich ja nur immer, weshalb der KS den Müttern von heute so verpönt werden soll? Welche Hintergründe hat dieses Verhalten? Was spricht denn dagegen, dass man die Frauen per KS entbinden lässt - selbst wenn ALLE das wollen? Wenn doch der KS finanziell auch nicht teurer ist für KHs? Ich versteh das nicht ganz. Es kann ja wohl kaum an der Ethik alleine liegen (die ja heutzutage sowieso nur noch eine Rolle am Rande spielt). Will man, dass Frauen diese Schmerzen aushalten, weil es ihnen sonst zu gut geht? Oder was sind die Beweggründe? Mir erschließt sich das alles nicht so wirklich...
Ich denke eben ein Punkt ist die Ethik, der zweite Punkt ist dass die Mehrheit der Geburtshilfe Frauen sind, Ärztinnen und Hebammen eben. Und ja sehr viele haben die Einstellung die vaginale Geburt muss sein, grundlos, Punkt! Hebammen haben natürlich zusätzlich noch Angst um ihren Beruf. Daher sind gerade diese besonders pro natürliche Entbindung. Wobei ich denke, dass diese das nicht aus Existenzgründen haben, sondern weil sie wirklich davon überzeugt sind, weil es ihnen so beigebracht wurde.
Das ist, weil wir (damit meine ich die Gesellschaft an sich) in unserer Wohlstand nichts mehr mit uns anzufangen wissen. Schaue doch um Dich, gerade was Schwangerschaft und Kind betrifft ist es extremst "back to nature" obwohl dies ja gerade in einer modernen Gesellschaft wie die unsere an sich wirklich Blödsinn ist.
Ja, aber grade wenn man sagt "back to nature" nimmt man ja Schmerzen in Kauf, die ohne KS einfach nicht sein müssten. Das klingt ja nicht grade sehr emanzipiert... Die emanzipierte Frau würde doch für ihr Recht eintreten, auch ohne Schmerzen gebären zu dürfen (den Wundschmerz nach der OP mal ausklammernd). Den Standpunkt der Hebammen kann ich ja noch nachvollziehen, hier geht es um Existenzängste. Da ist jeder Mensch sich selbst meist der Nächste. Aber auch KHs und die dort beschäftigten Ärzte, als auch KiÄ vertreten die Meinung, vaginale Geburten seien besser für Kind und Mutter. Die hätten doch gar keinen Grund, diese Ansicht zu vertreten, ganz im Gegenteil? Ich hatte auch lange Zeit Probleme mit meinem Not-Ks. Mittlerweile muss ich sagen - eigtl bin ich froh einen KS bekommen zu haben. Wenn ich mir vorstelle mit was ich - nach einer vaginalen Geburt - alles zu kämpfen hätte... bah. Und ob mein Kind ohne KS kein Schreikind gewesen wäre oder mein Bauch ohne KS flacher wäre heute - wer weiß das schon... Aber ich frage mich halt, WARUM man so auf dem "back to nature"-Trip ist?
Ärzte etc. werden aber auch ja nur nach bestimmten Kriterien ausgebildet. Wenn ihnen gelernt wurde, dass im Normalfall immer zu erst die spontan Geburt anzustreben ist, dann empfehlen sie das eben auch so. Aber es ist ja auch noch nicht all zu lange bekannt, dass die Sicherheit bezüglich der Mutter mit geplantem KS der spontan Geburt gleich gestellt ist. Ältere Studien unterscheiden ja auch nur zwischen Kaiserschnitt und vaginale Geburt und nicht zwischen primären KS, vaginale Geburt, secundärer Kaiserschnitt, der ebenfalls zur vaginalen Geburt gehört. Die neueren Studien stellen daher korrekter weise primärer KS vs. geplante vaginale Geburt. Die alten Studien in denen alle Kaiserschnitte in einen Topf geworfen wurden, hatten auch in allen Sparten schlechtere Ergebnisse. Höhere Müttersterblichkeit, höhere Säuglingssterblichkeit, mehr schwere Morbidität. Aber das lag eben an den ganzen Notsituationen. Ein Kaiserschnitt vor Wehenbeginn, am Termin, bei gesunder Mutter und gesundem Kind ist ja das krasse Gegenteil eines Notkaiserschnittes. Ich denke dass die meisten noch nach diesem alten verallgemeinerten Wissen geschult sind. Manche Ärzte sagen ja sogar, dass ein gepl. KS besser ist fürs Kind und manche sogar für die Mutter. Diese Meinungen gibt es da auch. Das krasse an der ganzen Sache ist, dass es nicht EINEN Artikel im Netz gibt, worin die spontan Geburt negativ behaftet ist. Es gibt "dramatische" Überschriften alla "Kaiserschnitt erhöht Diabetesrisiko bei Kindern um 20%!!!!!" Mal davon ab, dass 20%ige Erhöhungen nichts sind und die Säuglings-Sterblichkeit der geplanten spontan Geburt um 900% erhöht ist, schreibt keine Sau. Ich bin mir ganz sicher, dass das die schwangeren Eltern stark interessieren würde. Wenn sich schon über diese Mini-Erhöhungen so arg aufgehangen wird und der Tod ist ein nicht vergleichbares Risiko mit Diabetes. Ich warte schon auf die reinen Wunschkaiserschnittstudien die kommen werden - falls sie aus ethischen Gründen veröffentlicht werden dürfen. Wer weiß vielleicht gibt es schon welche, die nicht ans Tageslicht kamen, weil die Vorteile enorm waren bezüglich des Kindes. Ist doch genauso wie mit der Hannah-Studie über Beckenendlage, die musste abgebrochen werden, weil die Ergebnisse für die vaginale BEL-Geburt so schlecht gegenüber dem gepl. KS abschnitten, dass es ethisch nicht mehr vertretbar sei. Es könne ja passieren, dass die BEL somit zur absoluten Indikation führt. Das Ausmaß dieser Studie liegt also noch deutlich höher in Wirklichkeit, obwohl diese Studie meiner Meinung nach eh ziemlich bescheiden aufgestellt ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich glaube es ist "Wohlstandslangeweile": Das Leben ist ja heute annehmlicher als je. Wir müssen uns nicht wirkich um Kriege, Hunger, schlimmen, wirklichen Armut, schlimme Epidemien u.ä. fürchten. Ja, das Leben ist sicher in vielerlei Hinsichten "stressig" aber an sich lebt es sich heute doch sehr-sehr gemütlich, deutlich gemütlicher als vor einigen bis wenigen Hundert Jahren.
Schwer zu sagen ob da wirklich was dran ist. Manchmal muß man auch an was glauben. Klar hat die Natur vorgesehen das Kind vaginal zu entbinden und das, das Kind den Zeitpunkt der Geburt bestimmt. Aber es ist auch nicht vorgesehen Krebs zu behandeln oder Krankheiten wie Kinderlämung duch Impfung vor zubeugen. Die Medizin ist ein Glück da sehr weit. Viele Frauen und Babys sind ohne KS gestorben. Und heute kann Frau selber wählen. Ob das Kind hinterher wirklich das Astma duch den KS hat oder es einfach Pech hat, wird einem wohl keiner wirklich sagen können. Möglich ja! Aber auch Kinder die vaginal entbunden wurden haben Diabetes eca. Also ist finde ich den zusammenhang echt schwer nachzuvokziehn.
Und das Problem ist auch, dass den Frauen vermittelt wird die Natur möchte nur das Beste für die Menschheit. Aber die Natur ist doch etwas ganz anderes als etwas geschaffenes nur für Menschen. Jede Kreatur kämpft um sein Leben. Fressen und gefressen werden. Schwaches hat keine Chance. Eine Krankheit möchte auch "überleben". Sie braucht Menschen um sich "fortzupflanzen". Ob der Mensch dabei stirbt ist der Krankheit doch wurscht, hauptsache dieser Kranke steckt schön noch andere Menschen an. Und dann kommt der böse Mensch daher, entwickelt einen Impfstoff und hat zum Beispiel den Kampf gegen die Pocken gewonnen. Die armen armen Pocken, die hatten vielleicht auch ein Herz und Kinder :) Ich meine man kann das doch sehen wie man möchte, die Natur ist sicherlich keine liebe Frau die jeden in Schutz nimmt. Es ist der Kampf des Überlebens und die erste Hürde wird einem doch schon mit Schwangerschaft und Geburt gestellt. Ich finde es ziemlich simple, dass die von den Menschen erfundene Geburt (Kaiserschnitt) mal sicherer wird als der natürliche Weg. Ich bin mir ja sicher, dass er das zum kleinen Teil schon ist.
Aaaaahhh, ich kann dieses "back to nature" Gequatsche in Sachen Schwangerschaft und Geburt nicht mehr hören! - auf jeden Fall vaginale Entbindung - auf gar keinen Fall Schmerzmittel oder PDA - es muss auf jeden Fall gestillt werden und das so lange bis das Kind selber nicht mehr an die Brust geht - keine Impfungen, das Kind soll die Krankheiten "durchmachen" - Stoffwindeln sind ja sooo viel besser für Babys Po - usw Furchtbar! Wir leben im Jahr 2013 und ich bin so froh um jede Errungenschaft der Medizin und Wissenschaft und kann es nicht verstehen, warum manche Mütter sich freiwillig wieder in die Steinzeit begeben. Beim Stillen mag man sich ja noch streiten (für mich wird keine Welt zusammenbrechen, wenn meine Bauchprinzessin nicht die Brust will; ich kann mir aber schwer einen 3jährigen in einer vollen Arztpraxis anschauen, der lautstark quengelnd die Brust seiner Mutter auspackt und sich da dran hängt), aber ganz schlimm sind die Impfverweigerer, die wirklich der Meinung sind, dass Windpocken und Masern etc mal vom Kind "durchgemacht" werden mussten. Ob das Kind Lust hat, diese tolle Erfahrung zu machen, interessiert natürlich keinen und dass es zu massiven Folgeschäden kommen kann, ups damit konnte man ja nicht rechnen. Aber Hauptsache, alles natürlich! Sorry, ein bisschen lang geworden, aber ich verstehe auch nicht, was mit dieser Gesellschaft los ist. Wahrscheinlich ist es einfach ein Wohlstandsproblem, welches den Reiz an der Natur wieder ausmacht. Ich bin froh, im Jahre 2013 zu leben und ich freue mich auch auf meinen Wunschkaiserschnitt in 3 Wochen!! (Und den kann mir auch der oben erwähnte Bericht nicht madig machen ;-) )
Ja, "back to nature" nimmt teilweise schon sonderbare Züge an. Meine Lieblingsstelle aus einem diebezüglich "angehauchten" Buch war die Beschreibung wonach eine "Wegwerfwindelmutter" von einem Laden zum nächsten hetzt weil die richtige Windelsorte ausverkauft ist, währen die "Stoffwindelmutter" glücklich mit Kind im Tragetuch (selbstverständlich, wo denn sonst...:-) auf dem Balkon die Stoffwindel faltet......
Wiso Stoffwindel???? Das Neuste ist doch ganz ohne Windel! Da muss man sich definitiv nicht über die Ökobilanz streiten!
Stimmt der neuste Ökotrend ist "Windelfrei"...
Unglaublich, wie viel Zeit manche aufbringen, um ihre Ideen im Internet zu verbreiten. Aber vielleicht muss man sie einfach als Komiker sehen ....
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