Elternforum Kaiserschnitt

Nach geplantem KS (BEL) beim nächsten Baby wieder (W)KS?

Nach geplantem KS (BEL) beim nächsten Baby wieder (W)KS?

Mitglied inaktiv

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Hallo ihr Lieben, ich muss mal was fragen... Vor 5 Monaten kam meine Tochter per geplantem KS (38+2) auf die Welt, sie lag die ganze Schwangerschaft in BEL. Für mich war schon immer klar, dass ich auf jedenfall spontan entbinden werde, ist ja auch natürlich, ein KS stand bei mir nie zur Debatte... Tja, es kam anderst, meine Maus wollte sich nicht drehen. Die äußere Wendung und eine Spontangeburt aus BEL hab ich mir als Erstgebärende nicht zugetraut. Nun zur eigentlichen "Problematik"... Ich bin total glücklich über den KS (bitte nicht steinigen) - ich hatte eine Spinalanästhesie und habe die Geburt meiner Tochter richtig miterlebt, alles war total schön, wir sind morgens in aller Ruhe ins KH gefahren, die Vorbereitungen im Kreissaal und der KS waren gut. Nach dem KS haben Sie mir die Kleine sofort auf die Brust gelegt und wir konnten mit ihr ca. 10 min. kuscheln, bevor sie mit der Hebamme und meinem Mann zur U1 musste. Ich wurde dann zugenäht und kam ins Kreissaal-Zimmer, wo mein Mann mit der Kleinen schon wartete. Stillen klappte problemlos und die Schmerzen waren gut auszuhalten, ich bin früh aufgestanden und habe mich viel bewegt. Mein "Problem" ist nun, dass ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen kann jemals ein Kind spontan zur Welt zu bringen, diese Ungewissheit, wann es losgeht, das Pressen, Schreien etc. ist irgendwie nicht meins... :-( Der KS dagegen war echt schön. Irgendwie plagt mich aber halt mein schlechtes Gewissen, da meine Tochter einige Anfangsprobleme hatte (starke Koliken - angebl. aufgrund der fehlenden Darmflora bei einer Spontangeburt, Schiefhals und Blockaden - angebl. aufgrund des "auf den Kopf Gedrücke" beim KS, ebenso massive Einschlafprobleme zu Beginn (könnte daher kommen, dass sie vielleicht geschlafen hat als sie aus dem Bauch geholt wurde)). Was tue ich meinem 2. Kind an, wenn ich mich egoistischerweise für einen KS entscheide, obwohl es mit einer Spontangeburt möglicherweise einen besseren Start ins Leben gehabt hätte...? Andererseits - kann eine Spontangeburt überhaupt klappen, wenn ich so eine Abneigung dagegen hab und würde es dann möglicherweise zu einem Not-KS kommen? Dann doch lieber geplanter KS? Irgendwie ist das jetzt ziemlich lang geworden - versteht jemand mein Gefühlsdurcheinander? Ging/Geht es jemandem genauso? Ich bin übrigens nicht schwanger, mache mir nur so meine Gedanken... Ich freue mich wenn ihr über eure Erfahrungen berichtet. Viele Grüße Sun


cuppa

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Wie ich schon öfters hier geschrieben habe, bin ich der Meinung, dass einem dieses schlechte Gewissen aus verschiedenen Gründen eingeredet wird und ständig irgendwelche Mythen diesbezüglich verbreitet werden. Alles das, was du beschreibst, kann genauso bei einem Kind vorkommen, das spontan geboren wurde. Nur ist es für viele (Hebammen, Ostepathen, andere Mamis, die alles besser wissen...) offensichtlich sehr verlockend, das bei einer KS-Mami auf den Kaiserschnitt zu schieben - "Dein Baby schreit? Trauma vom KS!" - "Dein Baby schreit nicht? Apathie durch den KS!" - "Dein Baby trinkt schlecht? Wegen des KS hat es keinen Überlebenswillen!" - "Dein Kind trinkt viel? Klar, bei KS-Kindern ist Übergewicht vorprogrammiert! Sagen Studien!" (...) Selbst WENN diese ganze Sachen vom KS kämen (was ich zu bezweifeln wage!), kann dein Kind durch eine problematische Vaginalgeburt - zumal bei den bei dir vorhandenen Risikofaktoren UND der Tatsache, dass du es eigentlich selber nicht willst und mit Sicherheit nicht entspannt hineingehen wirst, wie du ja selber sagst - wesentlich schlimmere Schäden davontragen. DU triffst die Entscheidug für dich und dein Kind, und da dir kein Mensch sagen kann, wie es letztlich laufen wird, kannst du dabei auch letztlich nicht objektiv entscheiden, sondern nur nach Bauchgefühl - richtig oder falsch gibt es dabei nicht, und schon gar nicht egoistisch. Liebe Grüße von einer Doppel-KS-Mama


dhana

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Hallo, nach einem Kaiserschnitt und 2 spontanen Geburten, kann ich dir auch bestätigen, das egal wie die Geburt war - jedes Kind hat seine Eigenheiten. Den Schiefhals hatte mein Sohn von der spontane Geburt - der Mittlere hatte nach der spontanen Geburt starke Blähungen - und einen noch stärkeren Reflux.. Mein Kaiserschnittbaby war dagegen recht unkompliziert, hat nur den Schwestern im Krankenhaus zu wenige getrunken, und die hätten es beinahe geschafft mir Stillprobleme einzureden - inzwischen ist der Junge 15 Jahre - und ist immer noch ein Hungerhaken... ich wage mal zu bezweifeln, das das vom Kaiserschnitt kommt. Warte doch einfach mal ab - mach dir jetzt noch keinen Kopf wie dein nächstes Kind zur Welt kommen wird.. bis dahin läuft noch viel Wasser die Donau runter. Es kommt eh immer anders als man plant ;-) Gruß Dhana


betty2013

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Hallo, Ich war in einer aehnlichen Situation. Wollte eigentlich spontan entbinden, weil es natürlich ist, aber mein Sohn lag in BEL und es wurde ein KS. Dadurch dass der KS komplikationslos verlief, habe ich auch Gefallen daran gefunden. Ich muss sagen, dass ich einige Komplikationen während meiner Schwangerschaft hatte mit vielen Sorgen um mein Baby. Zu wissen, dass es innerhalb weniger Minuten geboren ist, hat mich sehr erleichtert. Momentan tendiere ich bei einer möglichen nächsten Schwangerschaft auch zu einem KS. Nicht aus Egoismus, sondern aus Sorge, dass es zu Komplikationen, wie Narbenriss oder Sauerstoffunterversorgung kommen könnte. Halte mich auch deswegen nicht für einen Egoisten, weil mein Sohn möglichst Bedürfnis orientiert erzogen wird mit Langzeitstillen, Familien Bett, keine Fremdbetreuung unter 3 Jahren usw. Ich denke, jeder muss für sich selbst die richtige Entscheidung treffen. Lg


Mitglied inaktiv

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Dann steht deine Entscheidung ja schon ;) Also ich glaube nicht das es da ein richtig und ein falsch gibt. Es gibt halt genauso schreckliche ks wie vaginalgeburten... Genauso auch anpassungsstörungen... Bei beiden Geburtsarten! Ich habe sogar mal nen Beitrag gelesen das bei ks Kindern nur deshalb erste Anpassungsschwierigkeiten diagnostiziert werden, da diese extrem schnell nach der Geburt untersucht werden.... Vaginal geborene Kinder lässt man einfach wesentlich längere Erholungszeiten auf Mamis Brust im warmen Kreißsaal.... Was da nun dran ist oder nicht, kann ich nicht genau sagen... Es wird dir auch keiner sagen können das es genauso beim zweiten Kind oder andres sein wird. Da wirst du einfach abwarten müssen bis es soweit ist! Vlg.


Trrr09

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Das stimmt! Der ph Wert wird zB beim KS Baby sofort gemessen und bei einem spontan geborenen Baby welches fit erscheint also auf die Brust zur Mutter darf, wird erst viel später zwecks Sauerstoffsättigung untersucht. Klar hat es sich in der Zeit schon etwas erholt und der eigentliche Wert der kurz nach der Geburt den Zustand unter der Geburt beschreibt ist total verfälscht, also positiver als er eigentlich war. Ebenso gilt das bei der Punktevergabe der APGAR Werte. Und gerade beim APGAR wird auch häufig gemogelt, vor allem auch im Geburtshaus bzw. Hausgeburt. Damit will man sich einerseits vor Klagen schützen, alla "nach der Geburt war doch alles gut, APGAR 10/10 und jetzt soll das Kind einen Schaden haben? Nööö meine schuld war es nicht, dann muss das nach der Geburt entstanden sein" und zum anderen um gute Ergebnisse für Klinikwerbung zu erzielen. Eventuell auch um ein besseres Level zu erreichen. Trotz all diesem Fusch sind im Durchschnitt die APGAR und Sauerstoffwerte bei WKS Babys besser als bei spontan geborenen bzw. spontan geboren geplanten Babys.


79anin

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Also ich hatte auch enen geplanten KS trotz angestrebter Vaginalgeburt, bei mir wurde aber erst am Tag des KS "geplant" weil er nicht mehr optimal versorgt war (in der ganzen ssw davor keine Probleme). Mein 2. wird definitv wieder ein Ks (auch wenn ich etwas das Geburtserlebnis vermisse) weil ich regelrechte Panik vor einer Ruptur habe aus diversen Gründen (aus dem OP-Verlauf heraus). Mein Motto: glückliche Mutter = glückliches Kind :-) Mein Kind hatte übrigens nie Koliken (trotz KS) und auch sonst keine Anpassungsschwierigkeiten (9/10/10) Alles Gute!


Trrr09

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Mein erster KS war zwar ein WKS, weil der gewünscht war so oder so, aber mein Sohn lag auch in BEL. Und weil ich diesen KS auch als recht angenehm fand habe ich auch meine Tochter per WKS bekommen. Dieser KS war noch viel angenehmer. Mein Sohn hatte auch Koliken! ABER sein Vater (spontan im Geburtshaus geboren) hatte sie noch viel schlimmer. Es ist reine Vererbung. Jungs sind auch öfter davon betroffen als Mädchen. Mein WKS Mädchen hatte null Probleme mit Bauchweh! Die hat auch gepupst wie ein Weltmeister, das ging einwandfrei :D Von Blockaden halte ich sehr wenig. Denn geht man zum Osteopath oder Heilpraktiker findet der immer so etwas und Grund ist ja einfach, es war der Kaiserschnitt und war es gar kein Kaiserschnitt so war es eine traumatische Geburt... Nun ja, also Blockaden hatte keines meiner Babys trotz Kaiserschnitt. Die Darmflora ist zwar "anders" bei KS Babys als bei spontan Geborenen, aber nicht auf Dauer und auch nicht signifikant anders. Und auch kann ein KS Kind eine "bessere" Darmflora haben als ein spontan geborenes. Stillen trägt hier auch sehr viel zu bei. Ebenso sagt man dass es eigentlich nur am Antibiotika liegt welches bei KS Mütter und auch bei Mütter die spontan gebären manchmal verabreicht wird. Das verändert ja auch unsere Darmflora. ABER diese ganze Darmflora Geschichte hat niemals einen negativen Aspekt bewiesen. Weder das KS Kinder häufiger Koliken haben, Diabetes, Allergien oder Fettleibigkeit! Gerade die Fettleibigkeit Studie wurde interessanter weise etwas umschrieben und sehr wichtige Detail weg gelassen. Denn ein gering erhöhtes Risiko für späteres Übergewicht betrifft nämlich NUR die sekundär geborenen Babys - nicht die mit geplanten KS zur Welt kamen. Also kein Risiko für WKS Kinder!!! Die Risiken einer spontan Geburt werden so gerne verschwiegen. Zb. haben diese viel häufiger mit Blockaden bzw. KISS Syndrom zu tun. Sie sind auch häufiger Schreibabys aufgrund des erhöhten Stresses bei Geburt. Sie haben auch das höhere Risiko später unter Lernstörungen, ADHS, Epilepsie, Autismus und Depressionen zu leiden - alles Folgen eines Sauerstoffmangels. Auch ist die Sterlblichkeit, vor - während und nach der Geburt erhöht als bei einem WKS. Wenn du dich für einen WKS entscheidest, tust du dir (weil du es bevorzugst) nicht nur gutes, sondern auch dein Baby hat einige Vorteile. Egoistisch bist du hier ganz und gar nicht - ganz im Gegenteil. Die Medien und die Gesellschaft drehen das ganze gern mal rum! Traurig aber wahr. Ich bin mir sehr sicher, dass es eine meiner besten Entscheidungen war meine Kinder niemals versucht zu haben spontan zu gebären. Es hat mir und meinen Kindern sehr viel erspart. Ach ja und da du bereits einen Kaiserschnitt wegen BEL hattest, ist JEDER weitere Kaiserschnitt kein Wunschkaiserschnitt mehr. Da du eine Narbe am Uterus hast, das gilt immer als Indikation für einen weiteren Kaiserschnitt! Du hast also einen Grund. Eine spontan Geburt nach Kaiserschnitt ist gefährlicher für Mutter und Kind als eine Re-Sectio. Jedoch sind die Risiken dennoch gering und man kann es eben tolerieren und medizinisch vertreten wenn Frau den Wunsch einer spontan Geburt nach Kaiserschnitt hat. Das geht auch in den meisten Fällen lebendig aus. Aber ist halt zahlentechnisch nicht so sicher wie eine Re-Sectio. Aber das wäre auch so, wenn vorher kein KS statt fand. Also ein WKS ist auch sicherer fürs Kind als eine vag. Erstgeburt.


Hviezda

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Hi, mir geht es genauso wie Dir. Meine Tochter lag die ganze SS in BEL, aus diesem Grund kam sie per KS (39+1) im März zur Welt. Sie ist ein liebes und ruhiges Baby... Die OP verlief unproblematisch und ich war auch schnell wieder auf den Beinen. Wenn ich an ein zweites Kind denke, würde ich mich auch auf jeden Fall für einen Kaiserschnitt entscheiden. Ich finde nicht, dass man sich dafür rechtfertigen muss, wenn man einen WKS möchte. Es ist Deine eigene Entscheidung. Du musst auf Dein "Bauchgefühl" hören und eben das tun, was Du möchtest. Das ist nämlich das Richtige. LG